Riesenprojekt

BASF baut komplett neue IT-Architektur

05.02.2018 von Rolf Roewekamp
BASF startet das größte Projekt der Konzerngeschichte. Die gesamte IT-Architektur wird ins digitale Zeitalter überführt. SAP S4/Hana soll für Agilität sorgen, ein Data Integration Layer die Daten im Konzern miteinander verbinden. Das Riesenprojekt wird voraussichtlich bis 2025 dauern.
  • "Wir wollen ein richtig dickes Brett bohren"
  • Mit dem Projekt "Next Generation Business Architecture" will der Chemiekonzern näher an die Kunden rücken
  • Damit startet das komplexeste Projekt in der Konzerngeschichte
  • Der neue Data Integration Layer soll allen Daten im Konzern miteinander verbinden
  • Die IT entwickelt sich immer stärker zu einer DevOps-Organisation
"Das wird das größte Projekt, dass wir bisher gemacht haben und vermutlich auch das komplexeste. Es geht um die gesamte Systemlandschaft, die über Jahrzehnte gewachsen ist und die wir jetzt ins digitale Alter überführen wollen", sagt Wiebe van der Horst, Leiter des Riesenprojektes "Next Generation Business Architecture".
Foto: BASF

Ein Fass Ameisensäure lässt sich nicht so einfach digitalisieren. Und darin besteht ein grundlegendes Problem der gesamten chemischen Industrie: Sie produziert und handelt mit Stoffen, die anders als Maschinen, Autos oder Konsumgüter, nur eine begrenzte Digitalisierungsphantasie wecken. Doch auch wenn es schwierig ist: Der Ludwigshafener Chemiekonzern kommt nicht umhin, seine Produkte in digitalen Kanälen zu handeln und zu vermarkten. Dazu aber muss BASF näher an die Kunden und ihre Bedürfnisse heranrücken.

Das sagt sich leichter als es sich umsetzen lässt, denn als Hersteller von Chemikalien ist BASF üblicherweise drei bis vier Stufen vom Endkunden entfernt. "Wir wollen neue Business-Modelle aufbauen, bei den wir mehr als nur Chemie verkaufen", sagt der bisherige CIO Wiebe van der Horst. "Wir wollen mit Chemie und Informationen neue Geschäfte entwickeln."

Näher ran an den Kunden: Beispiel Smart Supply Chain

Um sich Endkunden anzunähern, setzt der Konzern beispielsweise auf "Smart Supply Chain", Teil des Projekts "BASF 4.0", wobei sich BASF mit den Lieferketten von Kunden und Lieferanten verbindet. So kann der Chemiekonzern nahezu in Echtzeit auf Daten zugreifen und schneller auf Wünsche und Anforderungen reagieren. So entwickelt sich die bisherige Forecast-basierte Planung hin zu einer bedarfsorientierten Planung für Echtzeitkundenbedarfe.

Dadurch verbessert sich die Zusammenarbeit, wodurch die Bestände optimiert werden und die Lieferzuverlässigkeit steigt. Was für BASF aber noch interessanter ist: Das Unternehmen verschafft sich einen wesentlich besseren Zugang zu den Endkunden. "Als wir die Bereiche Supply Chain und IT zusammengelegt haben, stand dahinter auch die Absicht, dass wir mit neuen digitalen Lösungen die Prozesse besser unterstützen und damit dichter an die Endkunden heranrücken", erklärt der neue CIO Stefan Beck.

Organisatorische Vorarbeiten

Um sich nicht nur mit einzelnen Projekten, sondern im ganzen Konzern besser an den Kundenwünschen auszurichten und zugleich neue digitale Geschäftsmodelle zu kreieren, will die IT jetzt den ganzen großen Wurf wagen: eine durch und durch agile IT-Architektur ist geplant.

"Wir haben einige Jahre lang eine rigide IT-Governance gefahren und klar vorgegeben, was erlaubt ist und was nicht", berichtet CIO Stefan Beck.
Foto: BASF

Organisatorisch hat sich das bereits in dem CIO-Wechsel von Wiebe van der Horst zu Stefan Beck niedergeschlagen. Während Beck die CIO-Aufgaben im November 2017 übernahm, leitet seit Oktober 2017 der bisherige CIO van der Horst das Riesenprojekt "Next Generation Business Architecture". Beide Manager sitzen auch weiterhin in der Geschäftsführung der IT-Tochter BASF Business Services.

