Healthcare IT


Zum zweiten Mal in Berlin

Branchenmesse conhIT behauptet sich trotz Wirtschaftskrise

23.04.2009
Von Hartmut  Wiehr

Das Gesundheitswesen hat gegenüber anderen Branchen hier einen Nachholbedarf. Wie Matthias Meierhofer, Vorstand der VHitG und Vorstandsvorsitzender der Meierhofer AG, berichtet, werden in anderen Branchen durchschnittlich neun Prozent des Umsatzes für IT-Ausgaben ausgegeben, während es bei den Krankenhäusern nur zwei Prozent sind.

IT-Nachholbedarf in Krankenhäusern und bei Ärzten

Der Nachholbedarf besteht laut Meierhofer besonders bei Informationssystemen für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte, um die Prozesse und Entscheidungsfindungen zu unterstützen und die Interaktionen zwischen den Beteiligten zu überprüfen. Die 179 Aussteller stellten hierzu ihre Produkte und Lösungen aus, um den etwa 3.000 Besuchern (Vorjahr: 2.500) neue Investitionen schmackhaft zu machen – die jährlich zu verteilenden Budgets der Krankenhäuser sind beträchtlich und ziehen auch zahlreiche Nischenanbieter an.

Wolfgang Dorst, bei Sun für Strategie und Marktentwicklung zuständig und zugleich in leitender Position bei der Bitkom-Arbeitsgruppe für Healthcare IT, sieht ebenfalls einen großen Nachholbedarf bei der Einführung von Informationslösungen. Sun bietet hier mit Java Caps Software-Module an, um isolierte Klinik-Informationssysteme zu vereinheitlichen. Daneben versucht der Hersteller auch, seine Server- und Speichersysteme im Krankenhausbereich zu positionieren.

Ziel aller Angebote für Healthcare IT ist es, die IT zu einem integralen Bestandteil des Gesundheitswesens zu machen, wie der VHiTG-Vorsitzende Jens Naumann in seiner Eröffnungsrede betonte: "Eine Zunahme von Effizienz, Transparenz und Datenverfügbarkeit ist ohne IT nicht zu erreichen." Zu den Trends, die sich auf diesem Weg abzeichnen, gehörte auf der conhIT die Präsentation eines Versandapothekenregisters durch das DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information), um den Apothekenkunden eine schnelle Auskunft zu ermöglichen, ob eine Internet-Apotheke eine offizielle Versandhandelserlaubnis besitzt.

Am zweiten Veranstaltungstag wurde außerdem am Stand des Deutschen Instituts für Normung (DIN) das Kompetenznetz eHealth-Standards gegründet. Nach Angaben des Veranstalters sind 16 Experten aus diversen Standardisierungsgremien und Unternehmen beteiligt, um Standards bei Daten-, Kommunikations- und Nachrichtenmodellen in der Medizinbranche voranzutreiben.

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