Was ist IT-Roadmapping?

Dr. Christof Gellweiler ist unabhängiger IT-Management Berater mit mehr als 25 Jahren Führungserfahrung in der ITK-Industrie. Er publizierte von 2017 bis 2022 neun wissenschaftliche Artikel im Bereich der strategischen IT Planung (Peer-Review, u.a. Information Systems Management) und ist Autor des IT Alignment Guide.
Die IT-Roadmap ist das visuelle Ergebnis der strategischen IT-Planung in einem Unternehmen.
Die IT-Roadmap markiert die IT-Projekte hin zur strategischen Zielarchitektur.
Die IT-Roadmap markiert die IT-Projekte hin zur strategischen Zielarchitektur.
Foto: Michael Smith ITWP - shutterstock.com

Eine IT-Roadmapp bietet eine Übersicht zu allen laufenden und zukünftigen IT-Initiativen eines Unternehmens. Sie stellt agile und klassische IT-Projekte auf einem Zeitstrahl von bis zu fünf Jahren dar.

Am Planungsprozess sind im Wesentlichen die Bereiche für Portfoliomanagement, für Unternehmensarchitektur (Enterprise Architecture) und die IT-Leitung beteiligt. Am Ende ergibt sich eine abgestimmte Roadmap, die alle relevanten planerischen Aspekte der Stakeholder integriert: Kosten, Nutzen, Prioritäten, Anforderungen, Abhängigkeiten, technische Innovationen und Risiken. Die IT-Roadmap ist das richtungsweisende Resultat des IT-Alignments, ein gemeinsam begründeter Masterplan für zukünftige IT-Projekte.

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Im Folgenden wird der BegriffBegriff der IT-Roadmap erläutert sowie seine Bedeutung und sein Nutzen beschrieben. Weiterhin wird die Integration der Architektur- und Projektportfolio-Roadmaps im Rahmen der strategischen IT-Planung beleuchtet. Alles zu Was ist auf CIO.de

IT-Roadmap Definition

Eine IT-Roadmap ist eine Übersicht der laufenden und kollektiv geplanten IT-Projekte eines Unternehmens über einen zeitlichen Horizont von drei bis fünf Jahren. Sie umfasst strategische Ziele, Kosten-Nutzen-Analysen, Prioritäten, Meilensteine und Abhängigkeiten. Weiterhin enthalten Roadmaps aktuelle und zukünftige Geschäfts- und IT-Architekturen.

Roadmaps kombinieren Planungsinformationen aus verschiedenen Quellen und erhöhen die Transparenz bei der mittel- und langfristigen (IT-) Projektplanung. Insgesamt verbessern Roadmaps die Planungseffizienz und mindern die Projektrisiken.

Strategische IT-Planung mit integrierter IT-Roadmap

Aus Projektsicht ist Roadmapping eine Methodik, die ProjekteProjekte aller Art mit der Geschäftsstrategie verknüpft. Die Roadmap des Portfoliomanagements enthält analysierte und positiv bewertete Projektideen sowie laufende und genehmigte Projekte. Sie beinhalten Kosten und Dauern, Abhängigkeiten zwischen Projekten, Ressourcen, Budgets, Risiken und Geschäftsanforderungen. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um klassische, agile oder hybride Projektformen handelt. Alles zu Projektmanagement auf CIO.de

Aus architektonischer Sicht basieren Roadmaps auf Veränderungen in der Geschäftsarchitektur und der zugehörigen IT-Architektur, die mit der Geschäftsstrategie verknüpft sind. Technische Innovationen, Produktneuheiten und Lebenszyklen bestehender Systeme werden dabei berücksichtigt. Die Roadmaps der Unternehmensarchitekten beinhalten die Ist- und die langfristige Zielarchitektur. Dazwischen können optional Interims-Architekturen entworfen werden.

Integrierte IT-Roadmaps sind das Ergebnis eines kollektiven Planungsprozesses, bei dem Unternehmensarchitekten und Portfoliomanager ihre Projektplanungen miteinander abgleichen und in eine abgestimmte, gemeinsame Roadmap einfließen lassen. Entsprechende Planungsmeetings sollten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, mindestens einmal pro Quartal.

Danach muss die integrierte IT-Roadmap von einer autorisierten Führungsrolle, wie dem CIO oder IT-Manager, oder von einem Leitungsgremium genehmigt werden, um die Gültigkeit und Verbindlichkeit sicher zu stellen. Die Zuweisung von finanziellen und personellen Ressourcen erfolgt anschließend gemäß der genehmigten IT-Roadmap.

Die IT-Roadmap bedarf der kontinuierlichen Überprüfung zwischen den regulären Planungsintervallen. Unvorhergesehene interne oder externe Einflüsse müssen bezüglich deren Wirkung beobachtet und bewertet werden. Wenn notwendig, kann die strategische IT-Planung geringfügig angepasst werden. Bei größeren Änderungsanforderungen an die Roadmap, bedarf es dedizierter Planungsmeetings sowie der Änderungsfreigabe durch die IT-Führung.

Bedeutung der IT-Roadmap

IT-Roadmaps zu erstellen kombiniert Ansichten des Portfoliomanagements und der Unternehmensarchitektur zu einem gemeinsamen Plan. IT-Roadmaps verbinden grundsätzlich die Technologie-Entwicklung mit anderen Initiativen des Unternehmens.

Die Roadmap bietet eine graphische Übersicht des IT-Projektportfolios im Sinne aller IT-Investitionen der Gegenwart und der kommenden Jahre. Die Roadmap ist der verbindliche Masterplan für alle IT-Projekte eines Unternehmens.

Nutzen von IT-Roadmaps

IT-Roadmaps machen die mittel- und langfristigen IT-Planungen transparent. Integrierte Roadmaps machen Abhängigkeiten und Flexibilität für Projekt- und Architekturplanungen sichtbar. Sie fördern die Kommunikation zwischen Planungsexperten und Entscheidern und ermöglichen eine gemeinsame Planung über Organisationseinheiten hinweg.

Zudem verbessern solche Roadmaps die Bewertung von IT-Projekten hinsichtlich der mittel- und langfristigen zu Geschäftsanforderungen. Somit sind sie essentiell für ein erfolgreiches Business-IT Alignment.

Tools für IT-Roadmapping

IT-Roadmaps beinhalten eine Vielzahl von Informationen und Daten in unterschiedlichen Formaten, die in geeigneten Tools dargestellt werden müssen. Der Zugang zur IT-Roadmap soll sicher und zugleich schnell und unkompliziert erfolgen. Die Bedienung und die Datenpflege soll für die Nutzer einfach empfunden werden. Daneben existieren weitere unternehmensspezifische Anforderungen an Roadmapping-Tools.

Es gibt eine Reihe von Applikationsanbietern, die Roadmapping-Lösungen für lokale Server oder für die Cloud (SaaS) bewerben. Roadmapping kann jedoch auch mit Standard-Office-Anwendungen auf unternehmenseigenen File-Servern einfach und wirksam realisiert werden. Jedoch wichtiger als das Tool selbst, sind das konsequente Umsetzen der strategischen Planungsmeetings und der eigene Anspruch an die akkurate und zeitnahe Dokumentierung der Roadmap-Inhalte.

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