Skandale, Pech und Pannen

Die Apple-Akte

21.01.2011 von Rene Schmöl und Hendrik Becker
iMac, iPod, iPhone und iPad brachten Apple auf die Überholspur. Doch rund um den Konzern ist inzwischen nicht mehr nur Friede, Freude, Eierkuchen.
"iGod" Steve Jobs.
Foto: IDG News Service

Apple-Produkte sind die Stars der Unterhaltungselektronik. Nach dem weltweiten Siegeszug des Musikabspielers iPod und des vielseitigen Mobiltelefons iPhone erobert nun das iPad den Planeten. Nicht nur Apple-Fans feiern Firmengründer und -chef Steve Jobs als „iGod“ und fallen angesichts seiner Lifestyle-Produkte in Ekstase, sondern auch gestandene Verleger auf die Knie. So schwärmte Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner unlängst im US-TV: „Jeder Verleger der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, um zu beten und Steve Jobs dafür zu danken, dass er die Verlagsbranche rettet.“ Hintergrund: Zeitungen und Zeitschriften sollen zu kostenpflichtigen Apps für das iPad werden und so der Verlagsbranche zu neuen Erlösen im Online-Geschäft verhelfen.

Und auch die Börsen klatschen begeistert Beifall. Jens Hasselmeier, Analyst von Independent Research, Frankfurt am Main: „Im dritten Quartal hat Apple 15,7 Milliarden Dollar Umsatz gemacht. Das operative Ergebnis liegt bei 4,3 Milliarden Euro. Das ergibt eine Umsatzrendite von 27 Prozent. IBM erreicht hier 14 Prozent, Microsoft 30 Prozent und Google 27,6 Prozent.“ Laut einer Studie der Finanzanalysten von Millward Brown Optimor ist Apple nach Google und IBM die drittwertvollste Marke der Welt.

Skandale, Pech und Pannen rund um Apple
Also alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein. Denn mit den letzten Siegeszügen von iPhone und iPad kamen auch Kritik und Zweifel an Apple hoch: Zuerst vergaß ein Apple-Mitarbeiter im Suff den Prototyp des neuen iPhone 4 in einer Kneipe. Der Perfektionist und Geheimniskrämer Steve Jobs schäumte vor Wut, als das neue Gerät von einem Internetdienst ausführlich beschrieben wurde.

Kurz nach dem Verkaufsstart im Juni 2010 kam es weit schlimmer: Linkshänder klagten über Empfangsprobleme beim iPhone 4. Apple vollführte einen öffentlichen Eiertanz um falsche Signalanzeigen der Empfangsstärke, wiegelte ab: Nur wenige Kunden seien betroffen. Trotzdem gibt es seitdem kostenlose Gummi-Hüllen, die das Abdecken der Antenne an der Außenseite des Mobiltelefons verhindern und den Empfang so verbessern sollen. Drei Wochen später wurde der Hardware-Manager gefeuert, der für das iPhone 4 zuständig war.

Das Apple iPhone 4.
Foto: Apple

Apple-Kenner und Buchautor Joachim Gartz: "Es ist nicht zu leugnen, dass Apple insbesondere in jüngster Zeit immer wieder peinliche Qualitäts- und Sicherheitsmängel bei seinen Produkten, wie zum Beispiel dem neuen iPhone, zugeben musste."

Skandale, Pech und Pannen rund um Apple

Kurz vor dem Verkaufsstart des iPad im Mai 2010 sorgte eine Selbstmordwelle beim taiwanesischen Apple-Zulieferer Foxconn für weltweite Schlagzeilen. Abgründe der Ausbeutung taten sich auf: Die Mitarbeiter müssten zwölf Stunden täglich an sechs Tagen arbeiten - für 230 Euro inklusive Überstunden. Foxconn-Mitarbeiter, so Informanten, würden in kleinen Baracken kaserniert und dürften das Firmengelände nur mit Genehmigung verlassen. "Profit um jeden Preis" wird Apple vorgeworfen. Wegen dieses Skandals riefen Verbraucherschützer zum Boykott der i-Produkte auf. Apple kündigte danach an, die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern zu überprüfen.

