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Autobahn-Betriebssystem

Systemplattform soll Staus reduzieren

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
Staus verhindern und mehr datenbasierte Applikationen bereitstellen soll ein "Betriebssystem" für Autobahnen. Es wird in den Verkehrszentralen installiert.
Die Baustellenkarte der Autobahn GmbH des Bundes: Digitale Services auf Basis der Systemsoftware AutobahnOS sollen künftig die Zahl der Staus in solchen Bereichen reduzieren.
Die Baustellenkarte der Autobahn GmbH des Bundes: Digitale Services auf Basis der Systemsoftware AutobahnOS sollen künftig die Zahl der Staus in solchen Bereichen reduzieren.
Foto: Autobahn GmbH des Bundes

Ein modulares Betriebssystem auf Basis von Software-Containern, der Kubernetes-Plattform für das Management von Containern und Open-Source-Komponenten wird derzeit in den Verkehrszentralen der Autobahn GmbH des Bundes installiert. Das Staatsunternehmen will damit die DigitalisierungDigitalisierung im VerkehrswesenVerkehrswesen vorantreiben. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Transport

An der Konzeption und Umsetzung des Projekts haben maßgeblich der IT-Dienstleister Materna und Traffgo Road mitgearbeitet, ein Mobility-Spezialist, der ebenfalls zur Materna-Gruppe gehört. Beide Unternehmen haben erste Anwendungen für AutobahnOS entwickelt. Dazu zählt Nora für die Netzbeeinflussung, also das Umlenken von Verkehrsströmen von Staustrecken auf alternative Routen. Auch die Software MIA für das Baustellenmanagement soll Wartezeiten an Baustellen reduzieren und die Sicherheit erhöhen.

Basis: einheitliches Datenmodell

Die Grundlage von AutobahnOS ist ein zentrales Datenmodell, das auch von weiteren Applikationen genutzt werden kann. Dazu zählen beispielsweise Geo-Informationen, die fast alle Verkehrszentralen der Autobahnen einsetzen. Anwendungen können diese Daten abonnieren und entsprechend ihres Einsatzfelds anpassen.

AutobahnOS löst die Software-Varianten ab, die in den Verkehrszentralen eingesetzt werden. Dadurch lassen sich Konzepte wie ein Korridormanagement zentral umsetzen. Dies ist die überregionale Verkehrssteuerung in Autobahnkorridoren zwischen Ballungsräumen.

Verkehrssteuerung über Grenzen hinweg

Die Verkehrszentralen im Westen und Süden Deutschlands führen bereits Pilotprojekte mit dem Korridormanagement durch. Die Zentralen stimmen die Verkehrslenkung ab und geben großräumige Umleitungsempfehlungen, wenn Staus drohen.

An der Vorstellung von AutobahnOS nahmen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (halblinks) und Anne Rethmann teil, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes (Mitte).
An der Vorstellung von AutobahnOS nahmen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (halblinks) und Anne Rethmann teil, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes (Mitte).
Foto: Robert Schittko

Auch die Metropolregionen im Norden und Osten werden in das Konzept einbezogen. Zudem wollen die Autobahn GmbH und die dänischen Straßenbehörde Vejdirektoratet im Bereich intelligente Verkehrssteuerung zusammenarbeiten.

Ab 2026 Einsatz in allen Zentralen

Bis AutobahnOSAutobahnOS und alle Applikationen in den Verkehrszentralen im EinsatzEinsatz sind, dauert es allerdings noch bis Ende 2026. Derzeit sind einige Anwendungen im Betrieb. Weitere befinden sich im Test oder werden noch entwickelt. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu Public IT auf CIO.de

"Die Autobahn GmbH des Bundes nutzt mit AutobahnOS die Chancen der Digitalisierung", sagt Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH. "Die leistungsfähige und deutschlandweit einheitliche IT-Basis sichert in den Verkehrszentralen die Auswertung und Kommunikation der erfassten Daten. Wir werden die deutschen Autobahnen zu einem digitalen, vernetzten und automatisierten Verkehrssystem fortentwickeln".

Autobahn GmbH | Systemsoftware für Autobahnen
Branche: Verkehr
Use Case: Einführung einer zentralen IT- und Datenplattform
Lösung: AutobahnOS für digitale Services auf Autobahnen
Partner: Materna; Traffgo Road

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