Zu Becks zentralen Themen gehörten bisher das Demand-, Innovations- und Portfoliomanagement. Große Teile davon leitet er jetzt auch als CIO weiter. Mit seinen neuen Aufgaben IT-Strategie und Architektur sowie der neuen Rolle von Wiebe van der Horst geht es laut Beck jetzt um einen weiteren Schritt in Richtung Kundenorientierung. Die CIO-Rolle bekomme eine deutlich stärkere Kundenausprägung, weil große Teile der bisherigen Einheit von Beck mit der strategischen IT-Einheit zusammengelegt worden sei.

Neue IT-Architektur mit SAP S/4Hana

Für den intensiven Kundenfokus steht das von van der Horst geleitete Vorhaben "Next Generation Business Architecture", das als sogenanntes Senior Project bis zur höchsten Führungsebene im Vorstand Sichtbarkeit hat. Es verfolgt zwei Kernziele: Zum einen will die IT zusammen mit BASF-Geschäftsbereichen eine deutlich agilere Architektur schaffen, damit sich die Geschäftsbereiche mit neuen Services besser vom Wettbewerb absetzen können. Zum anderen soll dafür die heutige zentrale SAP R/3-Instanz, auf der 98 Prozent des Konzerngeschäfts läuft, auf SAP S/4Hana migriert werden.

Durch industriespezifische Tablets erhalten Mitarbeiter Zugriff auf digitale Informationen und werden so beispielsweise bei Wartungsarbeiten unterstützt. Unter dem Themenschwerpunkt "Smart Manufacturing" lotet BASF Möglichkeiten für eine stärkere Nutzung von digitalen Technologien in ihren Anlagen aus, mit dem Ziel, die Produktion effizienter und noch sicherer zu machen.
Foto: BASF SE

"Das wird das größte Projekt, dass wir bisher gemacht haben und vermutlich auch das komplexeste. Es geht um die gesamte Systemlandschaft, die über Jahrzehnte gewachsen ist und die wir jetzt ins digitale Alter überführen wollen", sagt van der Horst, der 2014 vom CIO-Magazin und der Computerwoche zum "CIO des Jahres" gekürt wurde.

In dem bis dahin größten IT-Konzernprojekt "One" hatte die IT-Organisation alle Systeme auf eine SAP-Instanz vereint. Am Schluss seien rund 4000 Mitarbeiter an diesem Vorhaben beteiligt gewesen, so van der Horst, beim jetzt anstehenden S/4Hana-Projekt könnten es sogar noch mehr werden. "Wir wollen ein richtig dickes Brett bohren, um die Digitalisierung mit Applikationen und Architektur zu unterstützen", sagt der Verantwortliche.

Das Maglis Sustainability Assessment hilft Landwirten, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen.
Foto: BASF SE

Nach heutiger Planung dürfte die neue Architektur nicht vor dem Jahr 2025 fertiggestellt sein. Das klingt lange und ist es auch. Aber angesichts der Komplexität von über 350 Standorten in mehr als 80 Ländern, 15 Unternehmensbereichen, 114.000 Mitarbeitern und 130.000 Kunden relativiert sich der Zeitraum wieder. Natürlich muss das Tagesgeschäft unbeeinträchtigt weiterlaufen. Auch hier gibt es jede Menge Herausforderungen: So kündigte BASF erst kürzlich an, einen Teil des Saatgut-Geschäfts von der Bayer AG für 5,9 Milliarden Euro zu übernehmen und die weltweite Polyamid-Sparte des belgischen Konkurrenten Solvay für 1,6 Milliarden Euro kaufen zu wollen.