Auch von Datenschützern hagelt es herbe Kritik. Denn im Juni 2010 kam heraus, dass Apple über Jahre iPhone-Benutzer heimlich ausspioniert hat. Demnach erfasst der Konzern seit 2008 die Standortdaten von fast allen iPhones. Die lapidare Begründung: Werbung und Apps sollen "verbessert" werden.

Genauso heimlich, still und fast unbemerkt hat Apple die Daten der Nutzer des Musikshops "iTunes-Store" und des "App-Stores" ausgeforscht. Mit Hilfe der Kreditkartennummern wurde so das Kaufverhalten von 150 Millionen Kunden ausgespäht. Vorlieben für Programminhalte, Musiktitel, Filme und Standortinformationen wurden genauso gespeichert wie Hinweise auf Kinderzahl und Beruf. Einem Apple-Marketing-Manager zufolge kann man so die Zielgruppe "chirurgisch präzise" bestimmen.

Zwar hatte Apple-Chef Steve Jobs versprochen: „Lass den Nutzer wissen, was Du mit seinen Daten machst.“ Für deutsche Datenschützer ist das jedoch allenfalls ein Lippenbekenntnis. Schleswig-Holsteins Landesbeauftragter für den Datenschutz Dr. Thilo Weichert: „Dieses Versprechen von Jobs ist meines Erachtens nach nicht ansatzweise umgesetzt. Der Apple-Benutzer muss vertrauen, dass mit seinen Daten vertrauenswürdig umgegangen wird. Ob das wirklich so ist, kann der Einzelne nicht nachvollziehen oder gar kontrollieren.“ Er klagt über das mangelnde Unrechtbewusstsein, Daten von Internetnutzern auszuwerten.

10 Features, die Apple von Windows klaute
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Command-Tab: Alt-Tab
Seit Windows-Urzeiten können Anwender mit Alt-Tab bequem zwischen den geöffneten Anwendungen hin- und herschalten. Apple fügte dieses Feature als Command-Tab in Mac OS X 10.3 Panther im Jahr 2003 hinzu.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Anwendungsfenster auf Icon verkleinern
Mac OS X 10.6 Snow Leopard kam mit einer Option, mit der man ein geöffnetes Fenster verkleinern kann auf das Anwendungs-Icon. Windows kennt das schon lange.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Screen Sharing: Remote Desktop Connection
In Mac OS X 10.5 Leopard fügte Apple Screen Sharing hinzu. Damit können Sie neben Ihrem eigenen MacOS-Desktop via Internet auch noch einen anderen Desktop sehen. Windows-Nutzer kennen dieses Feature unter der Bezeichnung Remote Desktop Connection seit Windows XP.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Time Machine: Backup und Restore
Apple übernahm für seine Time Machine die Idee von Windows, eine Backup-Funktion direkt in das Betriebssystem zu integrieren. Time Machine lässt sich aber deutlich einfacher bedienen als das Backup und Restore Utility/Systemwiederherstellung von Windows 7.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>System Preferences: Control Panel
Vor Mac OS X befanden sich die System-Einstellungen eines Mac über viele verschiedene Dateien verstreut. Microsoft fasste dagegen alle Systemeinstellungen unter dem englischen Namen Control Panel (was im Deutschen der Systemsteuerung entspricht) zusammen. Für Mac OS X 10.0 Cheetah übernahm Apple diese Idee von Microsoft und nannte die neue Systemsteuerung "System Preferences".
Features, die Apple von Windows klaute: <br>ActiveSync und Exchange 2007-Support
Mit Mac OS X 10.6 Snow Leopard bekam das Apple-Betriebssystem nativen Support für Exchange Server 2007.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Terminal: Command Prompt
Unter Windows hat sich die Kommandozeile seit uralten DOS-Zeiten bis heute erhalten, wenn auch mit stark geänderter Bedeutung und Funktionalität. Apple hat mit Terminal nach langer Zeit ein spezielles Kommandozeilenfenster hinzugefügt, mit dem die Anwender auf die leistungsfähigen Unix-Kommandos zugreifen können. Microsoft hielt aber dagegen und rüstete die nicht so leistungsfähige Kommandozeile von Windows auf zur Powershell, die als .net-Framework-Produkt umfangreiche Scripting-Funktionen bietet.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Finder Sidebar: Windows Navigation pane
Genauso wie die Navigationsleiste bei Windows sitzt auch die Finder-Seitenleiste bei MacOS am linken Rand. Sie zeigt die PC-Ordner in einer hierarchischen Struktur. Der Finder erschien erstmals mit Mac OS X 10.3 Panther – zwei Jahre, nachdem Microsoft diese Anzeige in Windows XP eingeführt hat.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Mac Pfadleiste: Windows Adress-Zeile
Mac OS X 10.5 Leopard brachte eine neue Pfadleiste am unteren Ende des Verzeichnis-Fensters, das den genauen Pfad zu jeder ausgewählten Datei und zu jedem Ordner anzeigt. Diese Funktion erschien erstmals als Address-Zeile in Windows Vista, ca. ein Jahr vor Leopard.
Features, die Apple von Windows klaute: <br>Vor- und Zurück-Navigations-Button
Microsoft führte die Vor- und Zurück-Button, die man bereits aus dem Webbrowser kannte, in Windows 2000 ein. Apple zog zunächst nur mit dem Zurück-Button in Mac OS X nach. Erst mit 10.2 Jaguar gab es auch einen Vorwärts-Button.

