Umstellung auf Standardsoftware

IBM unterstützt KfW Bankengruppe

29.10.2012 von Ursula Pelzl
Die KfW Bankengruppe führt mit IBM als Systemintegrator den SAP Bank Analyzer 8.0 ein. Ab 2015 will die Förderbank mit SAP IFRS 9-konform bilanzieren.

Die KfW Bankengruppe setzt im Rahmen ihres Modernisierungsprogramms "IT2020" und der Umstellung ihrer Finanzarchitektur auf die Unterstützung von IBM Global Business Services (GBS). In der Einführung der SAP-Standardsoftware in den Kernprozessen Bilanzierung, Meldewesen und Controlling soll IBM als Systemintegrator die enge Abstimmung zwischen IT und Fachbereich sicherstellen.

IBM Global Business Services(GBS) begleiten die Einführung der SAP-Standardsoftware bei der KfW-Bankengruppe.
Foto: KfW Bankengruppe

Auf der Prioritätenliste ganz oben steht die Bilanzierung nach den neuen internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS 9. Ab dem 1. Januar 2015 - parallel zum geplanten Start der neuen Standards - wird die KfW ihren Jahresabschluss mit dem SAP Bank Analyzer 8.0 erstellen.

Die Bilanzierung nach HGB inklusive Ablösung des alten Hauptbuchs sowie Meldewesen und Controlling sollen sich anschließen. Die KfW rechnet mit einer Gesamtprojektdauer von etwa fünf Jahren.

Für den Bilanzierungsprozess kommen SAP AFI (Accounting for Financial Instruments), SAP ERP (Enterprise Ressource Planning) und SAP BW (Business Warehouse) zum Einsatz. Neben der neuen SAP-Welt wird als Bindeglied zur bestehenden KfW-Architektur eine Daten-Integrationsschicht aufgebaut, die die Berichtskonsistenz gewährleisten soll.

"Für das Rechnungswesen bedeutet das die weitreichendste Veränderung seit Jahrzehnten und gleichzeitig eine einzigartige Chance, die Prozesse komplett neu aufzubauen und durchgängig durch IT zu unterstützen", sagt der fachliche Leiter SAP-Finanzarchitektur bei der KfW Cemil Kilic.

Hans-Joachim Nitschke, technischer Leiter SAP-Finanzarchitektur, ergänzt: "Mit der Initiative IT2020 haben wir die IT der KfW umfassend modernisiert und dabei die Voraussetzungen für ein Großprojekt wie dieses geschaffen".

Mit dem Einsatz von Standardsoftware will die KfW nicht nur die regulatorischen Anforderungen aus der IFRS 9-Richtlinie termingerecht umsetzen, die weltweit neue Vorschriften für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten einführt und den aktuell gültigen International Accounting Standard 39 (IAS 39) vollständig ablösen sol. Die neuen Vorschriften gelten ab dem 1. Januar 2015, und zwar retrospektiv für den Gesamtbestand. IFRS 9 soll.

Einheitliche Datenbasis und Methodik

Wichtig ist dem Institut, im Rahmen der Umstellung eine durchgehende Konsistenz der Informationsbasis und der Methodik für Bilanzierung, Meldewesen und Controlling zu schaffen. Dabei soll die aktuelle Abschlussgeschwindigkeit und -qualität (Blitz-GuV; Konzernabschluss) trotz IFRS 9 und massiv steigender regulatorischer Anforderungen sicher gestellt werden.

Die Entscheidung zugunsten der SAP-Standardsoftware hat aber auch weitere Gründe. Die KfW ist überzeugt, mit Standardsoftware zukünftig flexibel auf künftige Änderungen reagieren und diese integrieren zu können. So soll auch eine über das Rechnungswesen hinausgehende, offene Architektur aufgebaut werden. Auch will die Förderbank auf diese Weise Kostensteigerungen bei der Pflege von Altsystemen vermeiden.

Intern hat die KfW aktuell im Rahmen ihres Modernisierungsprozesses mehrere Großprojekte gestartet. Binnen fünf Jahren werden rund 500 Millionen Euro in die Erneuerung der IT sowie auf Fachbereichs- und Prozessseite investiert.

"Das volle Programm: Die KfW modernisiert"

Ein Interview mit der KfW-CIO/COO Dr. Edeltraud Leibrock zum Modernisierungsprogramm der KfW lesen und hören Sie im eMagazin "IT - mehr als nur Technologie", das Sie im CIO Plus Kiosk kostenlos downloaden können.