IT-Verantwortliche wollen Benchmark-Daten

Technologie und Business Alignment beschäftigen die CIOs

23.08.2007 von Nina Gut
Die meisten IT-Verantwortlichen bewegen derzeit grundlegende Herausforderungen, Themen und Strategien. Zum Beispiel das Business Alignment. Einzelne interessieren sich aber auch für den zukünftigen Skill-Bedarf über die kommenden fünf bis zehn Jahre sowie für eher neue Themen wie Mobility, Web 2.0 oder Grid Computing. Der Berater Experton Group und sein amerikanischer Partner Experture haben aufgrund der Anfragen ihrer Kunden ermittelt, wo der Schuh drückt.

23 Prozent und damit die meisten CIOs, die bei Experton angefragt haben, beschäftigten sich im ersten Halbjahr 2007 mit Technologie und Business Alignment. Hier ging es vor allem um Benchmark-Daten. Im Vergleich mit anderen Firmen derselben Branche sollen sie dem Unternehmen Hinweise darauf geben, wie der ideale Mix aus IT-Ausgaben nach Firmenfunktion und IT-Ressourcen aussieht. Weitere Themen waren unter anderem IT-Governance, IT-Business, -Strategie und -Sourcing beziehungsweise Unterstützung im RFP-Prozess. "Man beschäftigt sich letztendlich mit ganz grundlegenden Fragen, vor allem IT-Governance und Sourcing", bilanziert Wolfram Funk, Senior Advisor bei Experton. Innovative Ideen seien weniger stark gefragt.

18 Prozent interessierten sich für Infrastruktur-Plattformen. In diese Kategorie fallen alle Anfragen zu Infrastruktur-Themen, etwa Storage, File- und Print-Strategien, Virtualisierung, Sprachtelefonie und WAN-Beschleunigung (Wide Area Networks). Fast genau so viele (16 Prozent) erkundigten sich zum Thema Enterprise Software. Hier wurde nach Best Practices für Websphere, ERP und IT-Migration gefragt. Auch Anbietervergleiche waren von Interesse, zum Beispiel zu E-Mail-Archivierung und Beschaffungslösungen.

Die Anwendungsentwicklung stand für zwölf Prozent im Vordergrund. Die meisten dieser Unternehmen fragten im ersten Halbjahr 2007 nach Produktvergleichen beispielsweise für Performance-Management, Daten-Management oder branchenspezifische Anwendungen. Auch reine Technologiefragen (Web 2.0, SOA) wurden gestellt.

Schwerpunkt Disaster Recovery

Neun Prozent der CIOs informierten sich über Business Intelligence. Anbieteranalysen standen hier im Vordergrund, aber auch die Frage, wie sich die MA-Aktivitäten in diesem Marktsegment langfristig auf die Betreuung der betroffenen Kunden auswirken. Der IT-Betrieb spielte für acht Prozent die größte Rolle. Ein Schwerpunkt war Disaster Recovery. Aber auch generelle Richtlinien für RZ-Audits, Incident-Management, Call Center und Helpdesk-Benchmarking sowie das Thema Offshoring waren von Interesse.

Relativ niedrig fiel die Anzahl der Anfragen zur IT-Sicherheit aus. Nur fünf Prozent informierten sich rund um den Schutz ihrer Daten. Dabei ging es um physische und IT-Sicherheit ebenso wie um Compliance (SOX) und Identity Management. Ebenfalls fünf Prozent machten sich zum Thema Electronic Workplace schlau. Es dominierten die Themen E-Mail-Filterung und Best Practices im Intranet. Auch auf den Bereich Telekommunikation entfielen fünf Prozent aller Anfragen. Zentrale Themen waren unter anderem Drahtlos-Netze, WAN, Unified Communication und Anbieterselektion (RFP).

Drei Prozent der Kunden holten sich Rat zur Unternehmensarchitektur. Die Berater wurden dabei um Unterstützung im Zusammenhang mit Frameworks für den Entwurf einer "Enterprise Architecture" gebeten. Auch Fragen zu ITIL wurden gestellt.

Experton und Experture haben für die Ergebnisse die weltweiten Kundenanfragen im ersten Halbjahr 2007 ausgewertet.