Die Erfolgsgeschichte des Steve Jobs

Ist Apple eine üble Datenkrake, ein "Big Brother" wie aus George Orwells Roman "1984"? Eine verrückte Entwicklung, wenn man sich die Geschichte von Steve Jobs anschaut. Denn in den Gründerjahren von Apple drückte er dem Konkurrenten IBM den bösen "1984"-Stempel auf und wollte die Welt von der "IBM-Herrschaft" befreien.

Ein Blick in die Geschichte: Der erste Apple-Computer wurde 1976 in einer Garage in Kalifornien konstruiert – ein Stück Hardware mit einem Holzrahmen, den der Käufer selbst zusammensetzen musste. Gebaut von Steve Jobs und seinem Freund Steve Wozniak.

Im April 1977 kam mit dem Apple II der erste PC des Unternehmens auf den Markt und eroberte die Welt. Alles dran und drin, mit acht Steckplätzen und dem angebissenen Apfel als Emblem. Schnell gab es die erste Tabellenkalkulation für den Apple und auch das erste Office-Programm namens AppleWorks. Steve Jobs und sein Kompagnon Steve Wozniak brachten eine bezahlbare Farbgrafik und die "Floppy Disk" als Datenträger auf den Markt, wurden so zu Stars des aufstrebenden kalifornischen Silicon Valleys.

Macintosh und Apple IIc – die Kult-Computer
Die tolle Kiste stand erst am Anfang des Erfolges. Die Revolution kam 1984: der Macintosh mit Mausbedienung und Software mit Fenstern. Macintosh-Mitentwickler Andy Hertzfeld: "In den siebziger Jahren waren Computer Instrument der Autorität gewesen. Wir wollten daraus ein Instrument der Befreiung machen."

Ein Werbespot für den "Mac" begründete den Apple-Kult: Star-Regisseur Ridley Scott ("Alien") ließ eine Sklavenarmee von Arbeitern in eine dunkle Halle marschieren, um dem großen Boss auf der Videoleinwand zu lauschen, dem düsteren Symbol für IBM. Die Befreiung: Eine blonde Frau lief in den Saal und warf einen Vorschlaghammer in den gigantischen Bildschirm. Dann der Werbespruch: "Am 24. Januar wird Apple den Macintosh einführen. Und Sie werden sehen, warum 1984 nicht wie ,1984‘ sein wird.“

Der Werbespot schlug vor allem bei Werbern, Kreativen und Technikern ein wie eine Bombe. Dr. Peter Fleissner, Gestaltungsforscher aus Wien: "Dieses Bild entsprach der Sehnsucht vieler Menschen, dass die Arbeit generell von Zwängen befreit und zur emanzipierten Arbeit wird. Wer einen Apple hatte, gehörte zu den Vorreitern. Die Apple-Kultur des Kreativ-Seins wurde damit zur Werbebotschaft.“

Doch es war nicht nur schick, einen Apple zu haben. Denn das Hardware-Konzept und das Betriebssystem waren in den 80ern der Windows-Welt weit voraus. Forscher Fleissner erklärt: "Apple hat die grafisch orientierte Oberfläche von Xerox übernommen. Dazu wurden in den internen Speicher Routinen eingebaut, die von Anwendungsprogrammen in der Programmiersprache Pascal abgerufen werden konnten. Das machte die Software-Entwicklung einfacher und den Macintosh-Rechner schneller."

