Beliebte Arbeitgeber

SAP verliert bei jungen Informatikern

14.01.2015 von Christiane Pütter
Nur noch acht Prozent der jungen Informatiker wollen am liebsten für SAP arbeiten - im Vorjahr waren es fast doppelt so viele. Wunschunternehmen bleibt Google, wie der Kölner Berater Universum erhoben hat.

Google, und wenn das nicht geht, ein Autobauer. So lässt sich eine Umfrage des Kölner Beraters Universum über die Wunscharbeitgeber junger Informatiker zusammenfassen. Universum hat 635 Young Professionals interviewt.

Dabei zeigt sich ein klares Bild: Mit 30 Prozent der Nennungen liegt Google vorn. Das Internet-Unternehmen baute 2014 seinen Vorsprung aus. In der Vorjahresumfrage kam es "nur" auf 20 Prozent der Stimmen, was aber auch schon für den Spitzenplatz reichte.

Google und die Automobilhersteller sind für viele Young Professionals die beliebtesten Arbeitgeber.
Foto: Universumglobal.com

Auf den Rängen zwei und drei liegen Audi und BMW mit 15 beziehungsweise 14 Prozent der Stimmen. Beide Autohersteller haben nur leicht dazugewonnen, rücken aber trotzdem jeweils einen Platz auf. Das liegt am Absturz von SAP. 2013 noch nahm das Software-Unternehmen Platz zwei ein, das entsprach gut 15 Prozent der Stimmen. 2014 holen die Walldorfer nur noch knapp acht Prozent der Nennungen. Das entspricht Platz neun.

Microsoft (dreizehn Prozent) und Porsche (zwölf Prozent) komplettieren die Top Five. Stefan Lake, Country Manager Deutschland bei Universum, findet es "bemerkenswert" dass mit Audi, BMW und Porsche drei Automobilhersteller unter den beliebtesten Arbeitgebern vertreten sind. Für die Genannten sei dies "außerordentlich wichtig, denn es steckt immer mehr IT im Auto."

Universum hat nicht nur Informatiker befragt. Junge Betriebswirte wollen demnach am liebsten bei Audi, BMW oder Porsche sowie bei Google oder Volkswagen arbeiten. Junge Ingenieure zieht es ebenfalls zu Audi, BMW oder Porsche. Bei ihnen rangiert aber Volkswagen auf Platz vier und Siemens auf Platz fünf.

Anders lesen sich die Angaben junger Naturwissenschaftler. Bei ihnen steht kein Autobauer auf der Pole-Position. Stattdessen möchten sie für die Max-Planck-Gesellschaft, Bayer oder die Fraunhofer-Gesellschaft arbeiten. Es folgen BASF und Boehringer Ingelheim Pharma/Merck.

Informatikern ist das Geld am Wichtigsten

Zurück zu den Informatikern. Laut der Studie hängt die Attraktivität eines Arbeitgebers zunächst einmal vom Geld ab. Das Grundgehalt stehe ganz oben auf der Prioritätenliste, berichtet Universum. Außerdem legen die IT-ler Wert auf "ein freundliches Arbeitsumfeld" und flexible Arbeitsbedingungen.

Ein weiteres Ergebnis: Sowohl jungen Männern als auch jungen Frauen geht es in erster Linie um eine ausgewogene Work-Life-Balance. Allerdings achten die jungen Frauen stärker als ihre männlichen Kollegen darauf, ob ihr Job sicher ist.

Karriere bei IT-Beratungen
Wettbewerb um Talente
Eine Lünendonk-Studie zeigt, wie IT-Beratungen Talente locken und was für eine Karriere dort möglich ist.
Sicheres Arbeitsverhältnis
Fast alle der befragten IT-Dienstleister bieten zeitlich unbefristete Arbeitsverträge an. In 28,3 Prozent der Unternehmen gibt es neben unbefristeten auch befristete Verträge.
Durchlässigkeit bei der Karriere
Der Mittelwert der Anzahl von Beförderungsstufen bis zu einer Fach- oder Führungskarriere liegt unter den IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen bei vier Stufen.
Mit großen Schritten
Ein Karriereschritt dauert in IT-Beratungen durchschnittlich 2,8 Jahre.
Zügig ins Management
Berufseinsteiger können innerhalb von weniger als zwölf Jahren eine Position im oberen Management erreichen.
Frauenanteil in der IT-Beratung
Jede vierte Stelle in den untersuchten Unternehmen ist mit einer Frau besetzt.
Wenig Frauen im Management
Dort sind nur 13,3 Prozent der Manager weiblich.
Ausgewogenes Arbeitsverhältnis
IT-Spezialisten verbringen etwa 57 Prozent ihrer Arbeitszeit im Unternehmen und die übrige Zeit beim Kunden.
Reisezeit nicht gleich Arbeitszeit
In etwas weniger als der Hälfte der Unternehmen werden Fahrzeiten komplett als Arbeitszeit abgegolten. Bei den übrigen Arbeitgebern werden Fahrzeiten nur zum Teil übernommen.
Flexible Arbeitsmodelle
Knapp zwei Drittel der Studienteilnehmer ermöglichen ihren Angestellten Home-Office-Tage.
Unterschiede beim Urlaub
Die Anzahl der Urlaubstage hängt nicht nur vom Arbeitgeber, sondern teilweise auch von der Karrierestufe ab.
Weiterbildung in der IT-Beratung
82 Prozent der befragten IT-Unternehmen bieten themenübergreifende Weiterbildungsmaßnahmen zur fachlichen Fortbildung an.
Coaching für den Aufstieg
62,5 Prozent der Befragten verfügen über ein eigenes Führungskräfte-Programm.
Zur Studie
Für die Lünendonk-Studie wurden 56 IT-Dienstleistungsunternehmen befragt, die Beratungsleistungen anbieten. Die Studie ist unter dem Titel „Recruiting in der IT-Beratung – Strategien der IT-Dienstleistungsunternehmen gegen den anhaltenden Fachkräftemangel“ erschienen.