Theo Waigel

Siemens mit Compliance-Vereinbarung in den USA "gut gefahren"

13.01.2016
Bei der Aufarbeitung von Skandalen in den USA empfiehlt sich aus Sicht des früheren Anti-Korruptionsaufsehers bei Siemens, Theo Waigel, eine enge Kooperation mit den US-Behörden.
Theo Waigel, ehemaliger Anti-Korruptionsaufseher bei Siemens.
Theo Waigel, ehemaliger Anti-Korruptionsaufseher bei Siemens.
Foto: 360b - shutterstock.com

Der Elektrokonzern habe nach dem milliardenschweren Schmiergeld-Skandal seinerzeit eine Vereinbarung für saubere Geschäfte mit den US-Behörden getroffen und zugesichert, dass der Konzern vier Jahre lang von einem unabhängigen Monitor beaufsichtigt wird, sagte Waigel der Süddeutschen Zeitung mit Blick auf den Abgasskandal bei Volkswagen. "Ich will VWVW keine Vorschläge machen, das steht mir nicht zu. Ich kann nur sagen, dass SiemensSiemens damit gut gefahren ist." Top-500-Firmenprofil für Siemens Top-500-Firmenprofil für VW

Am Vortag hatte die kalifornische Umweltbehörde CARB einen Rückrufplan von Volkswagen abgelehnt. Dies gilt als herber Rückschlag bei der Bewältigung des Skandals um manipulierte Abgaswerte. Volkswagen will nun versuchen, die Behörden im zweiten Anlauf mit einem neuen Lösungspaket zu überzeugen, zu dem auch der Rückkauf von mehr als 100000 Autos zählen könnte.

Auf die Frage, ob VW einen Vertrag mit der US-Regierung über saubere Abgaswerte brauche, sagte Waigel, ComplianceCompliance gelte nicht mehr nur für Geldflüsse, sondern auch für Umweltregeln. "Auch die müssen eingehalten werden." Auch personell hat es Siemens aus Waigels Sicht geschafft, die US-Regierung und die Behörden von einem Wandel zu überzeugen: So seien damals Peter Löscher als neuer Vorstandschef und Peter Solmssen vom US-Konkurrenten General Electric als eigener Rechtsvorstand für Siemens geholt worden. "Der wusste natürlich, wie man mit den US-Behörden umgeht", sagte Waigel. (dpa/rs) Alles zu Compliance auf CIO.de

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