Hansestadt Hamburg

Saxe jetzt auch CDO der Wirtschaftsbehörde

13.02.2018 von Johannes Klostermeier
Sebastian Saxe ist nun auch Chief Digital Officer (CDO) der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Er bleibt zugleich CDO der der Hamburg Port Authority (HPA).
Sebastian Saxe wird neben seiner Tätigkeit als CDO der HPA auch CDO der Hamburger Wirtschaftsbehörde.
Foto: Wirtschaftsbehörde

Sebastian Saxe (62) ist seit Januar 2018 neuer CDO (Chief Digital Officer) der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Er berichtet an den Senator der Wirtschaftsbehörde und an die Staatsräte. Seine Funktion wurde "in Hinblick auf die strategische Ausrichtung der Behörde" neu geschaffen, um die digitale Kompetenz zu bündeln.

Saxe ist zudem seit März 2017 Mitglied der Geschäftsleitung und CDO der Hamburg Port Authority (HPA). Diese Funktion bei der Hafenverwaltung behält er auch bei. Von Januar 2009 bis Februar 2017 war Saxe Mitglied der Geschäftsleitung, CDO, CIO und Unternehmensbereichsleiter Services der HPA.

Der promovierte Mathematiker Saxe übernahm seit 1992 verschiedene Funktionen in der Hamburger Verwaltung. Als Leiter des Landesamts für Informationstechnik war er intensiv an den Vorbereitungen der Fusion der IT-Dienstleister von Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligt. Beim daraus hervorgegangen Informations- und Kommunikationsdienstleister Dataport war Saxe in der Zeit von Januar 2004 bis Dezember 2008 Technik Vorstand.

Seit Januar 2009 ist Saxe Mitglied der Geschäftsleitung der Hamburg Port Authority. In seiner Rolle als CIO verantwortete er den Ausbau und die Weiterentwicklung der IT-Landschaft der HPA. Zudem fiel in seine Zuständigkeit der Bereich Services mit den Facheinheiten IT, Einkauf, Personal, Interne Dienste und Recht. Als CIO initiierte er unter anderem das "smartPORT Programm" der HPA.

CIO des Jahres

Im November 2015 wurde er als "CIO des Jahres" in der Kategorie Mittelstand als Sieger ausgezeichnet. Schon zuvor erreichte Saxe beim "CIO des Jahres 2012" in der Kategorie Mittelstand den 9. Platz.

In seiner Funktion als CDO treibt Saxe die digitale Transformation der HPA voran. Seit Anfang 2017 zählt auch die Einheit Management Control Systems zu seinem Verantwortungsbereich. Zusammen mit seinen Einheiten IT-Innovation & -Strategie, digitale Geschäftsmodelle und Prozesse kümmert sich Saxe um die digitalen Belange der HPA und des Hamburger Hafens - von der Idee bis zum digitalen Geschäftsmodell.

"Unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Aspekte nutzen wir verschiedene IT-Megatrends, um die Effizienz des Hamburger Hafens zu maximieren sowie neue Geschäftsmodelle zu etablieren und die Rolle als führender europäischer Hafen zu stärken", sagte Saxe.

Seine wichtigsten Aufgaben

Als seine wichtigsten anstehenden Aufgaben und IT-Projekte nennt Saxe gegenüber CIO.de:

Da die digitale Transformation die Wirtschaftsbeziehungen aller Akteure verändere, müsse zuerst eine "ganzheitliche und in die Stadt eingegliederte Digitalisierungsstrategie" entwickelt werden. Die Digitalisierung ermögliche neue Geschäftsmodelle, die herkömmliche Wertschöpfungsketten außer Kraft setzten, es entstünden dadurch neue Chancen und Möglichkeiten auf Basis digitaler Prozesse.

Als Kernaufgaben sieht der CDO der Wirtschaftsbehörde:

• eine Digitalisierungsstrategie entwickeln,

• ein digitales Innovationsklima und eine entsprechende Kultur innerhalb des Ministeriums schaffen,

• ganzheitlich vernetzte und kundenorientierte Services aufbauen,

• Digitale Projekte im Zuständigkeitsbereich der Behörde vernetzen, mit dem Ziel, das Bürger und Wirtschaft durch die Integration aus der digitalen Stadt Vorteile haben,

• Digitalprojekte des Ministeriums und der angebundenen öffentlichen Unternehmen fördern und auf die strategische und infrastrukturelle Passung achten, um Mehrwerte und Synergieeffekte zu generieren.

Ebenfalls seit Januar 2018 ist Christian Pfromm (53) neuer CDO und Leiter des Amtes für IT und Digitalisierung der Stadt Hamburg. Er kommt von der BHF Bank aus Frankfurt/Main.

