Facebook, Xing, Twitter

Große Firmen nutzen Social Media weniger

27.12.2011 von Andrea König
Unternehmen mit direktem Kundenkontakt sind in sozialen Netzwerken aktiver als Firmen ohne Endverbraucherkontakt. B2B-Firmen unterscheiden sich von B2C-Firmen.

Bei der Nutzung von Social Media im Unternehmen verhalten sich große Unternehmen abwartender als kleine. 41 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind im Bereich Social Media aktiv. Bei Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern nutzen 43 Prozent Social-Media-Plattformen, bei Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern sind es 59 Prozent.

Unternehmen mit Kontakt zu ihren Endkunden sind in sozialen Netzwerken aktiver als Firmen ohne direkten Kontakt zum Endverbraucher.
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Zu diesem Ergebnis kommt eine Anbieterumfrage von Damovo, einem Integrations- und Servicedienstleister für Unified Communications- und Collaboration (UCC)-Lösungen. Damovo erklärt sich das Umfrageergebnis folgendermaßen: Mögliche Ursachen für die Vorreiterrolle kleiner Unternehmen könnten flachere Hierarchien, flexiblere Unternehmensstrukturen und schnellere Entscheidungswege sein. Oft seien kleine Unternehmen darüber hinaus für neue Technologien aufgeschlossener als große Organisationen.

Bei den Umfrageergebnissen unterscheiden die Initiatoren zwischen Business-to-business- (B2B) und Business-to-Consumer-Unternehmen (B2C). B2B bezeichnet die Beziehung zwischen mindestens zwei Unternehmen, Konsumenten sind hier nicht beteiligt. In diesem Umfeld ist Xing die wichtigste Plattform, dort engagieren sich 71 Prozent der Umfrageteilnehmer aus dem B2B-Bereich. B2C bezeichnet die Beziehung zwischen Unternehmen und Konsument. Zwar ist auch dort das Xing-Engagement hoch, es liegt bei 70 Prozent. Doch im B2C-Bereich dominiert das soziale Netzwerk Facebook. Es wird von 93 Prozent der befragten B2C-Unternehmen genutzt, im B2B-Bereich nur von 61 Prozent.

Bei Twitter sind mit 46 Prozent (B2B-Unternehmen) beziehungsweise 47 Prozent (B2C-Unternehmen) keine Unterschiede erkennbar. Bei YouTube (32 Prozent versus 43 Prozent) und Blogs (20 Prozent versus 37 Prozent) dagegen dominieren eindeutig die B2C-Unternehmen.

Die Umfrageinitiatoren erklären diesen Unterschied folgendermaßen: B2C-Unternehmen sind Endverbraucher-getrieben und achten darauf, was ihre Kunden denken. Sie halten sich schneller dort auf, wo sich ihre Zielgruppe befindet. Daher seien sie bei der Zielgruppenansprache über Social Media den B2B-Unternehmen einen Schritt voraus.

B2C-Unternehmen haben Vorsprung bei Social Media

Dieser Unterschied zeigt sich auch, wenn man die Einsatzgebiete von Social-Media-Plattformen vergleicht. Im Bereich Social Media haben B2C-Unternehmen bei den Themen Imagebildung, Austausch mit Kunden, zusätzlicher Informationskanal oder Network einen Vorsprung. Eine Ausnahme bildet lediglich der Bereich Kundenakquise, bei dem B2B-Unternehmen aktiver sind.

Damovo, Integrations- und Servicedienstleister für UCC-Lösungen, hat auf den Nürnberger Mailingtagen eine Befragung unter 200 Marketing- und Vertriebsexperten zum Thema Unternehmenskommunikation 3.0 durchgeführt. Bei der Umfrage wurden Unternehmen aus Branchen wie Dienstleistungen, produzierendes Gewerbe, Handel, Informations- und Telekommunikationstechnologie, Transportwesen, Banken und Versicherungen, Gesundheitswesen und Bauindustrie berücksichtigt. 42 Prozent der Befragten kamen aus Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, 34 Prozent aus solchen bis zu 500 Mitarbeitern und 24 Prozent aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Zum größeren Teil sind die Befragten im B2B-Umfeld tätig (56 Prozent).