IT-Arbeitgeber

Bester IT-Arbeitsplatz gesucht

26.09.2011 von Hans Koeniges
Das unabhängige Münchner Benchmark-Institut BQI und die Computerwoche suchen unter der Schirmherrschaft der EU-Vizepräsidentin Neelie Kroes den besten europäischen IT-Arbeitsplatz.
Dass viele junge IT-Experten zu Google wollen, hat sich herumgesprochen. Aber auch andere Unternehmen bieten interessante Aufgaben und ein gutes Gehalt.
Foto: Google

Google oder Apple oder Facebook haben es nicht mehr nötig, sie sind bekannt und erfolgreich und können sich vor Bewerbungen kaum noch retten. Was aber ist mit den IT-Abteilungen etwa von Banken, der Automobilindustrie oder anderer Branchen oder den vielen mittelständischen IT-Unternehmen, die ebenfalls attraktive Arbeitsbedingungen anbieten, die aber kaum bekannt sind?

Selbst IT-Chefs großer Konzerne beklagen sich darüber, dass junge Leute zu wenig über die interessanten IT-Aufgaben - sei es eines Handelshauses oder eines Versicherungsunternehmens Bescheid wissen. Und die IT-Mittelständler kämpfen verzweifelt um Aufmerksamkeit, ziehen aber im Kampf um die Talente in der Regel gegen die Großen der Branche wie IBM, SAP oder Microsoft den Kürzeren.

European IT Workplace of the Year

Diesem Ungleichgewicht soll nun der neue, zum ersten Mal stattfindende internationale Wettbewerb "European IT Workplace of the Year" entgegenwirken. Das unabhängige Münchner Benchmark-Institut BQI und das IT-Medienhaus IDG, in dem unsere Schwesterpublikation Computerwoche erscheint, wollen mit diesem Wettbewerb für mehr Transparenz im IT-Arbeitsmarkt sorgen, aber auch IT-Abteilungen und Mittelständlern helfen, ihr Image am Arbeitsmarkt zu verbessern, um im harten Wettbewerb um die begehrten Talente konkurrenzfähig zu sein.

Durch ihr Mitmachen können sich endlich - und das zum ersten Mal - IT-Abteilungen präsentieren und an das Licht der Öffentlichkeit treten. Das Ausfüllen des Fragebogens durch die Mitarbeiter der jeweiligen IT-Bereiche soll zeigen, dass alle Branchen - auch der öffentlichen Dienst, spannende IT-Aufgaben und Jobs anbieten und so als Jobadresse für Computerfachleute in Frage kommen. Das gleiche gilt für die Mittelständler.

Indem diese nun am Wettbewerb teilnehmen und aufzeigen, was sie als bester Arbeitgeber auszeichnet, haben sie somit die Möglichkeit zu zeigen, dass es sich lohnt, auch bei ihnen anzufangen. Und durch den europäischen Charakter des Wettbewerbs sollen die Ergebnisse in allen Ländern veröffentlicht werden, aus denen Firmen und IT-Abteilungen mitmachen. Wir (in Deutschland) werden ausführlich über den Wettbewerb berichten und die interessanten Arbeitgeber und IT-Abteilungen ausführlich vorstellen.

