Künstliche Intelligenz

Unternehmen priorisieren KI-Roadmaps

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Langfristige KI-Strategien sowie KI-Use-Cases für neue Einnahmequellen und ein besseres Kundenerlebnis stehen laut einer Studie ganz oben auf der IT-Agenda.
Wuchernde KI-Anwendungen und höhere Ausgaben verlangen nach einer klaren, langfristigen KI-Strategie.
Wuchernde KI-Anwendungen und höhere Ausgaben verlangen nach einer klaren, langfristigen KI-Strategie.
Foto: CoreDESIGN - shutterstock.com

"Unternehmen nutzen durchschnittlich 251 Anwendungen mit KI-Funktionen, inklusive Apps im Pilot- und Betastadium. Diese Zahl wird sich bis Ende 2024 auf 488 fast verdoppeln," sagt Alex Bakker, Distinguished Analyst bei ISG Research. Zudem sollen die Ausgaben für KI-Initiativen von zwei Prozent (2023) auf 3,7 Prozent (2024) des IT-Budgets steigen.

Diese Zahlen hat Bakker aus der aktuellen ISG Market Lens Artificial IntelligenceArtificial Intelligence Study entnommen, die er mitverfasst hat. Für die Studie befragte das Analystenhaus im Januar 2024 weltweit 200 Entscheiderinnen und Entscheider, die KI-Initiativen in der IT und den Geschäftseinheiten verantworten. Alles zu Artificial Intelligence auf CIO.de

Fokus auf langfristige Pläne

Mehr Geld für mehr KI-Anwendungen verlangt auch nach mehr Struktur. So gaben 42 Prozent der Befragten an, dass die Entwicklung langfristiger KI-Strategien oder zumindest -Roadmaps zu erstellen zu den Top-3-Prioritäten ihres Unternehmens gehört.

37 Prozent sagten, es sei wichtig, KI-Anwendungsfälle zu identifizieren, um neue Einnahmequellen zu erschließen. Bessere Kundenerfahrungen durch KI erwarten sich 34 Prozent.

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"Diese KI-gestützten Anwendungen sind breit gefächert und umfassen unter anderem die Bereiche AnalyticsAnalytics, Kundenerfahrung, Personal, Lieferkette sowie Beschaffung", so Bakker. Daher sei eine langfristige Strategie wichtig, um das Wachstum zu steuern. Zudem gelte es sicherzustellen, dass die Investitionen in KI mit den Geschäfts- und Umsatzzielen im Einklang sind. Alles zu Analytics auf CIO.de

Laut der ISG-Studie funktioniert das bereits in vielen Betrieben: Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Studienteilnehmer gab an, bei der Formulierung einer langfristigen KI-Strategie einen Vorsprung vor ihren Marktbegleitern zu haben. Bei der KI-gestützten Kundenerfahrung sehen sich 42 Prozent vor der Konkurrenz. Die Medaille hat jedoch auch eine Kehrseite: Jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) sieht sich im Hintertreffen, wenn es darum geht, neue Einkommensquellen durch KI zu erschließen.

Die wertvollsten Use Cases

Als wertvollsten Anwendungsfall für KI in den kommenden zwei Jahren nennen die Befragten die Kosten- und Wertoptimierung (26 Prozent). Dahinter liegen der vorausschauende Betrieb etwa von Lieferketten (15 Prozent) und Empfehlungs-Engines im Kundenkontakt (14 Prozent).

Kosten zu senken liegt den Verantwortlichen über alle Branchen hinweg am meisten am Herzen. Danach gibt es jedoch Unterschiede. So wollen Banken und Versicherungen vornehmlich die Kundeninteraktion verbessern, während das produzierende Gewerbe sowie Energieversorger eher auf vorausschauenden Betrieb setzen. Im Gesundheitsbereich spielt dagegen die Qualitätskontrolle eine wichtige Rolle.

Noch nicht effizient

Noch erfüllt künstliche Intelligenzkünstliche Intelligenz die Effizienzerwartungen der Anwender nicht vollständig. So erwarten Unternehmen laut ISG, dass KI-gestützte Anwendungen teurer sind als ihre herkömmlichen Pendants. Daher sind sie auch bereit bis zu acht Prozent mehr für solche Apps auszugeben. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

Das treibt die Ausgaben in den Betrieben in die Höhe, so dass KI derzeit noch mehr kostet als sie einspart. Zudem gibt die Mehrheit der Befragten an, dass künstliche Intelligenz auch zu höheren Investitionen in den Bereichen SecuritySecurity, Cloud-Computing und Kundenerlebnis führt, was die Kosten noch weiter in die Höhe treibt. Alles zu Security auf CIO.de

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