Google Android

Was das neue Nexus S und Gingerbread können

09.12.2010 von Moritz Jäger
Google hat die neueste Version seines Android-Betriebssystems offiziell freigegeben - und dabei gleich noch ein neues Smartphone vorgestellt. Dieses trägt den Namen Nexus S und wird das erste Smartphone sein, das mit Android Gingerbread ausgeliefert wird.

Android-Nutzer erhalten ein neues Weihnachtsgeschenk von Google: Der Konzern hat mit Gingerbread 2.3 die neue Version seines Betriebssystems veröffentlicht - gerüchteweise war das schon länger angekündigt, auch CIO.de hat bereits Spekulationen über das neue System angestellt - die zumindest auch teilweise eingetroffen sind.

Die Änderung macht sich optisch deutlich bemerkbar, das komplette Nutzerinterface wurde überarbeitet, etwa hebt sich die Benachrichtigungszeile kontrastreicher ab. Geändert wurde auch die virtuelle Tastatur, laut Google soll diese nun einfacher zu nutzen sein. Klickt man auf ein Wort, wird es sofort komplett markiert, diese Auswahl lässt sich mit zwei Reglern vergrößern oder verkleinern.

Unter der Oberfläche wurde ebenfalls am System geschraubt. Google Android 2.3 Gingerbread soll Daten deutlich besser und schneller verarbeiten können, was vor allem Entwicklern von Spielen und anderen aufwändigen Applikationen helfen soll. Das System kann nun auch Anwendungen die im Hintergrund laufen besser verwalten. Das soll bei der Energieverwaltung helfen und so die Akkulaufzeit verlängern.

Nutzer erhalten außerdem mehrere komplett neue Funktionen: Google hat einen SIP-Client (Session Initiation Protocol) ) fest integriert. Damit lassen sich VoIP-Accounts direkt in das Smartphone integrieren, so dass man nicht nur über das normale Mobilfunknetz sondern auch per IP-Verbindung telefonieren kann - das ist etwa im Ausland praktisch um Roamging-Gebühren zu sparen, ermöglicht aber auch die Integration des Smartphones in Unified Communications-Infrastrukturen.

Ein weiteres neues Feature ist die Unterstützung für Near Field Communication, kurz NFC. Diese Technik wird genutzt, um Informationen über kurze Distanzen zu übertragen, sie ähnelt RFID. Ist etwa ein Poster oder Plakat mit einem entsprechenden Sender (Tag) ausgestattet, kann das Telefon diesen auslesen und die darauf gespeicherten Informationen, etwa eine Webseitenadresse, anzeigen. Die schlechte Nachricht: Das Gerät muss die Funktion auch unterstützen, was aktuell noch nicht der Fall ist.

Allerdings ist noch nicht bekannt, wann bisherige Android-Nutzer das neue Update erhalten werden. Das Problem ist, dass nicht nur Google die neue Version freigeben muss, sondern wird auch von den jeweiligen Geräteherstellern und den Mobilfunkprovidern freigegeben. Dieser Prozess kann sich unter Umständen hinziehen.

Android Gingerbread
Android Gingerbread 2.3
Die neue Home-Ansicht.
Android Gingerbread 2.3
Das Home-Menü
Android Gingerbread 2.3
Das Betriebssystem unterstützt nun auch mehrere Kameras, etwa auf der Vorderseite.
Android Gingerbread 2.3
Per Near Field Communication kann man Tags einscannen und speichern.
Android Gingerbread 2.3
Das neue Markierungstool für Text.
Android Gingerbread 2.3
Die Informationen zum Energieverbrauch einzelner Apps.
Android Gingerbread 2.3
Die neue Übersicht zu laufenden Anwendungen.
Android Gingerbread 2.3
Für VoIP-Gespräche ist ein SIP-Client (Session Initiation Protocol) integriert.

Das neue Google Nexus S

Das erste Smartphone, das von Haus aus mit Android 2.3 Gingerbread ausgeliefert wird, ist das Google Nexus S. Wie bereits 2008 mit dem Google Nexus trägt das Smartphone zwar den Namen von Google, die eigentliche Hardware kommt allerdings von einem anderen Hersteller, in diesem Fall Samsung.

Das Smartphone kann technisch durchaus beeindrucken. Im Inneren Arbeitet ein schneller 1 GHz Prozessor vom Typ A8 Hummingbird, Nutzern können Daten auf 16 GByte internem Speicher ablegen. Die Inhalte werden in einem Vier-Zoll-großen Display mit einer Auflösung von 480 x 800 Pixeln angezeigt. Das Display ist ein Contour-Display, das auf die Super AMOLED-Technik (Active Matrix Organic Light Emitting Diode) setzt. Diese kommt auch bei anderen Smartphones aus der Galaxy-Serie oder bei dem Windows Phone 7 Gerät zum Einsatz - sie besticht vor allem durch eine helle und klare Darstellung der Inhalte.

Das Nexus S unterstütz WLAN nach dem schnellen n-Standard, dazu UMTS und HSDPA für den mobilen Zugriff aufs Internet. Erstmals wird neben Bluetooth auch der notwendige Chipsatz für Near Field Communication verbaut. Ebenfalls neu: Das Nexus S erhält zwei Kameras, eine davon auf der Vorderseite. Diese kann beispielsweise für Videotelefonate genutzt werden, Apple hat mit Facetime bereits vorgemacht, wie sich diese Technik auch in mobilen Geräten einfach nutzen lässt.

Anders als beim ersten Nexus wird Google das neue Telefon nicht direkt an die Nutzer verkaufen, der Vertrieb läuft über die jeweiligen Provider. Wann und bei welchem Mobilfunkanbieter das Nexus S in Deutschland erhältlich wird, ist noch unbekannt.

Google Nexus S
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Google Nexus S
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