Höhere Software-Budgets in Amerika

US-Unternehmen investieren wieder stärker in System-Management

16.08.2004 von Detlef Scholz
Unternehmen und Behörden in den USA werden in diesem Jahr rund zehn Prozent mehr für den Kauf von Software aufwenden als im Vorjahr. Auf der Einkaufsliste oben stehen Produkte aus den Bereichen System-Management, Datensicherheit, Portale und PC-Anwendungen. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse von Forrester Research.

In der Untersuchung wird der US-Software-Markt in drei Segmente aufgeteilt:

Die Analysten schätzen, dass amerikanische Unternehmen im aktuellen Jahr insgesamt rund 234 Milliarden Dollar für den Kauf oder die Entwicklung von Software verwenden werden.

Davon dürften gut 130 Milliarden Dollar auf kommerzielle Software entfallen. Deren Hauptanbieter sind Unternehmen wie Microsoft, IBM, Oracle, SAP, Computer Associates, Symantec, Veritas, BMC und Adobe. Im letzten Jahr setzten diese Anbieter auf dem US-Markt noch knapp 120 Milliarden Dollar um.

Im Bereich der kommerziellen Software besteht besonderes Interesse für Programme zur Verbesserung des System-Managements und der Datensicherheit. Hierfür dürften die Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent respektive elf Prozent steigen.

Applikations-Lösungen im Aufwärtstrend

Für Anwendungs-Software sagt Forrester eine weiterhin positive Entwicklung voraus, allerdings mit Abstrichen im Enterprise-Bereich. Unternehmen und Privatleute in Amerika werden in diesem Jahr schätzungsweise 76 Milliarden Dollar für Anwender-Pakete ausgeben. Das wären zehn Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr. Allein für Desktop-Programme prognostiziert die Analyse 18 Milliarden Dollar Umsatz. Gegenüber 2003 wäre das eine Steigerung um gut 14 Prozent. Den Löwenanteil wird voraussichtlich Microsoft einstecken können.

Nur wenig mehr als im vergangenen Jahr geben Unternehmen für Geschäftsprozess-Anwendungen aus. Dazu zählen die Bereiche Finanzmanagement, CRM, SCM, HRM, Product Life-Cycle Management sowie Programme zur Verbesserung der direkten Kontakte mit Lieferanten (SRM). Forrester schätzt die Kosten für Lizenzen, Wartung und Services in diesem Sektor im laufenden Jahr auf gut 27 Milliarden Dollar. Das entspräche einem Anstieg um sechs Prozent.

Für Betriebs- und Datenspeicher-Systeme wird der Aufwand auf zwölf Milliarden Dollar veranschlagt. Die Marktforscher erwarten, dass der zunehmende Einsatz des gebührenfreien Linux auf Servern den Anstieg der Betriebssystemkosten bremsen wird.

Spezialanwendungen für besondere Bedürfnisse einzelner Unternehmen und Behörden machen heute noch gut ein Achtel der Gesamtaufwendungen für kommerzielle Software aus. Im vergangenen Jahr waren es rund 15 Milliarden Dollar. Für 2004 wird ein Anstieg auf 17 Milliarden Dollar prognostiziert.

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