Windows 7, Virtualisierung, Outsourcing

Wofür CIOs Geld ausgeben

22.03.2010 von Andrea König
Infrastruktur beschäftigt IT-Entscheider. Den größten Teil ihres IT-Budgets geben sie für Datenbanken, Netzwerk und Server aus. Vorsichtiger sind sie bei Desktops und Notebooks. Dort hat sich die Nutzungsdauer verlängert.

Unternehmen wollen wieder in Ihre IT investieren. So lautet eines der Kernergebnisse der IT-Studie 2010, die das Handelsblatt und die Unternehmer-Beratung Droege & Comp. durchgeführt haben.

Die IT-Budgets der 382 befragten Unternehmen steigen 2010 um 1,2 Prozent. Im Vorjahr waren sie noch um 4,2 Prozent gesunken.

Ausgaben für Infrastruktur gewinnen zum ersten Mal seit Jahren wieder an Bedeutung. 59 Prozent der IT-Budgets fließen in Bereiche wie Datenbanken, Netzwerk und Server. 41 Prozent geben sie für Anwendungen aus. Im Jahr zuvor war die Aufteilung noch umgekehrt - 44 zu 56 Prozent.

Die Studienergebnisse deuten daraufhin, dass Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen stärker selektieren. In einzelnen Bereichen verlängern Entscheider die Investitionszyklen. Wie schon im Vorjahr hat sich die Nutzungsdauer von Desktopcomputern und Notebooks verlängert. Ein Desktop-PC ist durchschnittlich 4,3 Jahre in Betrieb, ein Notebook 3,7 Jahre.

Virtualisierung soll IT-Kosten senken

Neue Software wird auf diesen Geräten nicht unmittelbar nach ihrem Erscheinen eingeführt. 2010 erreicht das im vergangenen Jahr eingeführte Microsoft-Betriebssystem Windows 7 einen Marktanteil von drei Prozent. Für 2013 soll der Anteil der Nutzer von Windows 7 auf 77 Prozent steigen.

Besonders viel versprechen sich die Befragten vom Thema Virtualisierung. 13 Prozent nannten diesen Bereich auf die Frage "Welche Stellhebel setzen Sie in 2010 zur Senkung der IT-Kosten ein?". 2009 war das Thema überhaupt nicht in den Top 12 aufgetaucht. Häufiger genannt wurden nur die Kostensenker "Konsolidierung Infrastruktur" (17 Prozent) und Geschäftsprozessharmonisierung (22 Prozent).

Die Standardisierung der Kundenmanagementsysteme bewerten die Studienautoren als überraschend niedrig. 37 Prozent der Befragten verzichten auf jegliche CRM-Software. 35 Prozent nutzen Lösungen von Standard-Lieferanten wie SAP, Microsoft, Oracle und Salesforce. Zum Thema Kundenmanagement gehört ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Zufriedenheit der Anwender mit ihrer IT-Lösung im Vertrieb hat gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen.

Outsourcing bleibt ein Thema in den Unternehmen. Alle befragten IT-Manager wollen den Fremdanteil ihrer IT-Aufgaben in den kommenden Jahren stabil halten oder langsam ausbauen.

Die Studie wurde unter dem Titel "Was bewegt IT-Entscheider 2010" veröffentlicht. Sie stammt vom Handelsblatt und der Düsseldorfer Unternehmer-Beratung Droege & Comp. 382 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Befragung teil.