Definierte Rollenmodelle

Identity Management richtig implementieren

17.03.2006 von Christiane Pütter
Mit dem Übermaß an Passwörtern steigt das Bewusstsein für die damit verbundenen Sicherheitsrisiken. Dementsprechend entwickelt sich unter dem neuen Zauberwort vom Identity Management ein vitaler Markt für diese Lösungen. Bevor die implementiert werden können, sind laut einer Studie des IT-Dienstleisters CSC betriebsinterne Schritte nötig, die nicht nur Sache des CIOs sind.

44 Stunden pro Jahr bringt jeder Angestellte im Schnitt nur damit zu, sich irgendwo einzuloggen. Den Überfluss an diversen Passwörtern zu reduzieren, soll deshalb aus Unternehmenssicht Zeit und Kosten sparen. Außerdem möchten die Firmen die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern erleichtern. Nicht zuletzt erhöht es die Sicherheit, wenn Passwörter, Zugangsberechtigungen und Verantwortlichkeiten klar definiert und zugeordnet werden, kurz: wenn jeder Angestellte eine digitale Identität erhält und diese Identitäten systematisch organisiert sind. Das ist auch ein weiterer Schritt in Richtung Compliance.

Seit das Wort vom Identity Management die Runde macht, haben Anbieter wie Siemens und Microsoft, IBM und Oracle entsprechende Lösungen auf den Markt gebracht. Wie die Untersuchung zeigt, stellt sich das Implementieren von Identity Management allerdings nicht als isolierter technischer Schritt der IT-Abteilung dar, sondern als komplexer Prozess, der sich auf das Unternehmen als Ganzes bezieht.

Die Studie rät daher, im Vorfeld folgende Punkte abzuklären:

Die Berater begreifen das Implementieren eines Identity-Management-Projektes dabei als Teil eines Change Managements. Sobald es an konkrete Kaufverhandlungen geht, raten die Experten, sich zunächst einmal einen Überblick über die Datenlage im Betrieb zu verschaffen und diese zu konsolidieren. Erwartungen an die Lösung sollten schriftlich festgehalten werden. Deren Wahl hängt zum Beispiel davon ab, welche Teile der IT-Infrastruktur in die Identity-Management-Lösung einbezogen oder wie viele User eingebunden werden müssen.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Fazit, dass zurzeit keine komplett untauglichen Lösungen auf dem Markt sind. Weil die einzelnen Angebote jedoch ihre Stärken und Schwächen aufweisen, ist die Wahl umso erfolgreicher, je detaillierter sich Kunde und Verkäufer im Vorfeld austauschen.

Ein wesentlicher Punkt dabei: Weil sich noch keine genaue Definition für Identity Management durchgesetzt hat, sollten Kunde und Anbieter nicht stillschweigend voraussetzen, dass sie von denselben Anforderungen an die Lösung sprechen. Die Vorstellung von Identity Management muss vorab geklärt werden.

CSC hat für die Untersuchung Anwender befragt und die verschiedenen Lösungen in einem Labor getestet. Das Beratungsunternehmen sagt eine schnelle Entwicklung des Marktes voraus und will die Studie daher nach zwölf Monaten wiederholen.