Finance IT


IT-Value-Management bei der Credit Suisse

Schluss mit der ewigen Rechtfertigung

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Anerkennung, Vertrauen und eine starke Position innerhalb der Organisation mit direktem Draht zum CEO: Viele CIOs suchen seit Jahren das, was Landert am Paradeplatz in Zürich gefunden zu haben scheint. Alignment, die Ausrichtung und Integration von IT und Business, gilt als der Heilige Gral der modernen Datenverarbeitung. Doch noch immer spielt die Rechtfertigung der IT eine wichtige Rolle in vielen Unternehmen - Rechtfertigung für Kosten, aufwendige Projekte und Prozessveränderungen, die beileibe nicht immer in eine Prozessoptimierung münden.

IT über den schmalen Grat des Controllings führen

Landert hingegen arbeitet derweil daran, "den Wunsch der Kollegen nach IT-Investitionen zu kanalisieren und verkraftbar zu machen". So gelang es ihm, die IT selbst im vierten Quartal 2008 – aufgrund der Finanzkrise ein Tiefpunkt für die gesamte Branche – ohne fatale Fehltritte über den schmalen Grat des Controllings zu führen. "Wir haben erkannt, dass aus der IT Wettbewerbsvorteile erwachsen", so der Physiker rückblickend. Und Appetit kommt bekanntlich beim Essen.

Allerdings räumt Landert ein, dass ein langer Weg zurückgelegt werden musste, um die "Rechtfertigungswellen" zu überstehen und zu diesem Punkt zu gelangen. Auch die Credit Suisse habe in der Vergangenheit Ansätze verfolgt, den Wert der IT isoliert zu kalkulieren, um die über Jahre gestiegenen Investitionen und Kosten zu rechtfertigen. "Bewährt hat sich das jedoch kaum."

IT allein habe keinen geschäftlichen Wert. Nur das Zusammenspiel mit dem Business schaffe einen Mehrwert, den es zu messen gilt. "Wir bewerten die Sparte, die durch IT unterstützt wird, denn schließlich ist die IT ein integraler Bestandteil des jeweiligen Geschäfts." Jetzt sei es seine primäre Aufgabe, mit den Kollegen aus den Fachbereichen das Richtige zu machen und die richtigen Investitionen in die Wege zu leiten.

Sein Instrumentarium an IT-Management-Tools ist kein Geheimnis, sondern dem normalen Werkzeugkasten eines CIOs entnommen. Die IT-Strategie der Credit Suisse ist eng mit den Geschäftsstrategien und Business-Plänen verwoben, die vor dem Aufsichtsrat präsentiert werden - alles aus einem Guss.

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