Das steckt hinter Apple

Die Folge: Gerade für Werber und Kreative wichtige Anwendungen wie digitale Grafik- und Gestaltungsprogramme wurden ausschließlich für den "Mac" entwickelt. Gestaltungsforscher Dr. Peter Fleissner erinnert sich zum Beispiel an eine Anwendung wie Hypercard, die es Apple-Benutzern damals erlaubte, Powerpoint-artige Präsentationen ohne Mühe zu programmieren.

Ein gefälliges Äußeres, die leichte Bedienung und Programme, mit denen man Anzeigen gestalten, Fotos bearbeiten oder Illustrationen erstellen kann: Dieses Erfolgsrezept begründet den Apple-Kult bis heute. Buchautor Dr. Joachim Gartz: "Das Look and Feel sowie die Qualität der Produkte sind besser als bei der grauen PC-Konkurrenz. Apple hat immer auf die mystische Einheit von Hardware und Software bestanden."

Steve Jobs wurde mit dem Macintosh zum smarten Guru der Computer-Zukunft, des "Digital Lifestyle". Eifrig befeuert von der Apple-Marketing-Abteilung, die auch die eigene Unternehmenskultur in den 80er Jahren als "Zukunft der Arbeit" verkauft. Dr. Fleissner: "Nach außen hin wurden die Mitarbeiter von Apple als lockerer Haufen von Kreativen dargestellt. Die Unternehmenskultur sei liberal und schöpferisch, es gäbe keine Disziplinierungen, man könne nach Herzenslust schöpferisch tätig sein, ohne Urlaubsantrag frei machen. Oder 16 Stunden durcharbeiten. Einfach kreativ sein und nicht mehr abhängig arbeiten."

Ein schöner Schein, mehr aber nicht: Steve Jobs ging laut Ex-Mitarbeitern mit harter Hand vor, gilt als herrsch- und rachsüchtig. Er kontrolliert angeblich alles, die Angestellten hatten demnach sogar Angst vor ihm.

Der Apple iMac - ein Computer ganz in weiß.
Foto: Apple

Am 24. April 1984 der nächste Paukenschlag: der Apple IIc – ganz in Weiß, schmal und flach. Gestaltet vom deutschen Designer Hartmut Esslinger, der sich schon immer fragte, warum Computer so hässlich sein müssen. Esslinger hatte in den 70er Jahren Wega-Fernseher entworfen, das Fenster für Microsofts Windows, Sony-TV-Geräte. Bis eines Tages der Anruf von Steve Jobs kam. Esslinger hatte die Idee, die bis heute das Apple-Design prägt.

"Baut doch die Computer in Weiß, kalifornisch Weiß."

Jobs war zunächst skeptisch, aber die Nachfrage gab Designer Esslinger recht. Am ersten Tag wurden vom Apple IIc 50 000 Stück verkauft – der zweite Apple-Knaller. In diesen Tagen muss Jobs die "heilige Dreieinigkeit" begriffen haben, die Apple bei den Anhängern zum Mythos und auch heute noch so erfolgreich macht: hochwertige Hardware mit einem leicht begreifbaren Betriebssystem, verpackt in eine ästhetische Hülle.

Apple hatte Erfolg. Und der sollte gesichert werden. Nach dem Börsengang holte Steve Jobs deshalb den Pepsi-Chef John Sculley in die Apple-Spitze. Zunächst wurden die beiden gefeiert. 1985 kam es jedoch zum Bruch der Beziehung. Der Apple-Verwaltungsrat traf danach eine Entscheidung: Manager Sculley bleibt, Jobs muss gehen und sein Lebenswerk zurücklassen.

Doch Jobs verfiel nicht in Selbstmitleid, sondern gründete die neue Computerfirma Next. Das Konzept ähnelte dem von Apple: Mit Unix wurde die modernste Technik als Grundlage für ein neues Betriebssystem genommen. Nur war der zugehörige Computer namens Next nicht weiß, sondern ein schwarzer Würfel.