Die Top-IT-Arbeitgeber 2011
Wer sind die beliebtesten 30 IT-Arbeitgeber 2011?
Fast 7000 Informatikstudenten haben im "Trendence Graduate Barometer German IT " ihre Stimme abgegeben. Auf Platz 30 ist Accenture gelandet und damit die am besten platzierte IT-Beratung in dem Ranking, das insgesamt über 100 Plätze umfasst. Sehen Sie nun die Top 30 der IT-Arbeitgeber!
Auf Platz 29 folgt das ....
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, kurz DLR.
Den Reiz der Forschung....
übt auch das deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz auf Nachwuchsinformatiker auf. In diesem Jahr schaffte es die renommierte Einrichtung mit mehreren Standorten in Deutschland auf Platz 28.
Nvidia, mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara,...
.. ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Computer und Spielkonsolen. Auf Platz 27 der beliebtesten Arbeitgeber.
Jeder schaut Fernsehen...
...warum sollte dann ein Fernsehsender wie ProSiebenSat1 nicht ein attraktiver Arbeitgeber sein. Die private Sendergruppe hat es auf Rang 26 geschafft.
Oracle.....
...ist einer von vielen amerikanischen IT-herstellern, die beim deutschen Informatiknachwuchs hoch im Kurs stehen. Platz 24.
Abenteuer Forschung...
Auch die Max-Planck-Gesellschaft ist für den IT-nachwuchs eine wichtige Adresse, wenn es um den Berufsstart geht. Platz 24.
Die Lufthansa Systems...
hat im Vergleich zum Vorjahr vier Plätze verloren und findet sich nunmehr auf Rang 23 des Trendence-Rankings wieder.
EADS auf Platz 22...
...gehört auch für Informatiker schon seit Jahren zu den 30 beliebtesten Arbeitgebern.
Bosch ist....
...nicht nur für Ingenieure ein attraktiver Arbeitgeber, sondern auch für informatiker. Platz 20.
Harald Esch, Deutschland-Chef von Adobe,....
...kann sich nicht so recht freuen. Sein Unternehmen fiel in der Gunst der deutschen informatikstudenten: Von Platz 14 auf Platz 20.
Volkswagen....
...ist Deutschlands größter Automobilhersteller und landet beim IT-Nachwuchs auf Platz 18. Sieben Plätze besser als noch 2010.
Intel....
...ist weltweit der größte Prozessorhersteller. In diesem Jahr auf Platz 18.
Die Deutsche Telekom....
...sponsort nicht nur den FC Bayern, sondern investiert auch viel in das Recruiting. Das wird vom IT-Nachwuchs honoriert. Ein steiler Aufstieg von Platz 29 im Vorjahr auf Platz 17 in 2011.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik....
...kurz BSI ist für Informatikstudenten eine feste Größe, seit Jahren unter den Top 20, in diesem Jahr auf Platz 16.
Die Welt der Computerspiele.....
scheint den Nachwuchs magisch anzuziehen. Elektronic Arts (Platz 15) ist einer von drei Spieleherstellern unter den Top 30.
Gutes Produkt = guter Arbeitgeber
Diese Rechnung geht auch für Daimler auf. Die Informatikabsolventen wählten den schwäbischen Autokonzern auf Platz 14.
Amazon...
..ist das größtes Online-Kaufhaus und stieg in diesem Jahr neu auf Platz 13 ein.
Spielehersteller Crytek...
...ist in diesem Jahr der steilste Aufsteiger: von Platz 24 auf 11. Personalfrau Andrea Hartenfellner macht dafür die Veröffentlichung des Titels "Crysis 2" und das spannende, international geprägte Arbeitsumfeld verantwortlich.
Der Reiz des Geheimen....
zieht Informatiker zum BND. Der Bundesnachrichtendienst ist die Behörde, die mit Abstand am besten im Ranking platziert ist. Der BND ist auch auf diversen Recruitingveranstaltungen präsent.
Schnelle Autos....
machen nicht nur Männer sexy, sondern auch Arbeitgeber. Porsche schaffte in diesem Jahr den Sprung unter die Top Ten.
Auf Platz 9 folgt mit BMW...
ein weiterer Automobilkonzern, der auch 2010 schon unter den Top Ten war.
Audi....
...ist für Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure der Traumarbeitgeber, aber auch bei Informatikern können die Ingolstädter punkten. Platz acht und in diesem Jahr erstmals einen Platz vor BMW.
Siemens-Chef Peter Löscher....
...kann mit dem siebten Platz seines Konzerns eigentlich nicht zufrieden sein. Noch vor zehn Jahren führte Siemens das Ranking an. Für Informatiker ergeben sich hier aber auch deutlich weniger Chancen, nachdem die TK- und IT-Sparten ausgelagert beziehungsweise geschlossen werden.
Die Fraunhofer Gesellschaft....
mit ihren vielen Forschungseinrichtungen war für Informatikstudenten schon immer ein attraktiver Arbeitgeber, in diesem Jahr auf Platz 6 des Trendence-Rankings.
Microsoft...
..auf Platz vier in diesem Jahr wurde schon mehrfach als guter Arbeitgeber ausgezeichnet. Für junge Leute hat der Softwarehersteller auch ein gut dotiertes Traineeprogramm im Angebot.
SAP ist immer noch....
der größte deutsche Softwarehersteller. Für den IT-Nachwuchs war er früher der Traumarbeitgeber, mittlerweile ist er auf dem dritten Platz gelandet.
IBM...
hat nicht nur den Supperrechner Watson entwickelt, sondern ist auch für Informatiker eine feste Größe und behauptet sich seit Jahren auf Platz 2.
And the winner is...
im vierten Jahr in Folge Google. Für fast jeden vierten Informatikstudenten ist der Internet-Konzern der Traumarbeitgeber.

Zusatzpreis für frauenfreundliche IT-Firmen

Aber auch die Bewerber dürfen sich über mehr Transparenz im IT-Arbeitsmarkt freuen. Durch die ausführliche Berichterstattung in den IDG-Medien, die nahezu in allen Ländern Europas erscheinen, erfahren sie, wo und wer attraktive IT-Jobs und ein gutes Arbeitsumfeld schafft - jenseits der weltbekannten Arbeitgebermarken, wo - so nebenbei bemerkt - die Chancen unterzukommen, für die meisten Kandidaten nicht besonders groß sind.

Besonders angetan vom Wettbewerb ist die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, die sich sofort bereit erklärte, die Schirmherrschaft zu übernehmen. In einem Grußwort schreibt die Kommissarin: "Ich freue mich, dass der weltweit größte Computerfachverlag, IDG, und das Münchner Institut, BQI, einen Wettbewerb ausloben, um die Besten der Branche ausfindig zu machen und sie auszuzeichnen."

Gleichzeitig bittet die Kommissarin um die Unterstützung ihrer Aktion zur Förderung von Frauen in der IT, die unter dem Motto "Code of best Practices for Woman and ICT" läuft. BQI-Geschäftsführer Helmut Blank will diesem Wunsch Rechnung tragen und zusätzlich einen Preis für die IT-Abteilung oder das Unternehmen ausloben, das die attraktivsten Bedingungen für weibliche IT-Mitarbeiter anbietet.

Ausführliche Informationen zum Wettbewerb sind erhältlich unter www.bqi.eu. Ansprechpartner für weitere Details zum Wettbewerb erteilt BQI-Geschäftsführer Helmut Blank. (Computerwoche)