Gründe für steigenden Bedarf an Supply Chain Management

Globalisierung treibt SCM ungebrochen an

05.01.2009 von Christiane Pütter
Anbieter von Supply Chain Management (SCM) werden in den kommenden Jahren ein kontinuierliches Wachstum von durchschnittlich sieben Prozent verbuchen. Ein Marktüberblick zeigt, wie sich das zersplitterte Segment um SAP und Oracle aufstellt.
Die Marktentwicklung von SCM-Applikationen.

Zwischen all den Krisenszenarien liefert Supply Chain Management (SCM) gute Nachrichten: Das Segment ist im vorigen Jahr um sieben Prozent gewachsen und wird bis 2012 auf dieser Schiene bleiben. Das prognostizieren jedenfalls die Analysten von AMR Research.

Die Marktforscher begründen das teils mit der Technik, teils mit ökonomischen und gesellschaftlichen Faktoren. Konkret: RFID-Chips und Anwendungen für das Lieferketten-Management reifen und verzeichnen damit steigende Nachfrage.

Vor dem Hintergrund der Globalisierung steigt die Bedeutung von SCM aus zwei Gründen: Die Menschen in wirtschaftlich aufstrebenden Regionen können und wollen sich einen besseren Lebensstandard leisten. Dazu gehört der Konsum westlicher Güter. Andererseits rückt die Lieferkette in den Fokus, weil die Ware vor Terrorismus und Piraterie geschützt werden muss - und damit ist nicht nur Markenpiraterie gemeint, wie das Beispiel des im November vor Somalia gekaperten saudi-arabischen Supertankers "Sirius Star" zeigt.

Nicht zuletzt spielt das wachsende Umweltschutz-Bewusstsein von Politik und Verbrauchern eine Rolle. Die Menschen erkundigen sich danach, wie Güter transportiert werden.

Dass es neben diesen Faktoren immer auch um Kostensenkung geht, versteht sich von selbst. Laut AMR stellt sich der Markt für Supply Chain Management so dar: Der Umsatz mit SCM-Applikationen belief sich 2007 auf 6,5 Milliarden US-Dollar und wird 2012 bei 9,2 Milliarden liegen.

Marktanteile der SCM-Anteile nach Gesamtumsatz.

Ein Blick auf die Anbieter zeigt einen zersplitterten Markt. Die Top Ten nach Gesamtumsatz machen 46 Prozent des Volumens unter sich aus. Dabei liegt SAP mit dreizehn Prozent Anteil vor Oracle mit zehn Prozent. Danach geht es in die kleinteiligen Prozentzahlen: Manhattan Associates, die Nummer drei im Markt, kommt nur auf fünf Prozent.

Wie sich SAP, Oracle und i2 im Markt schlagen

Redprairie, JDA Software, Infor, IBS und i2 Technologies halten jeweils drei Prozent am Markt. Die Liste der Top Ten komplettieren Swisslog Software mit zwei und Invensys mit einem Prozent.

Die Analysten wollen Lieferketten-Management gar als Gewinner der Krise sehen. Zu lang sei ignoriert worden, welche Effizienz- und Einsparmöglichkeiten SCM bietet, so ihre These.

AMR Research dokumentiert die Zahlen im "The Supply Chain Management Market Sizing Report 2007 - 2012".