Das Herzstück: der Data Integration Layer

Die zukünftige IT-Architektur soll aus drei Elementen bestehen: SaaS-Lösungen sollen für Commodity-Prozesse eingesetzt werden. Dann wird es einen Kern für Services wie Finance oder Human Resources geben, die BASF als Gesamtkonzern unterstützen. Und schließlich ist ein Data Integration Layer geplant, auf dem alle Informationen aus Bereichen wie Produktion, Forschung und Customer Management zusammenlaufen.

Auf diesem Layer setzen diverse Applikationen auf. "Der Data Integration Layer wird die entscheidende Veränderung im Vergleich zur bisherigen Architektur sein", sagt van der Horst. "Wir verschaffen uns damit die Möglichkeit, alle Daten im Konzern zu verknüpfen und Kunden neue Services zu Verfügung zu stellen."

Im Oktober 2017 hat der Supercomputer "Quriosity" bei BASF seine Arbeit aufgenommen. Er ermögliche nicht nur mehr und komplexere Simulationen und Modellierungen in kürzerer Zeit, er schaffe auch mehr Spielraum für Kreativität. Mit einer Rechenleistung von 1,75 Petaflops landet der neue Computer im Ranking der 500 größten Rechenanlagen der Welt aktuell Platz 65.
Foto: BASF SE

Dafür soll die IT die Technologiebasis vereinheitlichen und standardisieren, über die Jahre entstandene individuelle Anpassungen sollen nach Möglichkeit beseitigt oder rückgängig gemacht werden. Wie viele Großkonzerne kommt auch BASF aus einer dezentralen IT-Architektur, die zuletzt aber immer stärker harmonisiert, standardisiert und zentralisiert wurde. "Wir haben einige Jahre lang eine rigide IT-Governance gefahren und klar vorgegeben, was erlaubt ist und was nicht", sagt Beck.

So entstand eine einheitliche Basis, die es heute leichter macht, Prozesse schnell anzupassen und sich durch den Einsatz von Zukunftstechnologien zu differenzieren. Die gemeinsame Grundlage ermöglicht es, neue Themen anzugehen, ohne dabei die Übersicht zu verlieren.

Migration zu SAP 4/Hana

Bevor es allerdings an agile und differenzierende Applikationen für die Geschäftsbereiche geht, steht noch das Pflichtprogramm an: das alte R/3-System auf S4/Hana migrieren. Heute läuft bei BASF noch ein komplexes, auf den Konzern angepasstes ERP-System für rund 70.000 Anwender. "Die Vorarbeiten für S/4Hana haben wir in den vergangenen zwei Jahren erledigt. Jetzt können wir auf Konzernebene skalieren," freut sich van der Horst.

Die Digitalisierung in der Forschung trägt dazu bei, die Arbeit effizienter zu gestalten, Wissensnetzwerke auszubauen und mehr Freiräume für Kreativität zu schaffen. Die Chemiker diskutieren über die Computersimulation einer Mikroverkapselung. Diese werden genutzt, um Wirkstoffe zum Beispiel vor Feuchtigkeit und Sauerstoff zu schützen.
Foto: BASF SE

S/4Hana soll eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, sich stärker am Kundenbedarf zu orientieren. BASF setzt dabei auf Real-Time-Analytics-Funktionen und die Integration der Konzerndaten über den Data Layer. Zudem können Mitarbeiter künftig immer mehr Daten in Echtzeit abrufen, ohne dass sie selbst vorher die Informationen lange suchen und aufbereiten müssen.

Robotics Process Automation, Machine Learning und Automatisierung sollen sie bei ihrer Arbeit unterstützen. "Wir gehen davon aus, dass unsere Mitarbeiter mehr Zeit für die Sachbearbeitung haben werden. Dadurch können sie viel stärker auf die Kundenbedürfnisse eingehen", sagt van der Horst voraus.

IT-Organisation angepasst

Architektur und IT-Systeme allein reichen allerdings nicht aus, um näher am Kunden zu sein. Auch die IT-Organisation muss sich ändern. Anfang 2017 hat die IT deshalb damit begonnen, eine DevOps-Organisation einzuführen. Eine der Folgen ist, dass Software-Entwicklung, Inbetriebnahme und Support nun Hand in Hand arbeiten. "Es wandelt sich gerade alles sehr stark. Wir unterstützen intensiv den Wechsel zu einer DevOps-Organisation", sagt van der Horst.

