Finance IT


Kompletter Umbau der IT

HSH Nordbank will langweilig werden

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Nach unten skalieren

Für Voß heißt das: Die IT der HSH Nordbank arbeitet parallel an zwei Aufgaben, der Restrukturierung der System- und Prozesslandschaft durch KonsolidierungKonsolidierung und Rückbau einerseits und der Anpassung der System- und Prozesslandschaft an das neue Geschäftsmodell der Bank andererseits. Über allem schwebt stets der Rotstift des Controllers, oder, wie Voß sagt: "Business und IT haben das gemeinsame Verständnis einer strengen Kostendisziplin." Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Das Gebäude der HSH Nordbank in Hamburg.
Das Gebäude der HSH Nordbank in Hamburg.
Foto: HSH Nordbank

Eine eigens gegründete Restructuring Unit, die laut Plan bis 2015 tätig sein soll, erarbeitet den Fahrplan für die Verkleinerung der Bank. Zwar sitzt in dieser Unit kein IT-ler, doch Ulrich Voß hat Ansprechpartner. "Es gibt zum Beispiel ein klar definiertes Anforderungs-Management", sagt er. Die Kooperation zwischen Business und der nach wie vor zentral organisierten IT funktioniere.

2011 wird die Bank vier Produktsysteme im Kapitalmarktbereich sowie ein vollständiges Kreditsystem abschalten. Zählte die IT vor etwa zwei Jahren noch rund 460 Mitarbeiter, sind es jetzt etwa 340. Auch bei dieser Zahl wird es nicht bleiben. „Den bisherigen Abbau haben wir sozialverträglich geregelt“, betont der COO. Was noch kommt, sollte sich seiner Einschätzung nach weitgehend durch natürliche Fluktuation ergeben.

Beim Umbau der IT kommt Voß zugute, dass die HSH Nordbank Ende vorigen Jahres auf eine neue Kernbankplattform migriert ist. Über das Kernbankensystem laufen alle Basisfunktionalitäten, wie Konten oder Kredite. Die HSH Nordbank arbeitet mit einer SAP-Banking-Plattform. "Ich glaube, wir haben jetzt die umfangreichste SAP-Implementierung im Bankenbereich", sagt Voß. Er nutze jetzt die Vorteile von Standardsoftware.

"Weiter als die Deutsche Bank"

Durchaus ungewöhnlich in dieser Branche - BankenBanken haben nicht selten Legacy-Systeme, die 30 Jahre alt sind. Laut der Studie "Softwareeinsatz bei Banken" des Münchener Marktforschers PAC vom Sommer vorigen Jahres kommt bisher nur gut jede dritte Bank (34 Prozent) ohne Eigenentwicklungen aus. In rund jedem fünften Institut (22 Prozent) beträgt der Anteil der Eigenentwicklungen mehr als 50 Prozent. Nicht ohne Stolz sagt denn auch der HSH-Nordbank-COO: "In dieser Hinsicht sind wir weiter als die Deutsche Bank." Das Geldinstitut aus Frankfurt/M. hat Ende vorigen Jahres beschlossen, ein Kernbankensystem des indischen Dienstleisters Tata Consultancy Services einzuführen. Top-Firmen der Branche Banken

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