IT-Budgets steigen weiter an

Unternehmen geben Geld immer öfter intern aus

09.07.2007 von Werner Kurzlechner
Die IT-Budgets steigen weiter an - doch die externen Anbieter haben nicht viel davon. Immer öfter ist es Politik der Unternehmen, Geld zunächst für die IT-Teams im eigenen Haus auszugeben. Das geht aus der halbjährlichen Budget-Übersicht von Datamonitor hervor.
Immer mehr Geld bleibt im eigenen Haus.

In den meisten der Firmen aus den Vereinigten Staaten, Europa und Australien ist das IT-Budget im ersten Halbjahr 2007 gestiegen – und ein großer Teil erwartet, dass sich dieser Trend auch 2008 fortsetzt.

Nach Einschätzung von Datamonitor-Analystin Aphrodite Brinsmead müssen sich externe Anbieter allerdings sehr anstrengen, um vom größeren Kuchen eine sättigende Portion für sich zu ergattern. „Die Anbieter müssen hart daran arbeiten, ihr Geschäft zu sichern, und bestimmte Verticals und Regionen ins Visier nehmen, in denen Wirtschaft und IT stark sind.“

Die Firmen investieren nämlich mehr als ein Drittel ihrer IT-Ausgaben in interne Entwicklung und Wartung. „Diese Methode wenden die Firmen oft an, um Kosten zu senken. Und weil Entwicklungen dort schneller ausgeführt werden können“, so Brinsmead. „Schließlich ist diese Abteilung vor Ort und kennt die Geschäftsinteressen besser als Externe.“

Diese Investitions-Neigung ist allerdings in den einzelnen Ländern unterschiedlich ausgeprägt. Musterbeispiele dafür sind die Benelux-Staaten und Australien. Italienische Unternehmen hingegen tendieren dazu, möglichst umfassend auszulagern und den Druck auf ihre internen Teams zu reduzieren.

So verteilen sich die IT-Ausgaben.

Um das zu erklären, müsste man in die Tiefen kultureller Unterschiede abtauchen, meint Datamonitor – und verzichtet darauf, das zu tun. Aufgefallen sind den Analysten freilich noch weitere Eigenarten.

Software und Services pirschen sich an Hardware heran

In Deutschland versuchen die Unternehmen beispielsweise, den Gang zu Technologie-Anbietern zu vermeiden, so lange es geht. In Skandinavien hingegen tun sich Firmen gerne mit Telekommunikations-Anbietern zusammen.

Immer noch fließt mehr als ein Drittel der IT-Ausgaben in die Hardware. Allerdings pirschen sich Software und Services immer näher heran. Datamonitor glaubt, das sei erstens auf die Notwendigkeit regelmäßiger Updates zurückzuführen, zweitens auf Investitionen in Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM) und Business Intelligence (BI), drittens auf eine höhere Nachfrage nach Dienstleistungen.

Analysiert man die verschiedenen Branchen, stechen die Finanz-Dienstleister heraus. Sie geben im Vergleich am meisten für ihre IT aus, weil sie damit ihre Margen erhöhen können, und Technologie in ihren Geschäfts-Prozessen eine wichtige Rolle spielt. Den entgegengesetzten Pol bilden die regierungsnahen Industrien.

Datamonitor fragte für „Understanding IT budget trends H1 2007“ in 500 Unternehmen nach.