Außerdem gebe es immer mehr kleine agile Teams, die vor allem Microservices entwickelten. "Wir möchte eine Kultur fördern, die viel stärker auf Eigenverantwortung beruht, weg von Hierarchien und hin zu selbstorganisierten Gruppen." Grundsätzlich möchten die BASF-Verantwortlichen erreichen, dass sich ein digitales Mindset bei allen Mitarbeitern im Unternehmen verbreitet.

Bisher sieht sich die IT in ihrem Umbau auf einem guten Wege, auch wenn es noch einige Zeit brauche. So sei BASF heute mit einer Matrixorganisation wesentlich flexibler aufgestellt als zu Zeiten, in denen noch streng in Einheiten gedacht und gehandelt wurde. Jetzt gibt es fließende Übergänge, so dass in Projekten beispielsweise Mitarbeiter aus dem Enterprise-Architecture-Bereich mit Kollegen vom Business Process Management und der Security zusammenarbeiten oder aber Kollegen aus den IT-Operations mit dem Business.

Die Top CIOs der Chemie- und Pharma-Branche
Markus Schümmelfeder
Seit April 2018 ist Markus Schümmelfeder neuer CIO des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Er war zuvor Corporate Vice President IT im Unternehmen. Schümmelfeder berichtet an seinen Vorgänger im CIO-Amt, den CFO Michael Schmelmer.
Martin Richtberg
Seit 1. Januar 2022 bekleidet Martin Richtberg die Position des Senior Vice President Information Technology, CIO und CDO von Wacker Chemie. Zuletzt war er dort Leiter des globalen Project-Engineering.
Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand.
Dirk Ramhorst
Seit dem 1. Mai 2022 ist Dirk Ramhorst, ehemaliger IT-Chef von Wacker Chemie, CIO beim Spezialchemiekonzern Evonik. Seine Vorgängerin Bettina Uhlich ging in den Vorruhestand.
Michael Nilles
Henkel hat Michael Nilles am 1. Oktober 2019 zum Chief Digital & Information Officer (CDIO) ernannt. Er berichtet direkt an Carsten Knobel, CEO von Henkel. In seiner Position ist Nilles für die Bereiche Digital, IT, Geschäftsprozessmanagement und Corporate Venture Capital verantwortlich.
Abel Archundia-Pineda
Abel Archundia-Pineda ist seit Mai 2017 Head of IT Business Partnering Pharmaceuticals bei Bayer im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer. Zuvor war er Head of IT for Novartis Technical Operations and Global CIO der Sandoz Division, Novartis AG.
Michael Jud
Michael Jud ist seit April 2017 Leiter IT beim Pharmahersteller InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH in Heppenheim im südlichen Hessen. Jud kommt vom Anlagenbauer Schenck Process in Darmstadt. Er berichtet bei seinem Arbeitgeber an den kaufmännischen Geschäftsführer. Neben dem Fokus-Thema IT-Sicherheit baut der gelernte Diplom Ingenieur SAP weiter aus und unterstützt das internationale Wachstum von InfectoPharm.
Alessandro de Luca
Alessandro de Luca war bisher Interims-Group CIO beim Pharmakonzern Merck. Der Konzern hat sich entschieden, de Luca dauerhaft in dieser Position zu beschäftigen.
Hermann Schuster
Seit 1. September 2021 ist Hermann Schuster Head of Information Technology bei der Lanxess AG. Er folgt auf Kai Finke. In seiner neuen Position will Schuster im Chemiekonzern ein Konzept für den Modern Workplace umsetzen und sich auf Cybersicherheit konzentrieren. Daneben steht der Rollout eines SAP S/4 Hana-Templates auf seiner Agenda. Schuster berichtet an den Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen.
Bijoy Sagar
Bijoy Sagar ist ab Juni 2020 neuer Leiter IT und Digitale Transformation der Bayer AG. Er löst den bisherigen CIO und CEO der IT-Tochter Bayer Business Services (BBS) ab, der seine Konzernkarriere beendet. Die BBS wird aufgelöst. Sagar soll die Digitalisierung des Pharmakonzerns vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung der IT ans Ziel führen. Er berichtet an den Finanzvorstand Wolfgang Nickl.
