Symantec: State of Mobile IT

Risiken durch Smartphones und Tablets

15.03.2012 von Werner Kurzlechner
Smartphones und Tablets steigern im Idealfall die Produktivität der Mitarbeiter. Allerdings bereitet keine IT-Baustelle mehr Sicherheitssorgen als die mobile IT.
Mobile IT ganz vorne: Die Liste der größten IT-Risiken - durch die deutsche Brille betrachtet.
Foto: Symantec

In Deutschland und weltweit haben die Unternehmen verstanden, dass sich der Siegeszug der mobilen Endgeräte nicht aufhalten lässt. 38 Prozent der deutschen Firmen setzen mittlerweile Mobile-Computing-Lösungen ein – ein Wert leicht über dem globalen Durchschnitt. Das geht aus einer Studie unter mehr als 6000 Unternehmen in 43 Ländern hervor, die Applied Research im Auftrag von Symantec durchgeführt hat. Die Ergebnisse offenbaren aber auch, dass Mobile IT immer noch lange Schatten wirft. Die Sicherheitsbedenken sind nach wie vor groß.

Weltweit führen 41 Prozent der Befragten Mobile Computing als eines der drei größten IT-Risiken in ihrem Unternehmen an. Mit einigem Abstand erst folgen die anderen Felder: 35 Prozent nennen Public Cloud Computing, mit jeweils rund 30 Prozent folgen Infrastruktur, Business Intelligence, die Konsolidierung von Rechenzentren, Virtualisierung und Private Cloud Computing.

Mobile IT ist Security-Problem Nummer Eins

Mobile IT ist also global das Security-Sorgenkind Nummer Eins. In Deutschland ist das aber nicht ganz so klar. Hier kommen Mobile Computing auf 37 Prozent, Public Cloud Computing auf 35 Prozent, Virtualisierung auf 33 Prozent und Private Cloud Computing auf 32 Prozent.

Aber auch deutsche Unternehmen haben schon ihre negativen Erfahrungen gesammelt. Im Durchschnitt entsteht in den hierzulande befragten Unternehmen jährlich ein durch mobile Endgeräte am Arbeitsplatz verursachter Schaden von 104.000 US-Dollar (rund 80.000 Euro).

Allheilmittel Smartphones und Tablets: Die Übersicht zeigt, was sich deutsche Firmen von Mobile IT versprechen.
Foto: Symantec

28 Prozent der hiesigen Firmen berichten, sie hätten direkten finanziellen Schaden erlitten. 23 Prozent sagen, die Produktivität habe durch Smartphones und Tablets genommen. Jeweils ein Fünftel gibt weitere Schadensfelder an: Gerichtskosten, Verlust von Firmen-, Kunden- und Mitarbeiterdaten, Imageschäden und Umsatzverlust.

Die Schadenssummen durch Mobile IT

Im internationalen Vergleich steht man damit noch relativ ungeschoren da. Die jährliche Schadenssumme weltweit beträgt im Mittel 247.000 Dollar, in Großunternehmen gar 429.000 Dollar. Die regionalen Unterschiede sind beträchtlich. Am massivsten betroffen ist Südamerika mit einer durchschnittlichen Schadenssumme von 385.000 Dollar.

Anders als in der Bundesrepublik entsteht international am häufigsten Schaden durch sinkende Produktivität; man hat hierzulande offenbar die Mitarbeiter besser im Griff als anderswo. Finanziell am gravierendsten sind allerdings die Verluste, die durch Einbußen beim Erlös entstehen.

„Drei Viertel der befragten Firmen setzen alles daran, hohe Sicherheitsstandards auch bei mobilen Endgeräten durchzusetzen“, kommentiert Symantec. Die Befragten fürchten vor allem verlorene oder gestohlene Geräte, Datenverlust und unautorisierten Zugang zu Unternehmensressourcen. Hinzu kommt Malware, die das Firmennetzwerk über mobile Endgeräte infiziert.

Aufgaben für die IT-Abteilung

Ein Drittel der deutschen Firmen sieht sich durch die mobile Revolution vor außerordentliche Herausforderungen gestellt. „Jedoch arbeitet die IT in diesen Fällen daran, ihre Strategie für den Einsatz mobiler Endgeräte zu verbessern, um stärker von den Vorteilen zu profitieren und Risiken zu reduzieren“, so der Security-Anbieter. „IT-Verantwortliche möchten mit mobilen Anwendungen Geschäftsprozesse beschleunigen, die Produktivität steigern und Arbeitsschritte effektiver gestalten.“

Unverkennbar also setzt man auf die Karte Mobility. 72 Prozent der deutschen Firmen denken darüber nach, ihren Nutzern maßgeschneiderte mobile Applikationen bereitzustellen. 67 Prozent beraten darüber, ob ein Corporate App Store eingeführt werden soll. Und 54 Prozent verwenden bereits Line-of-Business-Apps – dieses Mal ein Wert leicht unter dem internationalen Durchschnitt.

Die positiven Erwartungen an Mobile IT

Die von mehr Mobilität erwarteten Vorteile sind vielfältig. Jeweils zwei Drittel nennen hierzulande eine Steigerung von Effizienz und Agilität. Nur knapp dahinter folgen eine verkürzte Zeitspanne bei der Erfüllung von Business Tasks, höhere Effektivität sowie gesteigerte Produktivität der Mitarbeiter. Die hohen Erwartungen scheinen sich durchaus zu erfüllen. 70 Prozent der Smartphone- und Tablet-Nutzer weltweit gaben an, dass sie sich von der Einführung mehr Produktivität auf Seiten der Angestellten versprachen. Nach der Implementierung haben laut Symantec tatsächlich sogar 77 Prozent aller weltweit Befragten festgestellt, dass die Angestellten effizienter arbeiten.

Zwei Drittel der Firmen weltweit und knapp 60 Prozent in Deutschland haben als oberstes Ziel ausgegeben, die Komplexität und Kosten zu reduzieren. Symantec führt dies darauf zurück, dass Mobile Computing nun unternehmensweit eingesetzt wird und sich nicht mehr auf Pilotprojekte beschränkt. „Sobald mobile Lösungen auf breiter Basis genutzt werden, müssen strengere Richtlinien eingehalten werden“, empfiehlt der Anbieter. „ Die Ergebnisse lassen weiterhin darauf schließen, dass mobile Endgeräte noch unvollständig in bestehende IT-Prozesse integriert sind.“ Dies könne erklären, warum sich Synergien mit bereits existierenden IT-Systemen und -Prozessen kaum ausreizen lassen.

5 Tipps von Symantec

Fünf Tipps gibt Symantec den Anwendern allgemein auf den Weg: strategisch denken, breit implementieren, effizient managen, angemessen durchsetzen und umfassend sichern.

Die Studie „State of Mobility 2012“ ist bei Symantec erhältlich.