Entwicklungskosten steigen deutlich

Firmen investieren wieder in IT

13.03.2006 von Tanja Wolff
Die IT-Budgets steigen wieder. Unternehmen planen 2006 durchschnittlich drei Prozent mehr als noch im Vorjahr für ihre IT auszugeben. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Droege & Comp. steigen die Entwicklungskosten dabei um sechs Prozent.

So sollen die Ausgaben für Aufwendungen in Vertrieb und Produktion jeweils um zwei Prozent steigen. Insgesamt hat sich das Verhältnis der Ausgaben "Anwendung zu Infrastruktur" mit 41 zu 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (40 zu 60 Prozent) minimal verbessert. Das Ungleichgewicht ist den Anwendern nicht entgangen. Sie sind nicht zufriedener als im vergangenen Jahr. Besonders unglücklich über die Situation sind Mitarbeiter aus den Abteilungen Marketing sowie Forschung und Entwicklung.

Der Analyse zufolge geht der Wille, den Investitionsstau aufzulösen, einher mit dem permanenten Ziel, Kosten zu senken. Um diesem näher zu kommen, planen 20 Prozent der IT-Entscheider die Effizienz der IT-Prozesse zu steigern. Außerdem sollen die Geschäftprozesse harmonisiert und die Infrastruktur konsolidiert werden.

Weitere Auslagerungen von Leistungen sind 2006 und auch in den kommenden drei Jahren nicht vorgesehen. Mit einem durchschnittlichen Fremdanteil von 44 Prozent in der Anwendungsentwicklung und 30 Prozent im Betrieb haben die Firmen beim Outsourcing ein gesundes Maß gefunden, so die Studie.

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen vergeben ihre Aufträge an inländische Firmen. Externe IT-Dienstleister in Indien, den USA und China werden nur von Großunternehmen sowie der Telekommunikations- und IT-Branche eingesetzt. Der Rest bevorzugt Dienstleister in Osteuropa.

Beim Einsatz neuer Technologien wird mit einem starken Wachstum vor allem für Internet-Telefonie gerechnet. Der Studie zufolge wird bis 2009 mehr als die Hälfte der Firmen die VoIP-Technologie einsetzen. Aktuell ist es nur jede zehnte Firma. Auch Wireless LAN, lokale Funknetzwerke zur drahtlosen Vernetzung von PCs, ist auf dem Vormarsch, ebenso wie die Funktechnik RFID.

Die Untersuchung hat ergeben, dass der Markt weiter vom Betriebssoftware-Hersteller SAP dominiert werden wird. Bereits jetzt setzen mehr als zwei Drittel der Befragten SAP-Produkte zur Steuerung ihres Unternehmens ein (ERP). Lediglich vier Prozent arbeiten mit Oracle/Peoplesoft oder Microsoft. Die Betriebssysteme für Server und Arbeitplatzumgebung sind mit 62 und 97 Prozent fest in der Hand von Microsoft.

Die Studie "Was bewegt IT-Entscheider 2006" wurde zusammen mit dem Handelsblatt erstellt. Dabei wurden 432 Unternehmen aller Größen und Branchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.