Mängelliste der Anwender

iPad-Nutzer vermissen Business-Apps

04.01.2011 von Werner Kurzlechner
Das iPad erobert die Geschäftswelt offenbar im Sturm. Die Nutzer erhoffen sich zumeist einen möglichst raschen Zugang zu allen möglichen Business-Anwendungen, wie eine Umfrage von Citrix zeigt.
Breite Nutzung, ebenso hoher Bedarf: einige Umfrage-Ergebnisse von Citrix im Überblick.
Foto: Citrix

43 Prozent der auch geschäftlichen iPad-User sagen, sie seien mit dem handlichen Tablet-PC produktiver als zuvor und nutzten das gute Stück täglich. 38 Prozent können nach eigenen Angaben jetzt schneller auf Anfragen von Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten reagieren. Das geht aus einer Umfrage des Softwareanbieters Citrix hervor. Mehr als 13 Prozent halten ihren iPad inzwischen sogar für geschäftskritisch. Allerdings sollte die andere Seite nicht verschwiegen werden: Knapp 45 Prozent finden ihr Gerätchen ganz nett und bequem, ohne es häufig zu nutzen.

Ein alles in allem also ein gespaltenes Urteil in einer Umfrage mit insgesamt aufschlussreichen Ergebnissen, die aber vorab einer Einordnung bedürfen. Citrix erhielt online Antworten von rund 5.000 Nutzern. Gerade einmal sieben Monate nach Markteinführung sei die offen bekundete Abhängigkeit vom iPad bemerkenswert, so der Anbieter. Allerdings weist Citrix selbst darauf hin, dass vorwiegend eigene Kunden befragt werden konnten – und wohl vor allem diejenigen Antworten gaben, die ein besonderes Interesse am iPad-Thema haben.

Laut dieser Befragung der iPad-Avantgarde kaufen sich 62 Prozent das iPad vorwiegend für geschäftliche Nutzung. 43 Prozent sagen, dass ihre Firma ihnen ein iPad zur Verfügung stellt. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen erlauben den Zugriff auf ihren Datenpool über die Geräte ihrer Mitarbeiter.

Wenn dies nicht der Fall ist, geschieht das vor allem wegen Sicherheitsbedenken. 63 Prozent der Befragten nannten diesen Grund. Mehr als 35 Prozent berichten, ihr Unternehmen erlaube die Datenspeicherung nur auf firmeneigenen Geräten oder betrachte das iPad nicht als Standardgerät.

Ein bunter Strauß von Hürden wird von etwa jedem Fünften oder sogar jedem Vierten genannt: Den Firmen fehlt es demnach an Support für das iPad, sie sorgen sich um ihre Compliance, halten die Apple-Geräte für reine Unterhaltung oder unterstützen prinzipiell nur Blackberry-Apps. 24 Prozent der Unternehmen meinen offenbar, dass Business-Anwendungen auf iPads nicht laufen.

Zwei Fünftel wollen Zugriff auf SAP und Oracle

Welchen Bedarf es in dieser Hinsicht gibt, zeigt die Umfrage ebenfalls auf. Über 90 Prozent wollen in jedem Fall allgemeine Anwendungen wie MS Office oder Adobe Acrobat auf ihrem iPad haben, knapp 70 Prozent ebenso Collaboration-Apps wie SharePoint, GoToMeeting oder WebEx. Zwei Fünftel erhoffen sich ebenfalls Zugriff auf genuine Line-of-Business-Anwendungen, also Firmensoftware von SAP oder Oracle beispielsweise. Ein Viertel nennt außerdem Web-Applikationen, die von Mobile Safari nicht unterstützt werden.

Fast jeder Nutzer will via iPad auf seine geschäftlichen E-Mails zugreifen können. 80 Prozent wollen Dokumente und Präsentationen anschauen, bearbeiten und erstellen können. Bedarf nach Zugriff auf Business-Informationen wie etwa Dashboards äußern 70 Prozent. Zwei Drittel möchten mit ihrem iPad auch direkt kommunizieren, also etwa an Online-Meetings teilnehmen.

Als wichtigsten Nutzen betrachten die Anwender die Möglichkeit, überall und jederzeit zu arbeiten. 88 Prozent nenne die Mobilität als Vorzug. 74 Prozent sehen in der höheren Produktivität und damit steigenden eigenen Zufriedenheit einen Pluspunkt für das iPad, knapp 60 Prozent loben die Kombination von Remote-Zugriff auf Geschäftsdaten unter Garantie der nötigen Sicherheit. Mehr als 30 Prozent erhoffen sich zudem geringere Hardware-Kosten für das Unternehmen sowie weniger Support-Aufwand.