IT-Strategietage

IT-Strategie von Unilever: Global steuern, lokal liefern

13.02.2014 von Thomas Pelkmann
Mehr Effizienz der IT bei gleichbleibendem Budget – dieses Mantra gilt nicht nur für kleine und mittelständische Unternehmen, sondern auch für echte Weltkonzerne wie Unilever. Der CIO des Konzerns, Willem Eelman, berichtete auf den IT-Strategietagen in Hamburg, wie er trotz dieses Spagats für teils spektakuläre Innovationen sorgt.
Unilever CIO Willem Eelmann
Foto: Foto Vogt

In mehr als 170 Ländern bedient der niederländisch-britische Mischkonzern Unilever Tag für Tag nach eigenen Angaben mehr als zwei Milliarden Kunden mit Produkten rund um Ernährung und Kosmetik sowie Körper- und Textilpflege. Dabei muss die IT-Abteilung nicht nur die zahlreichen M&A-Aktivitäten des Konzerns steuern und managen, sondern auch die Herausforderungen, vor denen jedes Unternehmen mit seinen IT-Divisionen steht: Wachstum in Krisenzeiten, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sowie zunehmend engere Beziehungen zwischen Produzent und seinen Kunden, um nur die wichtigsten Felder zu nennen.

Unilever hat sich für diese Herausforderungen eine Maxime gesetzt, die effiziente weltweite IT-Organisation ermöglicht, aber innovative Initiativen vor Ort nicht behindert: „Global Scale with local relevance“. Um die großen Herausforderungen von Big Data bis Social Collaboration meistern zu können, berichtet der Unilever-CIO auf den Hamburger IT-Strategietagen, habe man die weltweite IT-Organisation des Mischkonzerns effizienter und kostengünstiger gestaltet. Im Ergebnis steht eine vormals stark fragmentierte IT ohne weltweite Koordination nun eine Organisation, bei der Services und Leistungen einmal entwickelt und danach von allen IT-Organisationen weltweit genutzt werden.

CIO Eelman legt Wert auf die Feststellung, dass es sich hier nicht um eine zentrale IT-Organisation handelt. Vielmehr sei es ohne weiteres möglich, wie Beispiele aus China oder Afrika zeigen, dass kleine innovative Vorort-Projekte durchaus möglich seien. Solche Projekte, die im Übrigen ohne ROI-Vorgaben durchgeführt werden können, um Innovation nicht nur kleinliche Zahlenspielereien zu zerstören, werden in der globalen IT-Organisation von unten nach oben entwickelt und – im Erfolgsfall – Teil des weltweit gelieferten IT-Services.

Ergebnis dieser weltweiten Konsolidierungsmaßnahmen: Aus „hunderten von lokalen Systemen“ baute die IT-Abteilung unter der Leitung ihres CIOs Eelman eine Infrastruktur mit nur noch vier Transaktionssystemen, „die wie ein einziges gemanaged werden“ sowie einem globalen System für unterschiedliche Basisaufgaben wie HR, Logistik oder Collaboration. Einmal entwickeln und beliebig oft in den unterschiedlichen weltweiten Organisationen ausrollen, das habe die Effizienz der IT dramatisch gesteigert und außerdem dabei geholfen, die Kosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, fasst der Unilever-CIO die Ergebnisse des Umbaus zusammen.

Dass ein derart konsolidiertes und optimiertes IT-System nicht für Langeweile und Gleichförmigkeit, sondern für mitunter spektakuläre Erfolge sorgt, konnte Willem Eelman an einigen Beispielen eindrucksvoll belegen: Big Data in Indien, Mobil verfügbare Informationen zu den Nahrungsmittelangeboten in China, Mobile Payments in Afrika. Die Praxis zeigt, dass trotz globaler Ausrichtung dezentral sinnvolle Projekte funktionieren und erfolgreich sein können.

Den spektakulärsten Erfolg konnte Unilever aber mit einem Youtube-Video einfahren, das vor ein paar Jahren das Internet auf vielleicht noch virale Weise aufmischte: Der Spot Dove Real Beauty Sketches fand bis heute mehr als 62 Millionen Zuschauer und gilt als einer der meistgesehenen Spots überhaupt. Auch dieser Spot inklusive der, weil doch noch viralen und damit etwas glücklichen Verbreitung ist das Ergebnis einer agilen IT, die weltweit agiert und trotzdem lokal liefert.

Der Dove-Spot war Ausgangspunkt für weitere Videos, die zwar nicht alle so erfolgreich waren, wie das Original, in der Summe aber für eine massenhafte Verbreitung der Botschaft rund um die Pflegemarke gesorgt haben. Und wenn IT dazu einen mehr als nebensächlichen Beitrag leisten kann, scheint die Mission erfüllt zu sein.

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