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Private Cloud

Lockheed Martin nutzt Openstack für Mondmission

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
In einer sicheren Private Cloud testete Lockheed Martin die Flugsoftware der Raumkapsel Orion. Sie ist für die Mondmission Artemis der NASA vorgesehen.
Im Rahmen der Mission Artemis I der NASA absolvierte die Raumkapsel Orion einen unbemannten Flug zum Mond und zurück zur Erde. Bei Artemis II soll 2025 dasselbe mit vier Astronauten an Bord erfolgen - allerdings ohne Landung auf dem Erdtrabanten.
Im Rahmen der Mission Artemis I der NASA absolvierte die Raumkapsel Orion einen unbemannten Flug zum Mond und zurück zur Erde. Bei Artemis II soll 2025 dasselbe mit vier Astronauten an Bord erfolgen - allerdings ohne Landung auf dem Erdtrabanten.
Foto: NASA

Zurück zum Mond - dieses Ziel hat sich die NASA gesteckt. Den ersten Schritt machte die Weltraumorganisation mit der Mission Artemis I Ende 2022. Ein Raumschiff mit einer unbemannten Orion-Kapsel flog bis zum Mond und kehrte nach rund vier Wochen zur Erde zurück.

Im Vorfeld der Mission standen umfangreiche Tests der Flugsoftware der Orion-Raumkapsel an. Der Luft- und Raumfahrtkonzern Lockheed Martin, der Entwickler von Orion, musste die Leistung der Flugsysteme unter komplexen Bedingungen simulieren.

Ein Beispiel ist die neue Skip-Entry-Technik beim Wiedereintritt der Kapsel in die Erdatmosphäre. Sie ähnelt dem "Ditschen" eines flachen Steins auf der Wasseroberfläche. Orion taucht dabei mehrmals kurz in die Atmosphäre ein und springt dann weiter, bis die Kapsel endgültig im Pazifik landet.

Lösung: Private Cloud für VM-Images

Für diese und weitere Simulationen war eine sichere und effiziente IT-Umgebung nötig. Daher beschloss Lockheed Martin, die Simulationsaufbauten und Tests in einer Private Cloud zu hosten. Sie basiert auf der Openstack-Plattform von Red Hat und dem Betriebssystem Red Hat Enterprise Linux (RHEL).

Das Orion Integrated Test Lab von Lockheed Martin in der Nähe von Denver, Colorado: Dort wurde die Software der Flugsysteme der Orion-Kapsel mithilfe von Simulationen getestet. Dies erfolgte in einer Private Cloud auf Basis von Red Hat Openstack und der Enterprise-Linux-Version des IT-Unternehmens.
Das Orion Integrated Test Lab von Lockheed Martin in der Nähe von Denver, Colorado: Dort wurde die Software der Flugsysteme der Orion-Kapsel mithilfe von Simulationen getestet. Dies erfolgte in einer Private Cloud auf Basis von Red Hat Openstack und der Enterprise-Linux-Version des IT-Unternehmens.
Foto: Lockheed Martin

Das Team von Lockheed Martin erstellte einen standardisierten Servicekatalog mit skalierbaren Virtual Machine Images (VMI). Diese ließen sich bei Bedarf automatisch bereitstellen und deaktivieren. Zudem konnten die Fachleute parallel mehrere Versionen der Flugsoftware laufen lassen.

Nächstes Projekt: Artemis II

Ein Vorteil ist, dass sich durch diese Ansätze IT-Ressourcen effizienter nutzen lassen. Dies war bei Artemis I wichtig, weil während der 28-tägigen Simulationsphase viele Einsatzszenarien überprüft werden mussten.

Die Software von Red Hat dürfte auch bei Artemis II zum Einsatz kommen. Bei dieser Mission soll Ende 2025 eine Orion-Kapsel vier Astronauten zum Mond transportieren. Eine Landung auf dem Erdtrabanten ist jedoch erst später vorgesehen.

Private Cloud auch in Deutschland gefragt

Eine vergleichbare Strategie wie Lockheed Martin verfolgen auch viele deutsche Unternehmen. Laut der Studie "Cloud Monitor 2023" von KPMG setzt rund ein Viertel der Firmen ausschließlich auf Private Clouds. Zwischen 52 und 62 Prozent (je nach Unternehmensgröße) bevorzugen eine Hybrid Cloud.

Die Private Cloud ist für viele Unternehmen in Deutschland immer noch eine wichtige Option, so die Studie Cloud Monitor 2023 von KPMG. Ein Grund dafür: die hohe Sicherheit in Verbindung mit der Kontrolle über die eigenen Daten.
Die Private Cloud ist für viele Unternehmen in Deutschland immer noch eine wichtige Option, so die Studie Cloud Monitor 2023 von KPMG. Ein Grund dafür: die hohe Sicherheit in Verbindung mit der Kontrolle über die eigenen Daten.
Foto: KPMG in Deutschland

Ein Vorteil von Private Clouds auf Basis von Plattformen wie Red Hat Openstack besteht darin, dass Nutzer die Kontrolle über Daten und Anwendungen behalten. Das gilt auch für Private Clouds, die ein Provider als Hosted Service bereitstellt. Und eine verbesserte Sicherheit ist für 60 Prozent der Unternehmen das wichtigste Ziel ihrer Cloud-Strategie, so die Studie von KPMG.

Lockheed Martin | Private Cloud
Branchen: Luft- und Raumfahrt
Use Case: Simulationen in gesicherter Cloud-Umgebung
Lösung: Private Cloud auf Basis von Red Hat Openstack und RHEL
Partner: Red Hat

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