LeanIX, ApiOmat, Cortado Mobile Solutions, Kinexon Industries

Vier Startups präsentieren vor deutschen Top-CIOs

16.02.2017 von Florian Maier
Die Hamburger IT-Strategietage bieten einen Saal voller CIOs – die perfekte Bühne für IT-Startups, ihre Geschäftsmodelle zu präsentieren.

Auf der Bühne der Hamburger IT-Strategietage stellen sich regelmäßig auch junge IT-Unternehmen vor und präsentieren ihre Geschäftsmodelle. Die Teilnehmer im Saal durften anschließend per Smartphone-App darüber abstimmen, welches Startup für ihr Unternehmen am interessantesten ist.

LeanIX

Andre Christ, Geschäftsführer von LeanIX
Foto: Foto Vogt

Bei LeanIX beschäftigt man sich mit dem Thema Enterprise Architecture. Das gewinnt durch die zunehmende Komplexität der IT-Systeme und den Fokus auf Big Data fortwährend an Bedeutung. Die Mission von LeanIX: Transparenz für IT-Landschaften.

Aufgebaut auf dem Konzept der "fact sheets" bietet das Unternehmen Software an, die das Management verschiedenster Architekturen ermöglichen soll. Und wie unterscheidet man sich dabei von der Konkurrenz? Unter anderem durch die Usability. Aber auch der Rollout-Aufwand soll durch ein übersichtliches Datenmodell gesenkt werden - in nur ein bis zwei Wochen sollen Unternehmen dank LeanIX startklar sein, wie Geschäftsführer Andre Christ verspricht. Darüber hinaus wirbt das Startup mit seinen Sicherheitsstandards "Made in Germany".

Laut eigener Aussage konnte LeanIX bereits Kunden aus verschiedenen Branchen von ihrem SaaS-Angebot überzeugen. Zum Beispiel die Helvetia Versicherung, die sich aufgrund der Akquisition der National Swiss derzeit in einer Verschmelzungsphase befindet. Das Unternehmen nutzt demnach LeanIX, um zum digitalen Versicherer zu werden. Konkret kommt die Software vor allem bei Projekten der digitalen Transformation zum Einsatz. Darüber hinaus nutzt die Helvetia die SaaS-Lösung auch, um die Herausforderungen, die durch die übernahme entstehen (etwa die Zusammenführung des Produktportfolios) meistern zu können.

ApiOmat

ApiOmat CEO Marcel Etzel
Foto: Foto Vogt

Das Startup ApiOmat hat sich nach Aussage von CEO Marcel Etzel zum Ziel gesetzt, "Enterprise Germany zu digitalisieren". Dabei will man sich laut Etzel allerdings nicht aufs Reden beschränken, sondern "einfach machen".

Zunächst wird aber doch geredet: "die technische Grundlage um Speed zu erzeugen" und "der agile Teil in der bimodalen IT" - das will ApiOmat sein und versorgt Unternehmen dazu mit mobilen Backend Services. Die ApiOmat-Plattform kann als digitale Werkbank ins Rechenzentrum oder die Cloud-Umgebung integriert werden und sorgt quasi für die Standardisierung der Digitalisierung. Für die Integration bei den Kunden setzt ApiOmat auf verschiedene Partner.

Zu den Kunden des Startups gehören unter anderem Mobilcom Debitel und RWE.

Cortado Mobile Solutions

Sven Huschke von Cortado Mobile Solutions
Foto: Foto Vogt

"Geschwindigkeit ist nicht alles, man braucht auch die richtige Taktik", leitet Sven Huschke von Cortado Mobile Solutions seinen Kurzvortrag ein. Nach Ansicht des Startups muss 'mobile first' die Strategie für den modernen Arbeitsplatz sein. Schließlich habe der traditionelle Windows-PC als alleiniges Arbeitsmittel längst ausgedient, während der Einsatz mobiler Geräte wie Tablets und Smartphones immer weniger als Sicherheitsrisiko, sondern vielmehr als Chance gesehen wird.

Um ganz konkret zu zeigen, was Cortado Mobile Solutions tut, spielte Cortado als einziger Teilnehmer der Startup-Sessions ein Video ein. Das möchten wir Ihnen an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten:

Die Produkte von Cortado wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Zu den Kunden gehört unter anderem die Messe Düsseldorf. Die Messe nutzt die Cortado-Lösung, um den Aufbau- und Abnahmeprozess von Messeständen via iPad deutlich effizienter zu gestalten. Oder wie Huschke es ausdrücken würde: "Mobilisieren Sie ihre Geschäftsprozesse, anstatt sie nur zu digitalisieren".