Die IT-Chefs der Bundesländer
Markus Richter, Bundes-CIO
BAMF-Vizepräsident Markus Richter ist Bundes-CIO. Er löste Klaus Vitt ab, der Ende April 2020 in den Ruhestand ging.
Christian Pfromm, CDO von Hamburg
Christian Pfromm ist seit Januar 2018 neuer CDO der Stadt Hamburg Sein genauer Titel lautet: "Chief Digital Officer / Leiter des Amtes für IT und Digitalisierung". Der CDO berichtet an den 1. Bürgermeister der Stadt Hamburg und an den Chef der Senatskanzlei. Zuvor war Pfromm von Juni 2011 bis Dezember 2017 Group CIO der BHF-Bank AG. CIO Jörn Riedel berichtet an ihn.
Andreas Meyer-Falcke, Beauftragter der Landesregierung NRW für Informationstechnik (CIO)
Der langjährige nordrhein-westfälische Landes-CIO Hartmut Beuß verabschiedet sich zum 31. August 2020 in den Ruhestand. Seine Nachfolge im Wirtschafts- und Digitalministerium als Beauftragter für Informationstechnik tritt Andreas Meyer-Falcke an. Meyer-Falcke kommt von der Landeshauptstadt Düsseldorf, wo er seit August 2012 als Beigeordneter für die Bereiche Personal, Organisation, IT, Gesundheit und Bürgerservice tätig ist. In der Rolle trägt er unter anderem die Verantwortung für die Digitalisierung der Kommunalverwaltung.
Bernd Schlömer, Landes-CIO von Sachsen-Anhalt
Bernd Schlömer ist seit Oktober 2021 CIO des Landes Sachsen-Anhalt. Er folgte auf Rüdiger Malter, der das Amt seit April 2020 innehatte.
Fedor Ruhose, Landes-CIO von Rheinland-Pfalz
Staatssekretär Fedor Ruhose (SPD) verantwortet als CIO und CDO die IT und digitale Transformation des Landes Rheinland-Pfalz.
Hartmut Schubert, CIO in Thüringen
Hartmut Schubert ist seit Dezember 2014 Staatssekretär im Thüringer Finanzministerium. Der Titel CIO kommt in der „Richtlinie für die Organisation des E-Government und des IT-Einsatzes in der Landesverwaltung des Freistaats Thüringen“ nicht vor. Dennoch erfüllt Schubert, der Beauftragte des Freistaats Thüringen für E-Government und IT, genau die Aufgaben und die Funktion des CIO. Mit dem Kabinettbeschluss der Richtlinie vom 7. Juli 2015 erhält Thüringen deshalb als letztes Bundesland einen Landes-CIO.
Thomas Popp, Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung als Mitglied der Sächsischen Staatsregierung (CIO)
Im Januar 2020 ernannte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) CIO Thomas Popp zum Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung als Mitglied der Staatsregierung (CIO). Popp war bisher Landes-CIO in Sachsen.
Ina-Maria Ulbrich, Staatsekretärin, Mecklenburg-Vorpommern
Ina-Maria Ulbrich ist seit November 2016 Staatsekretärin im neu geschaffenen Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern. Aus "Landesentwicklung" wurde nun "Digitalisierung". Die Juristin wurde 2002 Regierungsrätin und Referentin im Umweltministerium, beim Landkreis Ostvorpommern und im Wirtschaftsministerium. Von 2006 bis 2008 leitete sie das Büros des Ministers für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, von 2008 bis 2011 war Ulbrich Leiterin des Büros des Ministerpräsidenten. Ulbrich vertritt das Land auch im IT-Planungsrat.
Ralf Stettner, CIO in Hessen
Ralf Stettner ist Chief Information Officer und Bevollmächtigter der Hessischen Landesregierung für E-Government und Informationstechnologie (CIO) und folgt damit Patrick Burghardt, der im Januar 2024 das Amt des Oberbürgermeisters von Rüsselsheim übernahm. Stettner hatte von Ende 2018 bis Anfang 2024 die Position des Chief Information Security Officers (CISO) in der hessischen Landesverwaltung inne und war Leiter der Abteilung Cyber- und IT-Sicherheit und Verwaltungsdigitalisierung im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport.
Stefan Krebs, CIO in Baden-Württemberg
Seit dem 1. Juli 2015 leitet Stefan Krebs die IT-Geschicke des Landes Baden-Württemberg als Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie (CIO/CDO). Der Diplom-Verwaltungswirt kennt sich mit Banken und IT-Sicherheit aus. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Feinplanung für die schrittweise Bündelung der bisher dezentralen IT-Einheiten der Landesverwaltung.
