Healthcare IT


Web-Auftritt eher dilettantisch

Die 3 Marketingsäulen der Ärzte

28.11.2011
Von Hartmut  Wiehr

Eine Betrachtung der drei Kernmaßnahmen im Zeitraum von 2007 bis 2011 zeigt "die stabile Bedeutung des Internets und die mittelfristig abnehmende Bedeutung 'klassischer' Maßnahmen.“ Dem äußeren Erscheinungsbild der Praxis als Marketing-Instrument wird immer weniger Bedeutung zugemessen: Der Anteil ist in fünf Jahren um 7,9 Prozent gesunken. Dem Personal wird in dieser Hinsicht ebenfalls weniger Gewicht gegeben. Mit leicht steigender Tendenz stabil geblieben ist dagegen die positive Einschätzung des Internets als Werbemittel.

Internet-Marketing: Nur leere Worte ?

Auffällig an den Ergebnissen der Umfrage ist, dass es offenbar doch etwas an der Ernsthaftigkeit bei der Umsetzung von Marketing-Aktionen hapert. Denn generell, so die Autoren der Studie, "steht noch immer ein hoher Anteil der Ärzte dem Faktor Marketing kritisch gegenüber“: Mehr als die Hälfte der Antwortenden (50,3 Prozent) sehe das traditionelle Verhältnis von Patient und Arzt durch solche Maßnahmen entwertet. Und fast ebenso viele (48 Prozent) würden bemängeln, dass Marketing "lediglich den Praxisalltag verkompliziere“. Insgesamt bewertet nur eine Minderheit der Ärzte (37,7 Prozent) das Instrument Marketing positiv.

Die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte spricht sich für das Internet als primäres Marketing-Instrument aus.
Die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte spricht sich für das Internet als primäres Marketing-Instrument aus.
Foto: Stiftung Gesundheit

Eine inhaltliche Betrachtung der Werbemaßnahmen fehlt in der Studie. Eine kleine empirische Recherche im Internet zeigt allerdings, dass viele Homepages einen eher dilettantischen Eindruck machen. Das beginnt schon mit der Wahl der Web-Adressen, die häufig ausgesprochen kunden- oder patientenfeindlich anmuten. Hier finden sich zum Beispiel solche Ungetüme wie www.augenärzte-am-hauptbahnhof.de oder www.diabetologie-an-der-alster.de.

Querverweise, Links und Videos werden nicht eingesetzt

Optische Gestaltung und Texte bewegen sich auf dem Niveau durchschnittlicher, schnell zusammengebastelter Flyer. Die Möglichkeiten des Internet mit Querverweisen, Links oder Videos werden nicht ausgeschöpft. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Stiftung Gesundheit oder andere Institutionen einmal ausführlich um die konzeptionelle Gestaltung von ärztlichen Internet-Auftritten kümmern würden.

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