Kinexon Industries

Kinexon-Industries-Geschäftsführer Nikolai von Loeper
Foto: Foto Vogt

Last but not least präsentierte sich auch das Startup Kinexon Industries. Das Unternehmen hat ein sensorbasiertes Lokalisierungssystem entwickelt, dass sich für die verschiedensten Zwecke einsetzen lässt und sich dabei durch eine besonders ausgeprägte Genauigkeit auszeichnen soll. Die so gewonnenen Daten "wandern" entweder direkt zum Kunden oder werden mit einem hauseigenen Tool von Kinexon visualisiert.

Dem Geschäftsführer Nikolai von Loeper zufolge steht dabei die Usability klar im Mittelpunkt - nicht nur IT-Experten sollen das System installieren und bedienen können. Zudem ermögliche der einfache Aufbau die Skalierung.

Zu den Kunden von Kinexon gehören unter anderem Unternehmen aus der Auto- und Retail-Branche. Während es im Automotive-Bereich in erster Linie um die Optimierung und Automatisierung von Produktionsprozessen geht, steht im Bereich Retail vor allem die Gewinnung von Kundendaten und damit verbunden die Steigerung von Kundenzufriedenheit und Umsatz im Fokus.

Das konnte das Publikum offensichtlich überzeugen: Das Konzept Münchner Startups sah die Mehrheit der Teilnehmer als das interessanteste für ihr Unternehmen an. Auch als es um die Frage ging, in welches Startup die Teilnehmer selbst investieren würden, lag Kinexon in der Gunst des Publikums weit vorne - gemeinsam mit LeanIX.

Wie Startups 2017 sehen
Startups zum Jahreswechsel 2016/2017
Startups wollen im kommenden Jahr wachsen. Fachlich nennen sehen sie 2017 so unterschiedliche Themen wie Künstliche Intelligenz und 3D Druck, Brand Experience und Mitarbeiter-Qualifizierung auf der Agenda.
Catharina van Delden, Innosabi
“2017 geht das Wachstum von Innosabi voraussichtlich weiter. Es soll aber weiterhin kontrolliert und aus eigener Kraft möglich sein. Dazu müssen wir im neuen Jahr auch Strukturen aufbauen, die nicht nur wie bisher mit 30 Mitarbeitern funktionieren, sondern zukünftig vielleicht auch mit 50", sagt die CEO des Crowdsourcing-Spezialisten Innosabi.
Manfred Tropper, Mantro
"Wir begleiten viele verschiedene Unternehmens-Inkubatoren und Innovationsprojekte in den unterschiedlichsten Industrien. Was sie 2016 alle beschäftigt hat, war die Frage wie sie ihre Teams aufbauen. Glücklicherweise sind fast alle mittlerweile an dem Punkt angekommen, dass Ideen an sich nichts wert sind - sondern das Teams, das die Idee zum Laufen bringen soll", so die Einschätzung des Mantro-Gründers Manfred Tropper.
Stephan Kühr, 3yourmind
Stephan Kühr von 3yourmind, einem Berliner Startup, das den passenden 3D Druck-Anbieter vermittelt, sagt: "In 2016, 3D Printing became an indispensable part of production cycles and major players are all planning for larger integrations of the technologies. In 2017, we will look to expand our offering to Asian and further develop our partnerships in the US. "
Nicolas Dittberner, Udacity
"Zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland nutzen nun digitale Lernmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter, allerdings setzen erst 36 Prozent auf flexible, webbasierte Lernprogramme. Sobald Unternehmen die betriebliche Weiterbildung ihrer bestehenden Fachkräfte als Strategie zur Vermeidung von Fachkräftemangel erkennen, kann der digitale Wandel kommen", sagt Nicolas Dittberner, Country Manager DACH von der virtuellen Bildungsplattform Udacity (Kalifornien)
Felix van de Sand, Cobe
Felix van de Sand hat sich mit seiner Agentur Cobe auf Nutzerexperience spezialisiert. In puncto Internet of Things (IoT) steht für 2017 Folgendes an: „Im Sinne eines nahtlosen Markenerlebnisses müssen sich Unternehmen ab sofort Gedanken darüber machen, auf welche Art und Weise ihre Produkte mit Konsumenten interagieren. Denkt man zum Beispiel an einen internetfähigen Kühlschrank oder ein Smart Home System, stellen sich Fragen wie: In welcher Tonalität spricht das Gerät?“
Marko Müller, Innovation-Radicals
"Dieses Jahr war ein Schaltjahr im wahrsten Sinne des Wortes – einen Gang nach oben. Bei mir und Innovation-Radicals ging’s drum Neues auszuprobieren und mit Prototypen zu experimentieren. Wir wollten herausfinden, worin wir gut sind und was uns antreibt", sagt Marko Müller, Gründer der Innovation-Radicals.