Sven Thomsen, CIO von Schleswig-Holstein
Seit Mitte Juli 2013 lenkt Sven Thomsen als CIO des Landes Schleswig-Holstein die Geschicke des Zentralen IT-Management Schleswig-Holstein (ZIT-SH). Im ZIT-SH sind die Aufgaben der ressortübergreifenden IT- und Finanzensteuerung für alle Fragen der Informations- und Kommunikationstechnologie zentralisiert. Wie auch in Hamburg ist Sven Thomsen nicht Staatssekretär und gehört nicht dem IT-Planungsrat an. Im IT-Planungsrat wird Schleswig-Holstein durch Knud Büchmann, Beauftragter der Landesregierung Schleswig-Holstein für Zentrale IT-, Organisations- und Personalentwicklung vertreten. Seit Mitte 2017 ist Thomsen an das neue Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) angedockt.
Elena Yorgova-Ramanauskas, CIO im Saarland
Elena Yorgova-Ramanauskas, ist seit Juni 2022 Chief Digital Officer (CIO) im Saarland. Seit 2022 ist sie Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie.
Judith Gerlach, Staatsministerin für Digitales in Bayern
Die Landtagsabgeordnete und Rechtsanwältin Judith Gerlach (CSU) ist seit November 2018 Staatsministerin für Digitales in Bayern. Das Ministerium wurde neu geschaffen. Das neue Staatsministerium übernimmt die Grundsatzangelegenheiten und die Koordinierung der Digitalisierung Bayerns, die bisher bei der Staatskanzlei angesiedelt waren. Das Ministerium soll sich außerdem um die strategischen Fragen der digitalen Verwaltung kümmern.
Jörn Riedel, CIO von Hamburg
Seit 2008 hat Hamburg einen CIO. Den Posten hat seitdem Jörn Riedel inne. Angesiedelt ist er bei der Finanzbehörde der Hansestadt. Beim dortigen Amt für Organisation und Zentrale Dienste ist Riedel Abteilungsleiter für E-Government und IT-Steuerung. Anders als in anderen Bundesländern ist CIO Riedel nicht Staatssekretär - und gehört nicht dem IT-Planungsrat an. Hamburg vertritt in dem Bund-Länder-Gremium der Staatsrat der Finanzbehörde, Jens Lattmann. CIO Jörn Riedel verantwortet derzeit gleich mehrere übergreifende IT-Projekte in Hamburg.
Cornelius Everding, CPIO von Brandenburg
In Brandenburg fließen die Fäden in IT-Angelegenheiten nicht bei einem CIO zusammen sondern beim CPIO - dem Chief Process Innovation Officer. Mit dieser Bezeichnung soll die Orientierung an Prozessen betont werden, sagte gegenüber CIO.de Cornelius Everding, der das Amt seit seiner Schaffung im August 2008 innehat. Everding sieht sich nicht als alleine für IT zuständig an, sondern setzt auf einen Dreiklang: Mit dem CPIO kümmern sich um IT-Themen der zentrale IT-Dienstleister von Brandenburg und der sogenannte RIO-Ausschuss, die Runde der Ressort Information Officers. Aktuelles Thema ist das Forschungsprojekt "Stein-Hardenberg 2.0". Der Bund, Hamburg und Berlin, der öffentlich-rechtliche IT-Dienstleister Dataport und das Potsdamer Institut für E-Government bearbeiten die Frage, wie sich das Gemeinwesen mit modernen Werkzeugen organisieren lässt. Den CPIO hat Brandenburg beim Innenministerium angesiedelt. Amtsinhaber Everding ist nicht Staatssekretär, weshalb er - wie Kollegen aus anderen Ländern - nicht im IT-Planungsrat sitzt. Dort spricht Innenstaatssekretär Rudolf Zeeb für das Bundesland.
Hans-Henning Lühr, Staatsrat im Bremer Finanzressort
In Bremen ist die CIO-Funktion beim Staatsrat des Finanzressorts angesiedelt, Hans-Henning Lühr. Ihm direkt zugeordnet ist die Stabsstelle "Zentrales IT-Management und E-Government", die von Martin Hagen geleitet wird. Ein aktuelles Projekt der Bremer IT ist der einheitliche "Verwaltungs-PC": Ziel ist eine Standardisierung und die Professionalisierung des IT-Supports über alle Dienststellen hinweg. Im IT-Planungsrat vertritt Lühr Bremen.
Horst Baier, CIO von Niedersachsen
Das Land Niedersachsen hat am 20. März 2020 Horst Baier zum IT-Bevollmächtigten ernannt. Formal agiert der 57-Jährige als IT-Bevollmächtigter und leitet die Stabsstelle "Informationstechnik der Landesverwaltung".
Stefan Latuski, CIO der Bundesagentur für Arbeit
Stefan Latuski leitet ab 1. August 2023 als CIO die IT-Geschicke der Bundesagentur für Arbeit - zunächst kommissarisch.