Healthcare IT


NetApp, DataCore, Agfa Healthcare

Wie die SAN-Entscheidung ablief

18.04.2012
Von Hartmut Wiehr
Der CIO des Juliusspitals Würzburg muss mit 6 IT-Mitarbeitern auskommen. Da hilft nur viel Automatisierung. Nach welchen Kriterien er sich für neues SAN entschied.
Das Krankenhaus der Stiftung Juliusspital in Würzburg: mit Tradition und moderner IT.
Das Krankenhaus der Stiftung Juliusspital in Würzburg: mit Tradition und moderner IT.
Foto: Juliusspital

Sich zur Decke strecken zu müssen ist das Los vieler IT-Abteilungen. Die Anforderungen sind noch höher, wenn es wie in Krankenhäusern um einen Betrieb rund um die Uhr geht: 24x7 Stunden müssen medizinisches Personal und sämtliche IT-gestützte Apparaturen für jede mögliche Situation bereit stehen. Ausfälle und zeitliche Verzögerungen kann man sich bei Diagnose, Therapie und in den Notfallstationen nicht leisten.

Auch bei der Stiftung Juliusspital Würzburg, die zu den traditionsreichsten Sozialeinrichtungen Deutschlands zählt, steht die IT-Infrastruktur in dieser Verantwortung. Doch IT-Leiter Joachim Fuchs und seine fünf Mitarbeiter müssen neben dem Krankenhausbetrieb mit über 340 Betten und rund 150 Pflegeplätzen noch weitere Geschäftsbereiche betreuen. Dazu gehören 22 Einheiten für betreutes Wohnen, diverse Immobilien sowie landwirtschaftliche Güter, Waldbesitz im Spessart und nicht zuletzt Deutschlands zweitgrößtes Weingut. Die 1576 gegründete Stiftung Juliusspital profitiert von den so erzielten Einkünften, wird aber dennoch als privatwirtschaftlich organisierte Einrichtung wie andere Krankenhäuser geführt.

Während für einige Geschäftsbereiche Hochverfügbarkeit nur bedingt eine Rolle spielt, muss sie im Krankenhaus auf jeden Fall gewährleistet sein. Man verfiel zunächst auf eine Cluster-Lösung mit Novell Netware 6.5. Sie funktionierte zufriedenstellend, entsprach aber bald nicht mehr der langfristigen strategischen Ausrichtung auf Filer-Produkte von NetApp. Außerdem wollte man die enge Kopplung zwischen Server und Speichergerät beenden und stattdessen einen Ressourcen-Pool in einem unabhängigen Speichernetz aufbauen.

Problem der Anbieterabhängikeit

Spiegelung der Daten als Vorkehrung für den Disaster-Recovery-Fall sollte ebenfalls eine der zukünftigen Funktionen sein. Die Entscheidung für den Aufbau eines SANs mit NetApp-Produkten kam nur bedingt durch technische Überlegungen zustande: Ausschlaggebend war letztlich, dass man im Rahmen von Server-Virtualisierung mit VMware ESX bereits NetApp-Speicher verwendete. Befürchtungen, sich zu sehr an einen einzigen Hersteller zu binden, gibt es bei Fuchs nicht. Er glaubt, NetApp habe gute Produkte und werde deshalb auch noch in einigen Jahren existieren. Gebe es doch irgendwann größere wirtschaftliche Schwierigkeiten des Herstellers, werde man sich eben nach einer Alternative umsehen müssen.

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