Gleichzeitig stieg Jobs mit 10 Millionen Dollar bei Pixar ein. Das Unternehmen wurde von Star-Regisseur George Lucas ("Star Wars") aus der Spezialeffekte-Abteilung seiner Firma Industrial Light and Magic aus gegründet. Hauptprodukt war der Pixar Image Computer, ein Spezialcomputer für Animationen. Jobs stellte Kreative ein und ließ sie eine Software entwickeln, die bis heute als Standard für die digitale Animation gilt und die dem herkömmlichen Zeichentrickfilm letztendlich den Todesstoß versetzte.

1995 brachte Pixar zusammen mit Disney den Animationsfilm "Toy Story" heraus. Nachdem der Streifen in der ersten Woche 360 Millionen Dollar einspielte, ging Pixar an die Börse. Das machte Steve Jobs zum Milliardär. Spätestens da wusste er, dass man mit digitalen Medien Geld machen kann. Bei Pixar traf er auch auf Tony Fadell. Der hat die Idee, einen tragbaren MP3-Spieler zu bauen und gleichzeitig eine Plattform zu schaffen, über die man Musik gegen Bezahlung auf das Gerät laden kann.

Apple ohne Steve Jobs

Unterdessen geriet Apple in schweres Fahrwasser. Vorstands-Chef Scully war glück- und ideenlos, verlor schnell Boden an den Konkurrenten aus Redmond. Folge: Bill Gates’ Microsoft zog an Apple vorbei. 1993 musste daher auch Scully Apple verlassen. Drei Jahre später kaufte Apple die Firma Next von Steve Jobs. Jobs wurde Berater bei "seinem Baby", 1997 stand er wieder allein an der Konzernspitze von Apple.

Im Jahr danach warf Steve Jobs das nächste revolutionäre Konzept auf den Markt: den iMac - einen bunten, rundlichen Computer, der seine ganze Technik im durchsichtigen farbigen Monitorgehäuse beherbergt.

2001 führt Apple den MP3-Spieler iPod auf dem Markt ein. Das Neue war nicht nur das elegante Design, sondern die simple Bedienung mit einem Radregler. Zum Beladen des Geräts wurde die Musikverwaltungs-Software iTunes entwickelt, mit der sich auch Wiedergabelisten erstellen lassen. Nur ein Jahr später folgte schon die nächste iPod-Generation, bei der ein berührungsempfindlicher Sensor das Bedienrad ersetzte.

Apple iPod Nano 2010
Apple iPod Nano 2010
... in unserem Fall Deutsch.
Apple iPod Nano 2010
Die Verpackung des iPod Nano 2010, gleich packen wir den kleinen Player aus ...
Apple iPod Nano 2010
... zunächst die Verpackung von der Seite ...
Apple iPod Nano 2010
... aber jetzt gehts los, der obere Deckel wird von einem Klebestreifen geahlten ...
Apple iPod Nano 2010
... und schon ausgepackt. Der Inhalt ist wie bei allen iPods karg: Ein Synch-Kabel und Apples Standard-Ohrhörer liegen bei. Eine Dock-Adapterschale gibt es nun nicht mehr. Der iPod Nano bietet zudem keine eingebaute Kamera mehr, zudem lassen sich nun keine Videos mehr abspielen.
Apple iPod Nano 2010
Der iPod Nano ist so sehr geschrumpft, das man ihn schon als iPod Shuffle mit Touch-Display bezeichnen könnte.
Apple iPod Nano 2010
Nach dem ersten einschalten wählt man die Landessprache aus ...
Apple iPod Nano 2010
Das Display des kleinen Nano. Die Menüpunkte verteilen sich auf vier Seiten, mann kann die Apps wie beim iPod Touch oder iPhone auch verschieben. Neue Apps lassen sich nicht zufügen.
Apple iPod Nano 2010
Eingebaut ist wie beim Vorgänger ein Radio. Das Kopfhörerkabel dient als Antenne. Fotos lassen sich auch betrachten, allerdings ist dafür das Display arg klein geraten.
Apple iPod Nano 2010
Die Seite Drei der Menüpunkte. Per Fingerwisch nach Links oder Rechts lässt es sich blättern.
Apple iPod Nano 2010
Auf der letzten Seite befinden sich eine Uhr, die einen Wecker, eine Stoppuhr sowie einen Schrittzähler beinhaltet.
Apple iPod Nano 2010
Neben einen Ein-Schalter gibt es zwei Knöpfe für die Lautstärke.
Apple iPod Nano 2010
Trotz seiner geringen Maße bietet der iPod Nano weiterhin einen Dock-Anschluss.
Apple iPod Nano 2010
Wie der iPod Shuffle lässt sich nun auch der iPod Nano bequem mit einer Klammer an der Kleidung befestigen.
Apple iPod Nano 2010
Die Uhranzeige. Eine Anwendung lässt sich beenden, indem man sie mit dem Finger nach rechts wegschiebt. Das ist Anfangs vor allem für iPhone-Benutzer gewöhnungsbedürftig.
Apple iPod Nano 2010
Der neue iPod Nano im Vergleich zu seinem Vorgänger, der auch schon recht kompakt ist.
Apple iPod Nano 2010
Ein weiterer Vergleich, der iPod Nano ist dramatisch geschrumpft.
Apple iPod Nano 2010
Die Kamera nebst Mikrofon des Vorgängermodells: Darauf muss der neue iPod Nano verzichten.
Apple iPod Nano 2010
Fast schon iPod-Shuffle-Maße: Der iPod Nano im Vergleich zum Vor-Vorgänger des aktuellen iPod Shuffle, dem Apple wieder Bedienelemente direkt am Player spendiert hat.
Apple iPod Nano 2010
Eine weitere Ansicht des iPod Nano im Vergleich zum Vor-Vorgängermodell des iPod Shuffle.

