WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft

Projekte für den Konzernumbau

18.07.2005 von Heinrich Seeger
Alle IT-Vorhaben der Frankfurter WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft sind zurzeit dem Umbau der Gruppe von einem „Mischkonzern“ zu einem reinen Industriekonzern gewidmet. Die Projektauswahl, also das Portfolio-Management, soll den strategischen Vorgaben zufolge „wertorientiert“ sein.

Natürlich wird dabei die IT für das effiziente Management der Projekte in die Pflicht genommen. In den operativen Einheiten, also außerhalb der Holding, geht es nach der Restrukturierung für die IT darum, den organisatorischen Aufbau zu unterstützen.

WCM positioniert sich nach der im Dezember 2004 erfolgten Abtrennung der Immobilienbeteiligungen als Industriekonzern im Markt für Spezialmaschinen, vor allem jedoch als Komplettanbieter von Abfüll- und Verpackungsanlagen. Dieses Geschäftsfeld ist in der KHS-Gruppe unter der Führung der KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, Dortmund, zusammengefasst. Zum Portfolio im Gebiet Spezialmaschinen (unter anderem Gummispritzgießmaschinen, Maschinen für die Schuhherstellung und Robotersysteme) zählen die Klöckner Werke AG und Remak Maschinenbau.

Der Konzern setzte im Geschäftsjahr 2004 (31. Dezember, also vor der Restrukturierung) mit durchschnittlich 3600 Mitarbeitern 814 Millionen Euro um und musste einen EBIT-Verlust von 19 Millionen Euro hinnehmen.

Die WCM AG fungiert nunmehr als reine Holding und greift auf IT-Services von der KHS Maschinen- und Anlagenbau AG zurück; auch die Unternehmen der Klöckner Werke AG werden auf diese Weise mit IT-Dienstleistungen versorgt. Die IT-Strategie wird vom CIO Andreas Schumann und vom Holding-Vorstand gemeinsam festgelegt.

Mit 45 Mitarbeitern wendet die IT-Abteilung 1,9 Prozent vom Umsatz für IT-Services einschließlich Projekten und weitere 0,3 Prozent für die Telekommunikation auf. Für den Vorstand ist die „kontinuierliche Optimierung“ dieser Kostenpositionen eine Pflicht, die es bei jeder Aktivität zu berücksichtigen gilt. Zudem stuft man die IT-Personalentwicklung als eine der vordringlichen Aufgaben ein.

Die Sourcing-Strategie läuft bei WCM unter dem Namen „Best Sourcing“; woanders würde man von selektivem Outtasking sprechen. Das Unternehmen macht keine Angaben darüber, welche Aufgaben ausgelagert sind. Zu den wichtigsten IT-Dienstleistern zählen die HP-Tochter Triaton und T-Systems.

„Proaktiver Abgleich“ zwischen Business- und IT-Strategie nennt man das, was sich auf der Projektseite bewegt: 2004 wurde SAP R/3 im Gesamtkonzern eingeführt und die 3D-Konstruktionslösung Pro/Engineer im Geschäftsfeld Maschinen- und Anlagenbau ausgerollt – diese beiden Lösungen stuft der Konzern im übrigen als die wichtigsten Anwendungen ein.

Außerdem stellte WCM die Rechnungslegung auf den internationalen Standard für Rechnungslegung und Finanz-Berichtswesen (IAS/IFRS) um, widmete sich der zum Jahreswechsel bevorstehenden Konzernkonsolidierung und nahm die Standardisierung der diversen IT-Architekturen in der Gruppe in Angriff.

Die in diesem Jahr laufenden und bevorstehenden Projekte sind vor dem Hintergrund zu betrachten, die neu strukturierten Wertschöpfungsketten im globalen Rahmen mit geeigneten IT-Lösungen abzubilden: Zu dem Zweck führt WCM neue Systeme für das Dokumenten- und für das Kundenmanagement ein. Außerdem sollen die Rechenzentren für den SAP-R/3-Betrieb konsolidiert werden.