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Finanzmarkt China

"Chinesische Banken holen auf"

22.11.2012
Von Ursula Pelzl

Nachhaltig beeindruckt hat Hager die Offenheit und Wissbegierde der chinesischen Führungskräfte, die kontinuierlich versuchen, von den Besten der Welt zu lernen. Die chinesische Regierung unterstütze diese Fortbildung mit von ihr geförderten Think Tanks, zu denen nur die besten amerikanischen und europäischen Professoren eingeladen werden.

"IBM unterstützt diese Bemühungen aktiv", sagt Hager und berichtet noch immer beeindruckt, wie der CEO einer Großbank zwei Monate auf Fortbildung geschickt und von den besten Experten weltweit geschult und gecoacht wurde. "Das organisiert die Regierung. Das gibt es bei uns nicht."

Schulbildung hat ebenfalls einen großen Stellenwert. Die Kinder der Führungskräfte und der Elite gehen auf ausgewählte Schulen, "wo Gehorsam und Drill" auf dem Stundenplan stehen - in einem Maße, das den Familienvater Hager durchaus befremdet hat. Wer immer es sich leisten kann, schickt seine Kinder zum Studieren in die USA - nach Harvard, Yale oder Princeton. Ergebnis: Eine sehr gut und westlich ausgebildete Jugend, für die technologischer Fortschritt zum Leben gehört. Und das schlägt sich später wiederum im Innovationspotenzial des Landes nieder.

Keine Fehlerkultur - eingeschränkte Innovationskultur

Und doch könnte die Innovationskraft größer sein, sagt Hager. "Aber das chinesische System duldet keine Fehler. Die passieren natürlich trotzdem und das blockiert. Chinesen haben keine Fehlerkultur. Und das behindert die Entwicklungs- und Innovationskultur."

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