Apps, Twitter, Social Engineering

5 Bedrohungen bei Social Media

29.06.2011 von Chris Nemey und Andrea König
Längst haben Cyberkriminelle das Social Web entdeckt und platzieren Schadcode in Apps oder bei Twitter. Mitarbeiter sollten wissen, was sie kommunizieren dürfen.
Verkürzte Links bei Twitter können auf infizierte Webseiten locken.
Foto: twitter

Social Media Plattformen wie Twitter, Facebook und Linkedin werden von Unternehmen immer stärker genutzt, um ihre Marke zu stärken, in Dialog mit ihren Kunden zu treten und Informationen zu verbreiten. Bei all den Vorteilen, die das Engagement im Social Web bringen kann, lauern aber auch Risiken. Chris Nemey von unserer amerikanischen Schwesterpublikation Networkworld hat fünf Bedrohungen zusammengestellt.

1. Mobile Applikationen

Ganz unabhängig davon, ob Mitarbeiter ein eigenes mobiles Gerät oder eines vom Arbeitgeber nutzen - viele von ihnen laden mit diesen Geräten Apps und setzen sich so unter Umständen Sicherheitsrisiken aus. Anfang März entfernte Google mehr als 60 Apps aus dem Android Market, weil sie mit Malware infiziert waren. Zum Teil bestand der Zweck dieser Malware darin, private Nutzerdaten an Dritte weiterzugeben oder Nutzerdaten zu zerstören.

2. Social Engineering

Als Social Engineering bezeichnet man die gezielte Beeinflussung von Personen mit dem Ziel, unberechtigt an Daten oder Dinge dieser Personen zu gelangen. Social Media hat dieser Bedrohung wieder einen ordentlichen Schub versetzt. Viele Menschen zeigen eine große Bereitschaft, auf Facebook, Twitter oder Foursquare persönliche Informationen zu teilen. So kommt es dann zum Beispiel, dass man einem "neuen Freund" leichtfertig vom geheimen Firmenprojekt erzählt und der das schamlos ausnutzt.

3. Soziale Netzwerke

Hacker haben längst auch soziale Netzwerke für sich entdeckt und Schadcode in Werbeanzeigen und Applikationen von Drittanbietern platziert. Auf Twitter nutzen Cyberkriminelle immer wieder Linkverkürzungen, um so den Weg auf infizierte Webseiten zu tarnen. Besucht jemand die Seite von einem Unternehmens-PC aus, können Kriminelle nicht nur an persönliche Daten gelangen, sondern auch an die des Arbeitgebers. Besonders auf Twitter können solche Links eine unglaubliche Reichweite bekommen, weil sie sich leicht verbreiten.

4. Die eigenen Mitarbeiter

Auch die verantwortungsbewusstesten Mitarbeiter machen bei der Arbeit Fehler. Ein indiskreter Kommentar im Büro ist vielleicht schnell vergessen. Wenn er auf einem Social Media Account gemacht wird, ist er im Netz und kann blitzschnell verbreitet werden. Auch Mitarbeiter müssen sich im Klaren sein, wie sie unter konstanter Beobachtung stehen: Ende Mai berichteten verschiedene Medien, dass Daimler-Mitarbeiter zum Rapport bestellt wurden, weil sie auf Facebook bei einem Zetsche-kritischen Kommentar den "Gefällt mir"-Knopf gedrückt hatten.

Ohne Social Media Guidelines droht Übles

5. Fehlende Social Media Guidelines

Wer im Unternehmen keine Social Media Richtlinien einführt, hält dem Übel sozusagen die Tür auf, glaubt Chris Nemey. Man könne Mitarbeiter nicht einfach ohne einen Leitfaden in sozialen Netzwerken agieren lassen und sie womöglich noch dazu ermuntern. Die Guidelines sollten unbedingt klären, wer im Social Web im Namen des Unternehmens spricht und was er dort sagen darf. Damit die Mitarbeiter diese Richtlinien verinnerlichen, sollten Unternehmen Trainings anbieten. Außerdem sollte es einen Social Media Manager geben, der als Ansprechpartner für das Thema zur Seite steht.