2003 gelang Steve Jobs der Durchbruch: Die Musikindustrie ging auf das Angebot von Apple ein, Songs im iTunes-Store im Internet anzubieten. Pro Song kassiert Apple 99 Cent, die Musikindustrie bekommt angeblich rund 66 Cent, der Künstler rund 10 Cent. Trotz aller Unkenrufe ging das Konzept auf. Bereits nach knapp einem Jahr meldete Apple 100 Millionen verkaufte Songs.

Dann wurde es zunächst ruhig um Jobs: Aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenkrebs-Erkrankung verabschiedete er sich aus dem Rampenlicht. Ein Jahr später war er wieder auf der Apple-Kommandobrücke - mit dem iPod Photo inklusive Farbbildschirm im Gepäck. 2005 wurden die ersten Videos im iTunes-Store verkauft.

Doch in der Apple-Zentrale in Cupertino arbeitete man schon am nächsten Coup: einem Handy, das die Welt verändern soll. Während die bis dahin angebotenen Smartphones herkömmliche Mini-Monitore mit Tastaturen waren, hatte Jobs einen Flachbildschirm im Blick, der nur mit einem Finger zu bedienen sein sollte: das iPhone.

Steve Jobs wird "iGod"

In den ersten beiden Tagen nach Verkaufsstart am 29. Juni 2007 wurden 270 000 Stück verkauft. Die Presse überschlug sich geradezu vor Begeisterung. Denn mit dem iPhone wird das Smartphone zur Multimedia-Maschine: internetfähig, mit Fingergesten zu bedienen und mit Bewegungssensor. Seitdem ist der Iphone-Boom ungebrochen: Bis Ende 2009 wurden weltweit 50 Millionen Geräte verkauft.

Steve Jobs mit dem Apple iPad.
Foto: IDG News Service

Auch die Software-Industrie bekam Aufwind: Entwickler von Anwendungen und Spielen programmieren "Apps" fürs iPhone. Apple kassiert durch den Exklusiv-Vertrieb über seinen App-Store kräftig mit, greift 30 Prozent der Apps-Einnahmen als Provision ab. Spätestens mit dem flachen Tablett-PC iPad wurde Steve Jobs für die Fans der Apple-Produkte vom "Mr. Apple" zum "iGod".

Die Ankündigung von Steve Jobs, krankheitsbedingt erneut eine Auszeit zu nehmen, kommt für Apple zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Denn die Konkurrenz wächst rasant. Zudem stehen viele wichtige neue Ankündigungen von Apple-Produkten bevor. Denken wir nur einmal an die 2. Generation von Apples iPad. Aber Steve Jobs wäre nicht Steve Jobs, hätte er nicht entsprechend vorgesorgt: Das Tagesgeschäft übernimmt Tim Cook, der Jobs früher vertreten hatte - diesmal allerdings auf unbestimmte Zeit. (PC-Welt)