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SCM bei Villeroy & Boch

Vorsicht zerbrechlich!

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Seit gut einem Jahr laufen die Systeme nun rund. Die Erinnerung an die „Blut-, Schweiß- und Tränen-Phase“ verblasst. Hier und da gibt es noch kleine Probleme, doch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Werke lassen sich zentral steuern, die Produktion kann effektiv geplant, der Bedarf flexibel angepasst werden. Gleichzeitig haben sich die Lagerkapazität verringert und der Ausstoß der Fabriken erhöht.

Die IT hat ihre Lektion gelernt

Sicher, Zeit ging verloren, aber die IT hat viel gelernt:

- Zu viel Konzentration auf die Technik. „Die Software gaukelt einem vor, sie könne auch mit Ausnahmen umgehen“, sagt Ochs. Doch SCM steuert lediglich vorgedachte Routineprozesse. Unvorhergesehenes überfordert die Technik, dann entscheiden immer noch Menschen.

- Fertigungsprozesse und -planung lassen sich nicht zur gleichen Zeit optimieren. Lieber geht man einen Schritt nach dem anderen.

- Die IT muss die Mitarbeiter, die mit dem System arbeiten, früh genug ins Boot holen. „Erst beim zweiten Anlauf wurde das Change-Management für die Mitarbeiter ernsthaft angegangen“, berichtet Ochs.

Villeroy & Boch: SCM
Villeroy & Boch: SCM
Foto: cio.de

Wie wichtig die Mitarbeiter sind, bekommt Timothy Dodd in der Fabrik zu spüren. Die Automatisierung verändert nicht nur die Arbeitsweise. Es geht auch darum, dass Maschinen die Menschen verdrängen. In den besten Zeiten arbeiteten in der Halle mehr als 500 Menschen, heute sind es noch gut 300. Doch es gab auch positive Überraschungen, erzählt Dodd und zeigt auf einen Mitarbeiter, der gerade einträgt, wie viel Erste- und Zweite-Wahl-Geschirr hergestellt wurde: „Er hat nie etwas mit Computern zu tun gehabt. Und heute gibt er die Daten direkt in SAP ein.“

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