Kostenreduktion und IT-Sicherheit

IT-Agenda 2007

18.09.2006 von Tanja Wolff
Fast alle deutschen Firmen werden sich in den kommenden zwei Jahren mit Kostenreduktion und Sicherheit der IT beschäftigen, gefolgt von Konsolidierung und Standardisierung. Das ist das Ergebnis einer Studie der Marktforscher von Experton.

Bei 16 beziehungsweise 14 Prozent der befragten Firmen gelten Kostenreduktion und Sicherheit als absolut dringlichste Herausforderung. Dabei geht es um gekürzte IT-Budgets und die Einkaufspreise der IT. Beim Thema Sicherheit spielen Viren, Spyware und Trojaner die größte Rolle.

Laut der Analyse versprechen die Bereiche Sourcing, IT-Business-Alignment, Vernetzung und Flexibilität einen Anstieg der IT-Investitionen. Beim Sourcing geht es insbesondere darum, die richtige Balance zwischen ausgelagerten und eigen erbrachten Services zu definieren. Aus diesem Grund ziehen einige Firmen ein Insourcing näher in Betracht.

Voice over IP rückt auf

Mit einigem Abstand stehen Dokument-Management-System (DMS) und Enterprise-Content-Management (ECM) auf der Agenda. Zu den Top-10 Herausforderungen deutscher Unternehmen zählt auch, die Vernetzung der Systeme voranzutreiben. Außerdem ist VoIP erstmals zu den wichtigsten Themen aufgestiegen.

Die IT-Entscheidungsträger priorisieren im Vergleich zu den Fachabteilungen stärker Themen wie VoIP und Sourcing. Dagegen bewerten Fachabteilungen geschäftsrelevante Aspekte wie Innovation und Business Value der IT stärker. Bei der Unternehmensführung nimmt die Internationalisierung als Herausforderung für die IT eine bedeutsame Rolle ein.

Das Ergebnis zeigt, dass Firmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern den größten Nachholbedarf bei der Sicherheit haben. Dagegen haben Großunternehmen ihre Hausaufgaben in Bezug auf die Security gemacht. Sie konzentrieren sich jetzt stärker auf die prozessrelevanten Aspekte wie beispielsweise Security-Policies oder Prozesssicherheit.

Allerdings genießt die Kostenreduzierung bei den Großunternehmen einen höheren Stellenwert als bei den kleineren Firmen. "Dies lässt darauf schließen, dass die Großunternehmen noch immer stark mit angezogener Handbremse fahren wollen, wohingegen die kleinen und mittelgroßen Unternehmen scheinbar eher bereit sind, wieder stärker in IT zu investieren", sagt Andreas Burau, Vorstandsmitglied der Experton Group.

Bei den anderen Themen halten sich die Unterschiede im Hinblick auf die Unternehmensgröße allerdings in Grenzen. VoIP, DMS, RFID, ERP und mit Abstand SOA sind allesamt Themen, die gleich hohe oder niedrige Priorität einnehmen. Einzige Ausnahmen: Sourcing und Vernetzung. Während Sourcing in den Großunternehmen eine höhere Priorität einnimmt, steht bei kleineren Firmen die Vernetzung ganz oben auf der Agenda.

Einigkeit bei den Branchen

Laut der Analyse sind sich fast alle Branchen darüber einig, dass die Kostenreduzierung zu den wichtigsten Aufgaben gehört. Allerdings spielen für Unternehmen in der diskreten Fertigung wie Automobil oder Elektroindustrie die Bereiche Security, Vernetzung oder Dokumenten-Management eine bedeutendere Rolle.

Ebenso existiert meist ein branchenspezifisches Thema, das neben den allgemeinen Themen die Top-5 der Prioritäten beherrscht, so zum Beispiel E-Government bei der Öffentlichen Hand und die Gesundheitskarte für die Healthcare-Branche.

Beim Sourcing scheinen sich insbesondere Banken und Finanzdienstleister sowie Versicherungen in den nächsten beiden Jahren den Herausforderungen noch stärker stellen zu müssen. Ansonsten haben alle Branchen ein hohes Interesse an diesem Bereich.

Für die Studie befragte Experton 465 Unternehmen in Deutschland.