Wettbewerbsdruck zwingt zu schlankeren Prozessen

Wachsende Investitionen in PLM-Technologie

09.08.2007 von Werner Kurzlechner
Die Fertigungsbranche steckt immer mehr Geld in das Product Lifecycle Management (PLM). So entwickelt sich PLM einer Studie von Datamonitor zu Folge zu einem der am schnellsten wachsenden Segmente im weiten Feld der Unternehmensanwendungen. Bis 2012 erreiche der Markt für PLM-Anwendungen weltweit ein Volumen von 4,1 Milliarden US-Dollar, schätzen die Analysten.

Das Marktvolumen verdoppelt sich somit in den kommenden Jahren. Im vergangenen Jahr lag der globale Umsatz laut Datamonitor bei 1,9 Milliarden Dollar. Vor allem die großen Firmen kurbeln das Wachstum an, wenngleich auch der Mittelstand stärker zulegt als bisher.

Der zunehmende Wettbewerbsdruck lässt den Unternehmen häufig keine andere Wahl, als ihre PLM-Prozesse zu optimieren. Wer nicht durch das Sieb fallen möchte, muss vor allem eine Schlüsselgröße beachten: die von Entwicklung bis Marktreife eines Produkts verstreichende Zeit. "Diesen Zeitraum zu minimieren, und zugleich die Qualität zu erhalten und Innovationen zu fördern“, ist die aktuelle Herausforderung im verarbeitenden Gewerbe“, sagt Datamonitor-Analyst Adam Jura.

Vor allem drei Dinge wollen die Unternehmen verbessern: die interne und externe Zusammenarbeit, das Management der Produkt-Daten und den noch zu häufig stockenden Arbeitsfluss.

Integration auf mehreren Ebenen

Eindeutiger Trend in der Fortentwicklung von PLM ist die Integration mit anderen Schlüsselanwendungen - und zwar auf mehreren Ebenen. Als erstes nennen die Analysten die Konvergenz mit dem Enterprise Ressource Planning (ERP). Daneben gehen immer mehr Firmen dazu über, PLM mit ihrem Supplier Relationship Management (SRM) und ihren Manufactoring Execution Systems (MES) zu verknüpfen.

Vorreiter unter den Branchen sind der Studie zufolge der Automobil-Sektor, die High-Tech- und Elektronik-Industrie sowie Luftfahrt und Militär.

Platzhirsche legen wohl weiter zu

Erfahrung und engmaschiger Vertrieb sind nach Einschätzung von Datamonitor weiterhin die wichtigsten Faktoren, um Aufträge von Fabriken zu erhalten. Deshalb profitieren vom wachsenden Markt wohl vor allem Platzhirsche wie Dassault Systemes, UGS, PTC, Agile und SAP. Zumal das vordringliche Ziel der PLM-Investitionen häufig ist, xCAD-Systeme effizienter zu verwalten.

Allerdings suchen manche Firmen auch nach Lösungen aus einer Hand für ihr Geschäftsprozess-Management. Das könnte IBM und HP zu Gute kommen.

In den Reihen der Anbieter erwartet Datamonitor in diesem Jahr noch mehrere Fusionen oder Übernahmen, weil größere Software-Riesen wie Oracle, Infor oder Lawson ihre eigenen PLM-Lösungen stärken möchten. Im März 2006 hatte Dassault Systemes MatrixOne übernommen, im Januar dieses Jahres kaufte Siemens Automation and Drives UGS.

Datamonitor benutzte für die Studie "Supporting product development with cutting edge IT" ein Modell, das die Entwicklung von 16 Branchen weltweit systematisiert.