Neue ERP-Generation

Microsoft packt Dynamics AX in die Cloud

23.11.2015 von Martin Bayer
Mit Dynamics AX hat Microsoft eine neue Generation seines ERP-Systems vorgestellt. Die Software ist in erster Linie für den Betrieb in der eigenen Azure-Cloud ausgelegt. Damit treibt der Konzern den Umbau seines Geschäfts in Richtung Cloud weiter voran.

Microsoft vollzieht mit der neuen Generation seines ERP-Systems Dynamics AX eine Zeitenwende. Die Software ist von Start weg primär für den Betrieb in der Cloud ausgelegt. Eine On-Premise-Version soll erst gegen Ende des kommenden Jahres folgen. Mit der neuen AX-Generation verändert der weltgrößte Softwarehersteller auch die Nomenklatur seines ERP-Produkts. Künftig wird es keine Versionsnummern oder Jahreszahlen im Produktnamen mehr geben. Damit wollen die Microsoft-Verantwortlichen deutlich machen, dass Kunden mit der Cloud-Lösung in Zukunft Updates, Erweiterungen und zusätzliche Services kontinuierlich eingespielt bekommen.

Dynamics AX sei in erster Linie ein technisches Update, hieß es von Seiten Microsofts. Im Funktionsumfang habe es im Vergleich zur Vorgängerversion keine großen Veränderungen gegeben. Microsofts neues ERP-System basiert auf der eigenen Cloud-Plattform Azure. Der Cloud-Unterbau stellt die notwendige Infrastruktur für den ERP-Betrieb zur Verfügung. Das reicht von der Anmeldung und Bereitstellung über Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung bis hin zu elastischen Kapazitäten, um - falls notwendig - Ressourcen zu ergänzen.

ERP-Apps aus dem Azure Marketplace

Im Rahmen der erweiterten Microsoft Dynamics Lifecycle Services soll sich das ERP-System einfach und effizient in der Azure-Cloud aufsetzen lassen, verspricht der Hersteller. Einzelne Dienste und Business-Prozesse ließen sich individuell an die Anforderungen einzelner Unternehmen beziehungsweise Branchen anpassen. Zudem könnten über den Azure-Marketplace separat Zusatzdienste angeboten und bereitgestellt werden. Das bietet auch Möglichkeiten für Microsoft-Partner, rund um das neue AX mit den Anwendern ins Geschäft zu kommen.

Gearbeitet hat der Softwarehersteller vor allem an der Benutzeroberfläche. Dynamics AX bietet den Anwendern ein Browser-basiertes HTML-5-User-Interface. Damit erhalten die Nutzer eine einheitliche Bedienung über unterschiedliche Plattformen und Geräte hinweg. Das Design orientiert sich an den Oberflächen der vielen Anwendern bereits bekannten Office-Produkte. Außerdem ist die Business-Anwendung darauf ausgelegt, einfach Informationen mit anderen Microsoft-Programmen wie Office 365 und Power BI auszutauschen.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

Das neue Feature "Task Guides" soll die Nutzer darüber hinaus dabei unterstützen, ihre tägliche Arbeit effizienter zu organisieren. Mit Hilfe einer Art Aufnahmegerät im User Interface ließen sich Business-Prozesse aufzeichnen und als XML-File in einer Bibliothek ablegen, erläuterte Pepijn Richter, als Director verantwortlich für das ERP-Produkt-Marketing bei Microsoft. Andere Anwender, die nach Unterstützung für Abläufe suchten, die sie nicht jeden Tag benötigten, könnten dort Anleitung und Hilfe finden. Mit Hilfe des neuen "Workspace"-Features sollen sich die Nutzeroberflächen Microsoft zufolge Rollen-spezifisch einrichten lassen, so dass die Anwender entsprechend ihrer Aufgaben Daten einsehen, Aufgaben und Aktivitäten abwickeln könnten.

Mit der User-spezifischen Konfiguration von Dynamics AX könnte sich die Anwenderzufriedenheit und die Adaption des neuen ERP-Systems erhöhen, glaubt Chris Kanaracus, Principal Analyst bei Constellation Research. Der Task Guide könnte darüber hinaus dazu beitragen, dass der Trainingsaufwand für das neue ERP-System sinkt.

Darüber hinaus hat Microsoft einige Zusatzfunktionen in das neue AX eingebaut. Beispielsweise soll die Integration von Microsofts Sprachassistenten "Cortana" Anwendern erlauben, das System über Sprachbefehle zu steuern. Zudem könnten User mit Dynamics AX auf Basis von Azure Machine Learning und Power BI direkt auf in die Applikation integrierte zusätzliche analytische Funktionen zurückgreifen.

Einfache Bedienung im Fokus

Die Microsoft-Verantwortlichen betonten, es sei bei der Entwicklung von Dynamics AX vor allem um eine möglichst einfache und komfortable Bedienung gegangen. "Warum verstehen meine Mitarbeiter ein mobiles Device innerhalb weniger Stunden, brauchen aber Jahre, um mit einem ERP-System zurechtzukommen?", berichtet Micrsoft-Manager Richter von Diskussionen mit den ERP-Kunden. Microsoft könne an dieser Stelle auf die Erfahrungen zurückgreifen, die der Konzern bei der Entwicklung anderer Systeme wie Windows und Office gewonnen habe.

