7 Nutzer berichten

Warum Blackberry-User auf Android umsteigen

27.10.2010 von Al Sacco und Andrea König
Android-Smartphones werden immer beliebter. Sieben Nutzer erzählen, warum Sie ihren Blackberry abgeschafft haben, was sie gestört hat und was sie vermissen.

Woher kommt es, dass sich ehemals überzeugte Blackberry-Nutzer von den RIM-Geräten abwenden und sich ein Android-Smartphone zulegen? Al Sacco von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com hat mit sieben Umsteigern gesprochen.

Die meisten Befragten vermissen ihren Blackberry nicht.
Foto: RIM

Alle Befragten nutzen Smartphones intensiv - sowohl im Berufsleben als auch privat. John Barsodi beispielsweise hat vor kurzem seinen Blackberry durch ein Android-Gerät ersetzt, weil er viele Google-Dienste wie Google Mail, Google Calendar und Google Docs nutzt. Android, das diese Dienste ideal integriert, war für ihn ein logischer Schritt. Außerdem glaubt er nicht, dass RIM in Zukunft mit seinen Konkurrenten mithalten kann.

John Maguire verabschiedete sich vor einigen Monaten von seinem Blackberry und benutzt heute ein Motorola Droid X. Daran gefällt ihm, dass es größer als ein Blackberry ist, einfach zu bedienen und verschiedene Browser zulässt. An seinem Blackberry vermisst er lediglich die Tastatur.

Kai Armstrong hat seinen Blackberry Strom vor kurzem gegen ein HTC-Smartphone (Droid Incredible) eingetauscht. Sein Arbeitgeber unterstützt Android-Smartphones. Er hatte große Erwartungen an den Storm, aber das Gerät erlebte er dann als enttäuschend langsam mit wenigen Applikationen. Armstrong glaubt, dass im Consumer-Bereich viele so denken wie er. Im Business-Bereich allerdings rechnet er damit, dass viele wegen der Sicherheit und Stabilität am Blackberry festhalten werden.

