Projekte


Audi

Digitale Modelle beschleunigen Prozesse

31.05.2006
Von Dorothea Friedrich

Die digitalen Modelle haben wesentlichen Anteil an einer weiteren Innovation bei Audi: der digitalen Fabrik. Bereits vor dem Aufbau eines Produktionssystems oder eines Fabrikmoduls will die digitale Fabrik ein realistisches Abbild der künftigen Fabrik schaffen. Dazu gehören die Architektur, die Produktionssysteme und die Prozesse.Neben der geometrischen Darstellung können in der digitalen Fabrik logische und funktionelle Abhängigkeiten getestet werden. Der entscheidende Vorteil der digitalen Produktionshalle: Die wirkliche Fabrik wird erst gebaut, wenn Kennzahlen wie der Fertigungsdurchfluss und Fertigungszeiten vorher simuliert und optimal eingestellt worden sind.

Audi setzt auf die digitale Fabrik

Audi hat bereits in seinem Projekt „Digitale Fabrik“ Teilprojekte in den Gewerken Presswerk, Karosseriebau, Lack, Montage, im Werkzeugbau, in der Fabrikplanung und in der Logistik gestartet. „Ohne Softwareabsicherung keine Hardware“, lautet seine Maxime. Das heißt: Erst wenn eine Produktionsstätte am Rechner alle Simulations-, Planungs- und Integrationsschritte erfolgreich durchlaufen hat, erfolgt die Freigabe.

Damit ist Straub einen weiteren Schritt in Richtung seines Ziels gegangen, die Innovation entlang der gesamten Prozesskette von der Simulation über den Bau bis hin zum Kunden voranzutreiben.^

Dafür sind bei Audi die digitale Fabrik und DMU eng verzahnt. Die DMU-Fahrzeugdaten liefern bereits in der Konzeptphase für ein neues Modell die Grunddaten für die digitale Fabrik. Die Gründe dafür liegen in ständig mehr werdenden Modellvarianten, aber auch in den immer komplexer werdenden Entwicklungsumfängen und gleichzeitig kürzeren Entwicklungszeiten. Ein neues Modell soll möglichst schnell und gleich zu Beginn mit hohen Stückzahlen unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Markt eingeführt werden.

Für den Audi-CIO ist klar, dass diese und andere Innovationen nicht Sache eines Gremiums sein können, das neben bereits institutionalisierten Zirkeln herarbeitet. Das würde auch der Unternehmensphilosophie von Audi nicht gerecht, sagt er. „Parallele Gremien widersprechen den Herausforderungen von Kosten, Zeit, Qualität und Umsatz. Deshalb müssen Innovationsverantwortliche auch operativ Verantwortliche sein.“ Nach seinen Vorstellungen müssten die bereits vorhandenen Gremien wie beispielsweise das IT-Forum im Produktionsbereich noch stärker in den Innovationsprozess eingebunden werden. „Es dürfen keine Parallelwelten entstehen“, fordert er. „Innovationsdenken muss selbstverständlicher Bestandteil der täglichen Arbeit werden.“

Zur Startseite