Sybase, Replikation, Hadoop, HTML5

Wie es mit SAP HANA weitergeht

31.07.2013 von Andreas Schaffry
Sybase-Integration, einheitliche Datenreplikation, Analytics mit "R", GIS-Mapping: SAP gibt Einblick in die Weiterentwicklung der In-Memory-Plattform SAP HANA.

Der Softwarehersteller SAP hat kürzlich auf der SAP-HANA-Blogseite ein Dokument veröffentlicht, das Aufschluss über die weitere Roadmap von SAP HANA gibt. In diesem werden die Pläne zur Weiterentwicklung der In-Memory-Plattform zusammen mit den aktuellen Neuerungen im Service Pack 6 (SP 6) dargestellt.

Der Softwarekonzern will in Zukunft insbesondere der verschiedene Produkte aus seinem SAP-Sybase-Portfolio sehr eng mit SAP HANA zusammenführen. Beispielsweise sollen die Möglichkeiten zur Datenreplikation durch die direkte Einbettung von Kernfunktionen des Analyse-Servers SAP Sybase IQ in SAP HANA verbessert werden. Und Transaktionsdaten aus SAP-Systemen sollen sich über den SAP Sybase Replication Server in Echtzeit in die In-Memory-Plattform laden lassen. Als Datenbanksysteme werden nach Darstellung von SAP neben SAP Sybase ASE (Adaptive Server Enterprise) auch IBM DB2, Oracle und der Microsoft SQL Server unterstützt. Die Interoperabilität mit dem Modellierungs- und Entwicklungs-Werkzeug Sybase PowerDesigner soll künftig dazu beitragen, Datenmodelle in der In-Memory-Lösung effektiver verwalten zu können.

Einheitliche Datenreplikation nach HANA

SAP will in Zukunft durch die verstärkte Integration des Sybase-Portfolio mit HANA eine Echtzeit-Datenplattform schaffen.
Foto: SAP AG

Im SAP HANA Studio soll ein neuer "Data-Provisioning-Workbench"-Editor die Replikation transaktionaler Daten aus den verschiedenen Quellsystemen nach SAP HANA vereinheitlichen. Zugleich will SAP eine offene und einheitliche Architektur für die Verwaltung und Überwachung der API-Services für alle Komponenten bei der Datenbereitstellung schaffen. Endanwender sollen die verschiedenen Replikationsszenarien auf einer einzigen Bedienoberfläche über das SAP HANA Studio ausführen können. Auch der SAP Landscape Transformation (LT) Replication Server mit einem Hilfe-Center und einer Statusverfolgung nutzerfreundlicher und durch die Eliminierung manueller Arbeitsschritte stabiler gemacht und das Job-Management optimiert werden.

In weiteres Ziel sei, die Geschäftsprozesse in den Anwendungen der SAP Business Suite zu transformieren, dass künftig die Datenbanken von OLTP- und OLAP-Anwendungen auf einem einzigen In-Memory-Server verschmelzen können. Dabei würden Transaktions- und Analysedaten in einer gemeinsamen In-Memory-Datenbank zusammenfließen. Diese Ankündigung ist jedoch nicht neu. SAP-Vorstand Gerhard Oswald hatte genau dieses Konzept in einem Interview mit CIO.de bereits Anfang des Jahres 2013 dargestellt und erläutert.

Predictive Analytics verbessern

Ebenfalls geplant ist, die "Predictive-Analytics"-Möglichkeiten von SAP HANA durch ein verbessertes Zusammenspiel mit "R" als Werkzeug zur statistischen Datenanalyse und grafischen Visualisierung zu erweitern. Per PMML (Predictive Model Markup Language) will SAP den Import von Modellen aus Data-Mining-Lösungen von Drittanbietern unterstützen. Durch zusätzliche Funktionen für die Application Function Library (AFL) soll außerdem die Leistungsfähigkeit der spaltenbasierten Datenablage und der Datenzugriff durch neue Funktionen, Services und Metadaten-Unterstützung optimiert werden.

Den Planungen zufolge wird es auch eine neue Version vom Information Composer geben, mit dem Business-User Daten in die SAP-HANA-Datenbank hochladen und bereinigen können.

HTML5 für HANA XS-Engine

So sieht das aktuelle SAP-HANA-Portfolio aus. Es reicht von integrierten und Side-by-Side-Szenarien bis hin zu Cloud-Angeboten und der Entwicklung einer neuen Generation von Anwendungen.
Foto: SAP AG

Der neue Information Composer soll eine native HTML5-Unterstützung für die HANA XS-Engine bieten, mehr Funktionen für Business-User und auch nicht-analytische Anwendungsfälle unterstützen. Auch ein intelligentes Tiering von in SAP HANA gespeicherten Daten soll künftig möglich sein wie auch das Mapping und die Visualisierung von Daten aus den Geoinformationssystemen von Drittanbietern. Hierbei kooperiert SAP seit Kurzem mit dem Anbieter Esri.

Zur besseren Unterstützung von Big-Data-Technologien werde nicht zuletzt die native Integration mit dem Apache-Hadoop-Framework vertieft. Darüber hinaus soll es künftig virtuelle HANA-Umgebungen sowie Scale-up und Scale-out-Konfigurationen geben. Auch an der Sicherheit wird gearbeitet: Geplant sind erweiterte Authentifizierungsoptionen, LDAP, Audit Logging; zudem soll es eine zertifizierte Integration der Security-Lösungen von Drittanbietern geben. Wie die geplanten Neuerungen an die Kunden ausgeliefert werden, teilt SAP in dem Dokument nicht mit. Bisher erfolgte dies per Service Packs. SAP nennt keine konkreten Zeitfenster und behält sich ausdrücklich Änderungen an der Roadmap vor.