Umsätze im BI-Software-Markt steigen weiter

IT-Manager setzen auf Business Intelligence

15.02.2006 von Tanja Wolff
Der Software-Markt für Business Intelligence (BI) entwickelt sich weiterhin positiv. Die Analysten von Gartner prognostizieren, dass die Umsätze in den kommenden drei Jahren auf drei Milliarden US-Dollar weltweit steigen werden.

Bereits in diesem Jahr kann mit einem weltweiten Marktvolumen von 2,3 Milliarden Dollar gerechnet werden, so Gartner. Das entspricht einem Wachstum von sechs Prozent im Vergleich zu 2005.

"Unternehmen rund um den Globus haben in den vergangenen Jahren insgesamt 40 Milliarden Dollar in Unternehmens-Applikationen, inklusive ERP, CRM und HR investiert", sagt Colleen Graham, Analystin bei Gartner. Das wiederum habe zu einer beachtlichen Menge von Daten geführt, die operationale Prozesse erschweren.

Durch die Investitionen in BI könnten Firmen ihre Ausgaben für Firmen-Applikationen wirksam einsetzen. Ein wichtiger Vorteil der Business-Intelligence-Software sei eine verbesserte Messung der Performance. Außerdem ermögliche BI-Software den Firmen schneller auf Veränderungen des Marktes zu reagieren und erfülle die komplexen Anforderungen der Behörden.

Trotz der großen Bedeutung von BI gibt es immer noch Faktoren, die die Integration im Geschäftsalltag hemmen wie beispielsweise fehlende Fachkompetenz zusammen mit einer hoch angesetzten Betriebskostenrechnung, so Graham weiter. Außerdem ist es schwierig die positiven Einflüsse von einer besseren Performance auf das direkte Geschäft zu messen, was die Einführung der Software in manchen Unternehmen behindert.

Höhere BI-Budgets

Die Vorteile von Business Intelligence haben auch die CIOs erkannt. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens planen sie ihre BI-Budgets in diesem Jahr, um durchschnittlich 4,8 Prozent zu erhöhen.

"Trotzdem hat BI noch nicht das Level einer strategischen Notwendigkeit erreicht und gehört auch noch nicht zu den wesentlichen Teilen der betrieblichen Planung und Tätigkeiten", sagt Gartner-Analyst Frank Buytendijk.

Doch künftig werde BI ein Teil der Geschäftsneuerungen werden. Der Grund: Informationen mit Kunden, Lieferanten und anderen Interessensgruppen zu teilen, fördere die Treue und biete vielen Unternehmen die Möglichkeit sich von der Konkurrenz abzuheben. Weil Firmen ihr Geschäft optimieren wollen, werde BI operative und Arbeitsplatz-Applikationen durchdringen.

Um BI für Veränderungen des Geschäfts zu nutzen, sollten Unternehmen folgendes beachten:

Geschäftsziel: Entwickeln Sie Nutzerfähigkeiten, eine Gebrauchskultur und eine Analyse der Informationen, um ein Bestandteil der Geschäftsziele zu sein.

Geschäftsprozess: Ändern sie die Art, wie BI in den Geschäftsprozess eingebunden ist.

Geschäftsarchitektur: Wechseln sie auch die Form, wie die Informations-Architektur und das Applikation-Portfolio implementiert sind und verwaltet werden.

Länderunterschiede

Gartner erwartet große regionale Unterschiede bei den Umsätzen mit Business-Intelligence-Software. Zwar sehen die Analysten bis 2009 ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 7,3 Prozent. Doch bei den kleineren und entstehenden Märkten in Lateinamerika und der asiatisch-pazifischen Region liegen die Schätzungen mit 11,3 und 13,6 Prozent Wachstumsrate weit über dem Durchschnitt.

In Nordamerika, Westeuropa und Japan sind die Wachstumsraten mit 6,4 und 6,9 Prozent etwas unter dem weltweiten Mittelwert.