Kosten, Performance, Compliance

Die Top-Prioritäten der CIOs 2010

22.01.2010 von Andreas Schaffry
CIOs wollen im Jahr 2010 in erster Linie die IT-Kosten senken sowie die Verfügbarkeit und Performance der eingesetzten IT-Anwendungen erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage.

In wirtschaftlich unruhigen Zeiten senken Unternehmen Kosten in allen Bereichen. Auch bei den IT-Budgets gibt es Einschnitte. Bei CIOs stehen deshalb in den nächsten zwölf Monaten Maßnahmen zur IT-Kostenreduzierung ganz oben auf der Agenda.

Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage "IT Survey Results: Top Priorities through 2010" des Software-Anbieters BMC Software. Mehr als vier Fünftel der befragten IT-Leiter bezeichnen geringere IT-Kosten als einen kritischen Faktor oder als sehr wichtig.

Verfügbarkeit und Performance steigern

An Position zwei der Top-Prioritäten steht für CIOs, eine Verbesserung der Verfügbarkeit und Performance der eingesetzten IT-Anwendungen. 72 Prozent nannten dies als Ziel. Nahezu ebenso wichtig ist den IT-Verantwortlichen das Risiko- und Compliance-Management, etwa im Hinblick auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die Beachtung von Governance-Aspekten. Die an Position zwei und drei genannten Prozesse werden in Bezug auf ihre Kritikalität als fast so bedeutsam erachtet wie Kostensenkungen.

Zwei Drittel der Befragten wollen ihr Incident- und Problem-Management verbessern, 59 Prozent das Veränderungs-Management. Weit oben auf der Agenda von IT-Verantwortlichen stehen im nächsten Jahr mit jeweils 55 Prozent auch die Themen Virtualisierung und IT-Kapazitätsplanung.

46 Prozent betrachten die Konsolidierung von Rechenzentren als kritische oder sehr wichtige Aufgabe. Auf Platz zehn der wichtigsten Aufgaben für das nächste Jahr setzten die befragten IT-Leiter das IT-Risiko-Management.

IT-Service-Management vereinheitlichen

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage gehen CIOs auch neue Projekte an. Mehr als 70 Prozent der Befragten planen, pilotieren oder implementieren derzeit eine Configuration Management Database (CMDB) oder ein System für das Veränderungs- und Konfigurations-Management. Ziel ist die Schaffung eines einheitlichen Daten-Repository für die gesamte IT-Umgebung, um Prozesse beim IT-Service-Management zu vereinheitlichen und zu verbessern.

Knapp die Hälfte der IT-Leiter führen derzeit Projekte zur Konsolidierung von Service Desks sowie von Rechenzentren durch. Noch mehr, nämlich 61 Prozent, sind mit der Virtualisierung von Infrastrukturen beschäftigt. Das in diesem Umfeld viel diskutierte Thema Cloud Computing spielt allerdings kaum eine Rolle. 53 Prozent wollen in Zukunft keine entsprechenden Vorhaben initiieren.

In Automatisierung investieren

Mit den Investitionen in das Veränderungs- und Konfigurations-Management wollen CIOs Service-Aufgaben automatisieren, die routinemäßig durchgeführt werden oder administrativer Art sind.

Wenn IT-Mitarbeiter auf diese Weise weniger Zeit mit Change Management verbringen, reduziert das nicht nur operative Kosten, sondern neue Services lassen sich auch schneller bereitstellen.

Insgesamt, so das Fazit der Umfrage, fokussieren sich IT-Abteilungen vor allem darauf, hohe IT-Service-Qualität zu überschaubaren Kosten zu liefern. Voraussetzung dafür ist ein klares Verständnis von den Services, die bereitgestellt werden müssen, und deren Abhängigkeit von den jeweiligen IT-Infrastrukturen.

Zu wenig IT-Mitarbeiter, zu hoher Termindruck

Eine der größten Herausforderungen im Jahr 2010 ist für IT-Leiter, dass sie bei IT-Projekten mit den vorhandenen oder sogar weniger IT-Mitarbeitern auskommen müssen und zugleich unter hohem Termindruck stehen.

Beides schränkt die Möglichkeiten der IT-Organisation ein, die Prozesse beim Änderungs-Management sowie beim Problem- und Incident-Management effizient durchzuführen und zu verbessern.

Für die Trend-Studie wurden Unternehmen in Europa und den USA befragt, mehr als die Hälfte davon mit 10.000 und mehr Mitarbeitern. Von den mehr als 400 Personen die antworteten, ist die eine Hälfte in verantwortlichen IT-Positionen. Die andere Hälfte sind IT-Berater oder System-Administratoren.