Die besten Smartphones mit Android
HTC Legend
Das HTC Legend ist aus einem Guss. Das gilt sowohl für den Aluminium-Korpus als auch für die Menüführung HTC Sense, die das Android-Betriebssystem zusätzlich aufpoliert. Die Bedienung ist logisch, das Handy arbeitete schnell. Seine große Stärke: im Web surfen. Bei der Kamera muss der Nutzer noch Abstriche machen. Ein Auslöser am Gehäuserand fehlt, und sie bietet nur die minimal möglichen Kamera-Features.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341158/htc-legend-im-haertetest/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Legend</a>
Google (HTC) Nexus One
Das Google (HTC) Nexus One zählt hinsichtlich Geschwindigkeit und Bedienung zu den Top-Handys unter den Android-Smartphones. Es lässt den Nutzer dank Gigahertz-Prozessor und schneller Web-Verbindung via HSDPA nicht lange warten. Zudem ist die Menüführung einfach und übersichtlich. Komfortfunktionen im Bereich Social Networking, wie sie von Sony Ericsson oder HTC kommen, sind auf dem Google Phone nicht zu finden. Um ins Internet zu gehen oder E-Mails zu lesen ist es dagegen perfekt geeignet. Punkte kostet die nicht gerade üppige Ausstattung hinsichtlich der Software (Kalendersynchronisation, Office mobile oder Diktiergerät fehlen).<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341944/htc-nexus-one-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Google (HTC) Nexus One</a>
LG GW620
Wem ein Netbook zu groß und zu schwer ist, findet in dem GW620 von LG eine gute Alternative. Vor allem für Facebook-Fans ist das Handy geeignet. Und wer lange im Internet unterwegs ist, erlebt mit dem schnellen Browser vergnügliche Stunden. Die Kamera liefert für Status-Updates passendes Bildmaterial. Allerdings hat das Handy einen großen Nachteil: Es basiert auf der bereits veralteten Version Android 1.5, die den Datenabgleich mit dem PC zuhause verhindert.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341929/lg-electronics-gw620-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: LG GW620</a>
HTC Desire
Das HTC Desire zählt mit seinem großen Speicher, dem 1-Gigahertz-Prozessor und seiner eleganten Oberfläche zu den besten Android-Smartphones, die derzeit auf dem Markt zu finden sind. Die Sprachqualität kann mit diesen Spitzenwerten jedoch nicht ganz mithalten, weil insbesondere der Freisprecher patzt. Mit dem 3,7-Zoll-Display taugt das HTC Desire gut zum Surfen und Videos ansehen. Der Akku wird allerdings sehr schnell heiß, und die Betriebsdauer des Akkus reicht - wie bei allen aktuellen Smartphones - kaum über ein oder zwei Tage hinaus.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2341935/htc-desire-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Desire</a>
Motorola Backflip
Eigentlich wäre das Motorola Backflip aufgrund seiner Ausstattung von HSPA, GPS und QWERTZ-Tastatur bestens für Geschäftsleute geeignet. Doch die Tastatur enttäuscht. Auch das Betriebssystem Android 1.5, mit dem das Backflip ausgeliefert wird, ist nicht für den beruflichen Einsatz bereit. Erst ab Android 2.2 kann man entsprechende Enterprise-Funktionen nutzen. Wer über Status-Updates und E-Mails regelmäßig informiert sein will, findet mit der von Motorola entwickelten Oberfläche Motoblur eine schöne Lösung. Über sie lassen sich auch Fotos aus der 5-Megapixel-Kamera direkt online stellen. Die Qualität reicht hierfür locker aus.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2343127/motorola-backflip-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Motorola Backflip</a>
HTC Magic
Das Android-Smartphone Magic punktet vor allem mit seinem Betriebssystem. Dieses erlaubt, jede Menge Anwendungen auf das Mobiltelefon herunterzuladen. Die Bedienung ist in jeder Anwendung gleich – das macht es für den Nutzer leicht, sich auf dem Handy selbst und in den verschiedenen Programmen gut zurecht zu finden. Touchscreen und Trackball unterstützten dabei das einfache Handling. Die Ausstattung des Magic ist von Haus aus eher unteres Level. Viele Standardfunktionen, die auf anderen Mobiltelefonen bereits vorinstalliert sind, fehlen. Zudem besteht keine Möglichkeit, Kontakte aus dem Handy direkt und ohne Umweg über Google Kontakte mit Outlook abzugleichen. Kamera und Musik-Player leisten gute Dienste im Alltag, sind aber hinsichtlich ihrer Ausstattung ebenfalls eher einfach gehalten. Die Sprachqualität des Android-Smartphones ist in Ordnung, bei hohem Hintergrundgeräuschpegel dürfte die maximale Lautstärke jedoch etwas höher sein.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/197460/htc_magic/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Magic</a>
Samsung Galaxy i7500
Das Samsung Galaxy I7500 hat drei Stärken: einen recht großen, hellen und schnell reagierenden Touchscreen, eine gute Handykamera und das Betriebssystem Android, das den Download praktischer Software erlaubt. Damit lässt sich das Manko ausgleichen, dass nur wenige Programme ab Werk vorinstalliert sind. Dass der Akku schnell wieder an die Steckdose muss, ist ein Problem, mit dem auch alle anderen üppig ausgestatteten Smartphones zu kämpfen haben - egal ob sie mit Android, Symbian oder Windows Mobile arbeiten.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2100282/samsung_galaxy_i7500_im_test/"> Ausführlicher Testbericht: Samsung Galaxy i7500</a>
HTC Tattoo
Das HTC Tattoo ist von den technischen Daten her baugleich mit dem HTC Touch 2, das unter Windows Mobile 6.5 läuft. Beide Handys richten sich an Nutzer, die unterwegs in ihren sozialen Netzwerken aktiv sein wollen. Der Tattoo-Käufer hat dabei gegenüber dem Windows Mobile-Nutzer einen Vorteil: Er kann sich sein ganz persönliches Cover gestalten. Dem Käufer des HTC Tattoo steht der Software-Shop Android Market zur Verfügung, wo er das Handy um all die Programme ergänzen kann, die ab Werk nicht installiert sind. Dazu gehören beispielsweise ein Datei-Explorer und Office-Software. Abstriche muss der Nutzer bei dem extrem kleinen, grobpixelig auflösendem Display machen. Und der Touchscreen könnte ebenfalls sensibler reagieren.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2108174/htc-tattoo-im-haerte-test/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Tattoo</a>
Motorola Milestone
Das Motorola Milestone ist gelungen! Das Touchdisplay hat iPhone-Qualität, das Handy reagierte schnell und arbeitete flüssig. So muss es sein. Zudem bringt Android 2.0 viele kleine Verbesserungen bei der Bedienung mit sich. Über den Anrdoid Market kann sich der Nutzer die Software herunterladen, die ihm noch fehlt. Schwachpunkt sind dagegen die Multimedia-Funktionen, die sich nur zum Teil nachrüsten lassen. Anspruchsvolle Multimedia-Freunde seien daher vorerst noch an Nokia und Sony Ericsson verwiesen.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2107510/motorola-milestone-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Motorola Milestone</a>
Sony Ericsson Xperia X10
Mit dem Sony Ericsson Xperia X10 wird die Palette an interessanten Android-Handys um ein gutes Modell erweitert. Die 8-Megapixel-Kamera lässt sich in allen Lebenslagen einsetzen und macht vorzeigbare Bilder und Videos. Für Multimedia-Fans eignet sich das Sony Ericsson Xperia X10 daher besonders. Auch Dauer-Networker bekommen mit dem Sony Ericsson Xperia X10 ein hilfreiches Tool an die Hand. Vor allem die Verknüpfung aller Informationen über Timescape erleichtert den Alltag, wenn man sich mal an die Alles-mit-Allem-Verknüpft-Philosophie gewöhnt hat. Die Tatsache, dass das 4-Zoll-Display immer wieder mal hängt, verhagelt allerdings die Gesamtnote. Das größte Manko, dass sich das Handy nicht mit Outlook auf dem PC abgleichen lässt, wird hoffentlich nach einem Update auf Android 2.1 Geschichte sein.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2340962/sony-ericsson-xperia-x10-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Sony Ericsson Xperia X10</a>
HTC Hero
Wie jedes Mobiltelefon hat auch das HTC Hero ein paar Schönheitsfehler: So wäre zum einen etwas mehr Power beim Arbeitstempo wünschenswert. Auch die Akkulaufzeit dürfte gerne länger sein: Nur ein Tag Durchhaltevermögen ist mager. Doch das Hero hat auch seine Stärken: Wer gern mit seiner Online-Community Kontakt hält, viele E-Mails schreibt und auch mal auf dem Handy spielt, findet in dem HTC Hero genau das richtige Smartphone. Schließlich kann sich der Besitzer aus dem Android Market weitere Software für alle Lebenslagen unkompliziert herunterladen. Der eingebauten Kamera fehlt zwar ein LED-Blitz, so dass sie im Dunkeln nicht einsetzbar ist. Bei Tageslicht werden die Fotos jedoch gut: die Farben sind natürlich, alle Details scharf. Und auch der Musik-Player sorgt mit seiner einfachen Bedienung für gute Laune. GPS, WLAN und HSDPA schließlich runden die gute Ausstattung des HTC Hero ab.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/computerundtechnik/mobility/pda_smartphone/tests/2099994/htc_hero_im_test/"> Ausführlicher Testbericht: HTC Hero</a>
Acer Liquid red
Das Acer Liquid ist eine gute Alternative zu den Android-Handys von HTC oder Samsung. Es sieht prima aus, arbeitet flott und ist mit 350 Euro auch ein echtes Schnäppchen. Eine Sync-Funktion und Documents to go für Office-Dokumente helfen, das Smartphone auch im beruflichen Umfeld einzusetzen. Weitere Software muss man sich im Android Market holen. Der Touchscreen des Acer Liquid tut brav seinen Dienst. Das Android-Betriebssystem ist allerdings nicht die aktuellste Version, seit März 2010 soll ein Update zur Verfügung stehen.<br><br><a href="http://www.pcwelt.de/start/mobility_handy_pda/pda_smartphone/tests/2109134/acer-liquid-im-test/"> Ausführlicher Testbericht: Acer Liquid red</a>

