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IT-Manager wetten

1000 Rechner für eine Person

24.08.2011
Von Joachim Philippi

Grundlage dieses Ubiquitous Computing, was ins Deutsche übersetzt so viel wie Rechnerallgegenwart bedeutet und auch als "Internet der Dinge" (Kevin Ashton, 1999) bezeichnet wird, ist dabei die Verbindung all dieser Systeme in sogenannten vermaschten Netzen, bei denen jeder Netzwerkknoten mit einem oder mehreren Netzwerkknoten verbunden ist. Diese Vernetzung kann sowohl kabelgebunden als auch über Funk erfolgen. Das ist wichtig, da die meisten Anwendungen erst durch eine drahtlose "letzte Meile" möglich werden. Die aus einem Mix an Übertragungstechnologien von Wi-Fi über WiMax und Bluetooth bis hin zu LTE bestehende Infrastruktur wird dabei flächendeckend auch durch öffentliche Gebäude, Flughäfen, Bahnhöfe und Restaurants bereitgestellt.

Beispiel für Local Awareness

Aufbauend auf diesem Netz sind vielfältige Anwendungen denkbar. Eine entscheidende Kombination ist die Möglichkeit, auf entfernte Daten zugreifen und gleichzeitig den Ort des Systems und damit auch den Ort der systemnutzenden Person bestimmen zu können. Ein gutes Beispiel für eine sogenannte Ambient-Intelligence-Anwendung ist der öffentliche Personennahverkehr.

Man stelle sich etwa vor, dass man auf einer Urlaubsreise durch die Straßen einer unbekannten Stadt schlendert. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die man sich unbedingt ansehen möchte, hat man über das Navigationsprogramm des Smartphones bereits lokalisiert. Plötzlich meldet sich das Mobiltelefon mit der Mitteilung, dass an der nur wenige Meter entfernten Bushaltestelle in 30 Sekunden ein Bus halten wird, der direkt zur nächsten Sehenswürdigkeit fährt. Das ist es, was unter Experten als echte Local Awareness verstanden wird.

Ein weiteres Beispiel für solche "Umgebungsintelligenz" und die Vernetzung der verteilten Intelligenz ist im Bereich Immobiliensuche vorstellbar: Warum sollte das Smartphone oder ein Tablet-Computer nicht auf eine zum Verkauf stehende Immobilie aufmerksam machen, wenn man an dieser zufällig vorbeikommt und zuvor sein Interesse an einem entsprechenden Objekt - zum Beispiel im Gespräch mit seinem Bankberater - signalisiert hat. Der virtuelle Rundgang durch das potenzielle Traumhaus gleich vor Ort und das parallel dazu präsentierte Finanzierungsbeispiel runden diesen Service ab.

Freizeitsportler voll verdrahtet

Ist der Tablet-Computer in diesem Fall aufgrund seines großen Bildschirms vielleicht die beste Wahl für die virtuelle Hausbesichtigung, wird es in anderen Bereichen zu der bereits angesprochenen Miniaturisierung kommen. So wird es in zehn Jahren sicherlich für ambitionierte Freizeitsportler zur Grundausstattung gehören, dass in Kleidung oder Schuhe integrierte Computer alle wichtigen Körper- und Trainingsdaten erfassen, diese auch analysieren und - wenn gewünscht - dem Trainer oder Hausarzt direkt für die elektronische Trainings- oder Krankenakte zur Verfügung stellen. Und noch einmal zehn Jahre später gibt es vielleicht schon Nanobots mit Rechen-, Kommunikations- und Robotikfähigkeiten, die im menschlichen Blutkreislauf diese Informationen aufnehmen und z.B. Krankheitserreger bekämpfen.

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