Debatte um Kosten und Sicherheit

Nutzen von SaaS heftig umstritten

17.08.2009 von Christiane Pütter
Anbieter von Software as a Service (SaaS) werben mit dem Preisvorteil gegenüber klassischer Kauf-Anwendungen. IT-Chefs wollen sich jedoch keine Entscheidung über ein Entweder-Oder aufdrängen lassen.
CIO.com-Blogger Thomas Wailgum wünscht sich in der Diskussion um SaaS contra Kauf-Software mehr Sachlichkeit. Nicht nur er.

Mac gegen Windows, Oracle gegen SAP - da sage noch einer, IT sei keine Frage der Religion. Cio.com-Autor Thomas Wailgum jedenfalls bekundet, dass ihn emotionalisierte Debatten nerven. Neuester Glaubenskrieg ist der zwischen Software as a Service (SaaS) und On-Premise. Wailgum plädiert für mehr Gelassenheit.

Er hat sich durch eine ganze Reihe Studien und Expertenmeinungen geklickt und kommt zu dem Schluss, dass rund um SaaS derzeit ebensoviel Wirbel wie Widerspruch besteht. Was die Akzeptanz durch die Nutzer betrifft, widersprechen sich die Analysten. Was Einsatzmöglichkeiten und Sicherheit von SaaS angeht, sind potenzielle Anwenderunternehmen uneins. Sicher ist nur: Wir stecken in einer Krise, und weil SaaS als kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Kauf-Applikationen gepriesen wird, gerät mancher IT-Entscheider unter Druck.

Wailgum fragt sich, wieso es in dieser Frage überhaupt ein Entweder-Oder geben muss. Und scheint den Usern damit aus dem Herzen zu sprechen. Das zeigt die Diskussion, die auf cio.com läuft. So schreibt ein Leser namens Sam Green, dass es in dem Fall zwar zweimal den Aufwand für Implementierung und Wartung braucht, der Nutzen für das Unternehmen aber überwiegt. Sam Green empfiehlt die Plattform UniPaaS.

Ein Leser namens Brian ist den Hype um "heiße" neue Technologien ebenfalls leid. Seine Meinung lässt sich mit "einerseits - andererseits" zusammenfassen: Für SaaS spreche die Skalierbarkeit. Dagegen sprechen Sicherheitsbedenken, insbesondere, wenn man in der Finanzbranche arbeitet. Brian glaubt nicht, dass Software as a Service die klassische Kauf-Software ganz ersetzen wird.

Eine cio.com-Userin namens Christina Pappas fügt an, es könne sowieso keine allgemeingültige Lösung für jedes Unternehmen geben. Im übrigen hätte sie gern, dass SaaS-Anbieter gern das zweite "S", Service, stärker beachten.

Einheitliche Definition von Software as a Service fehlt

Und ein User namens Rglauser hätte vorab gerne mal geklärt, was genau er unter Software as a Service denn überhaupt verstehen soll. Die Diskussion dürfte weitergehen.

Thomas Wailgums Einschätzung und die Reaktionen der Leser stehen auf unserer US-Schwesterpublikation Cio.com unter dem Titel "SaaS vs. On-Premise Apps: Can’t we all just get along?"