Kelly Murphy hatte irgendwann das Gefühl, dass RIM sich gegen Wandel und Neues sträubt. An ihrem HTC Droid Incredible gefallen ihr besonders das Interface und die Tatsache, dass sie ihr Gerät individuell anpassen kann. Ewige Treue hat sie Google allerdings nicht geschworen. Wenn ihr Mobilfunkanbieter Verizon das iPhone verkauft (das ist für Januar angekündigt), will sie auf das Apple-Gerät umsteigen.

Was am Blackberry nervt

Noch vor einem Jahr hatte fast jeder von Craig Gormleys Kollegen einen Blackberry. Heute hat die Hälfte der Angestellten auf ein iPhone oder ein Android-Gerät umgesattelt. Gormley hat sich für ein HTC Droid Incredible entschieden, weil er damit auch unterwegs sein Mail-Programm, Word und Excel nutzen kann. Mit seinem Blackberry hatte er immer wieder Probleme, die Webseiten von Kunden aufzurufen.

Jared DiPane hat momentan sowohl ein Motorola Droid als auch einen Blackberry Bold 9650. Den Blackberry nutzt er für Kommunikation unterwegs, das Android-Gerät zum Spaß, etwa für Spiele. DiPane, der für die Webseite crackberry.com bloggt, hat große Erwartungen an Blackberrys Betriebssystem Blackberry 6 und sieht die Zukunft von RIM optimistisch. Er würde sich zukünftig allerdings mehr Applikationen für den Blackberry wünschen.

Auch Eric Tonn hat momentan sowohl einen Blackberry (Tour 9630) als auch ein Android-Gerät. Den Blackberry stellt sein Arbeitgeber bereit, das Samsung Captivate hat er sich selbst zugelegt. Als Mac-Nutzer hatte Tonn häufig Probleme, Blackberry und Mac zu synchronisieren, etwa bei Kontakten. Der vergleichsweise kleine Bildschirm und die wenigen Apps haben ihm das Gefühl vermittelt, ein rückständiges Gerät zu benutzen. Er räumt aber ein, dass der Akku seines Blackberrys länger hält als der des Android-Smartphones.