Microsoft Azure im 30-Tage-Test
Microsoft Azure ausprobiert
Schneller und vor allen Dingen kostenloser Einstieg: Über die Azure-Webseite können Dienste im Wert von 150 Euro ausführlich getestet werden.
Microsoft Azure ausprobiert
Übersicht über das Konto: Das Web-Portal zeigt stets an, wie viel Guthaben dem Tester noch zur Verfügung steht.
Microsoft Azure ausprobiert
Eine kurze "Tour" hilft dem Nutzer bei den ersten Schritten mit dem Online-Portal von Azure.
Microsoft Azure ausprobiert
Erstellen einer ersten virtuellen Maschine: Neben dem Schnelleinstieg können Nutzer auch aus dem sogenannten Katalog auswählen, bei dem sie weitaus mehr Faktoren und Einstellungen selbst bestimmen können.
Microsoft Azure ausprobiert
Nicht nur Windows in der "Azure-Wolke": Microsoft stellt auch fertige Images für Linux-Systeme wie hier openSuse 13.1 zur Verwendung bereit.
Microsoft Azure ausprobiert
Wird ein System aus dem Katalog gewählt, so kann der Nutzer dann auch eine entsprechende Konfiguration bei der Hardware des virtuellen Computers auswählen.
Microsoft Azure ausprobiert
Bei der Auswahl der Hardware gilt es auf die Preise zu achten: Wer Systeme der D-Reihe auswählt, muss zwar mehr zahlen, bekommt aber neben einer leistungsfähigeren CPU auch ein System mit SSD zur Verfügung gestellt.
Microsoft Azure ausprobiert
Ohne Container geht es nicht: Bei der Konfiguration eines ersten virtuellen Computers legt das System diesen aber auf Wunsch auch automatisch an.
Microsoft Azure ausprobiert
Der virtuelle Computer ist erstellt und wird gestartet: Die Übersicht in der "klassischen" Oberfläche unter Microsoft Azure.
Microsoft Azure ausprobiert
Ist zwar nur als "Vorschau" deklariert, funktionierte im Test aber relativ problemlos: Die Übersicht im Azure-Vorschauportal im deutlich moderneren "Look & Feel".
Microsoft Azure ausprobiert
Und der Windows Server 2012 R2 aktiv: Nach dem Start im Portal kann sich ein Administrator dann mit einer RDP-Sitzung auf das System aufschalten und es nach seinen Vorstellungen konfigurieren und betreiben.
Microsoft Azure ausprobiert
Insgesamt hinterlässt das "neue" Portal einen aufgeräumteren Eindruck und schafft mehr Übersicht als die traditionelle Übersicht unter Microsoft Azure.
Microsoft Azure ausprobiert
Selbstverständlich dabei und für IT-Profis besonders interessant: Die Azure-Produkte bieten eine integrierte und sehr umfangreiche PowerShell-Unterstützung an.
Microsoft Azure ausprobiert
Die Azure PowerShell ist schnell auf einem Windows 8.1-System installiert. Dann kann die bestehende Subscription per Cmdlet ebenso leicht mit ihr verbunden werden.
Microsoft Azure ausprobiert
Das Aufsetzen einer Web-Seite in Azure mittels PowerShell-Cmdlet gelingt relativ einfach und zeigt, wie universell diese Technik eingesetzt werden kann.
Microsoft Azure ausprobiert
Auch Speicherbereiche (hier eine ganz normale VHD-Datei) können mit Hilfe der Azure-Schnittstelle und dem Schnellstart einfach angelegt und verwaltet werden.

Für Microsoft gehe es darum, eine Perspektive für seine ERP-Linien aufzuzeigen, sagte Analyst Kanaracus. Viele Anwender setzten nach wie vor ältere Versionen ein und gingen eher zögerlich an Update-Pläne heran. Mit Microsofts Cloud-ERP böten sich nun verschiedene Optionen an, so der Branchenbeobachter. Unternehmen könnten beispielsweise ihr Kernsystem weiter on-Premise selbst betreiben, zusätzliche Funktionen zum Beispiel aus dem Human Capital Management (HCM) künftig aber aus der Microsoft-Cloud beziehen.

Eine öffentlich verfügbare Preview-Version von Dynamics AX soll Anfang Dezember erscheinen. Mit der allgemeinen Verfügbarkeit der Cloud-Version wird im ersten Quartal 2016 gerechnet. Microsoft verspricht seinen Kunden ein einfaches, am "ERP-Verbrauch" orientiertes Subscriptions-Modell. Details dazu will der Konzern aber erst im Dezember veröffentlichen.

Microsoft baut deutsche Cloud

Microsoft forciert derzeit seine Anstrengungen rund um die Cloud. Erst vor wenigen Tagen hat der US-Konzern eine Kooperation mit der Deutschen Telekom und deren Tochter T-Systems angekündigt. Ab Mitte 2016 soll der deutsche Partner hierzulande Rechenzentrums-Ressourcen für die Microsoft-Cloud bereitstellen und darüber hinaus als Datentreuhänder fungieren. Mit diesem Modell adressiert Microsoft die gerade bei deutschen Anwenderunternehmen weit verbreiteten Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit, und wirbt um Vertrauen für sein Cloud-Angebot.