Martin Wiedenmann
Martin Wiedenmann ist seit Februar 2019 Head of Global IT/CIO der Atotech Group, einem weltweit agierenden Marktführer für Spezialchemie. Zuvor war er war seit Juli 2016 CIO bei Ledvance in München.
Andreas Becker
Andreas Becker ist seit April 2017 Vice President Information Technology/CIO beim Pharmakonzern Daiichi-Sankyo Europe in München. Im Oktober 2014 kam der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV als Head of IT Strategy & Service Delivery ins Unternehmen.
Sandeep Sen
Sandeep Sen ist CIO der Linde Group. In dieser Funktion hat er Büros in Singapur und München. Weltweit führt Sen rund 1.100 Mitarbeiter. Er kam 1993 zu Linde Indien (vormals BOC India). Zuvor war er in der IT auf dem Finance-Sektor tätig. Dabei arbeitete er sowohl in Indien als auch in Großbritannien.
Peter Buchmüller
Seit Mitte Juni 2017 ist Peter Buchmüller IT-Leiter der Aenova Group, einem pharmazeutischen Auftragshersteller mit Sitz in Starnberg bei München. Der genaue Titel lautet: Senior Vice President Corporate IT Aenova Group. Buchmüller wechselte von der Molkerei Meggle in Wasserburg, wo er zuvor als Leiter IT tätig war.
Berthold Kröger
Berthold Kröger hat im Juli 2015 die IT-Verantwortung bei der K+S AG in Kassel übernommen. Der neue Leiter Corporate IT berichtet an den Vorstand Thomas Nöcker. Der promovierte Informatiker hat sein Studium an der Universität-Gesamthochschule Paderborn absolviert. Er arbeitete danach mehr als drei Jahre im Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom und war später in verschiedenen Positionen bei der Hochtief AG und der Hochtief Solutions AG in Essen beschäftigt.
Alexander Bode
Im Juli 2014 hat Alexander Bode den CIO-Posten beim Farbenhersteller DAW SE angetreten. DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) ist vor allem bekannt durch Farbenmarken wie Caparol und Alpina. Bode kommt vom Pharmahändler Celesio, wo er seit 2013 als Global Head of IT Governance tätig war. Davor arbeitete der Wirtschaftsinformatiker viele Jahre bei der Freudenberg-Gruppe, wo er auch seine berufliche Laufbahn 2002 begann. Zuletzt verantwortete er dort von 2008 bis 2013 als Director ERP Europe das SAP Competence Center von Freudenberg Sealing Technologies.
Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller Head of Information Technology (CIO) beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Stephan Heinelt
Stephan Heinelt ist seit September 2018 Group CIO beim Spezialchemiekonzern Altana AG mit Sitz in Wesel. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heinelt war zuletzt Leiter Service Management Global IT Services bei der Evonik Industries AG in Essen.
Martin Kinnegim
Martijn Kinnegim ist seit März 2019 CIO der STADA Arzneimittel AG mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kinnegim arbeitete zuvor bei Jacobs Douwe Egberts (JDE). Dort war er als Global CIO tätig und leitete die Integration der Gesellschaften DE Masterblender 1753 und Mondelez International in den weltweit führenden Kaffeekonzern.
Walter Grüner
Walter Grüner ist seit Mai 2019 Head of Information Technology beim Chemie-Unternehmen Covestro in Leverkusen. Zuvor war Grüner seit 2013 als Group CIO bei der KION Group AG tätig, einem Anbieter von Gabelstapler und Lagertechnik.
Tobias Günthör
Der Pharmakonzern Stada hat mit Tobias Günthör seit Anfang April einen neuen IT-Chef. Der Titel des 53-Jährigen lautet CIO/Senior Vice President IT at Stada Group.
Carsten Priebs
Zum 01.01.2024 wurde Carsten Priebs zum Digitalchef der Biesterfeld AG berufen.

Wichtig ist laut Beck und van der Horst, die neue Organisation nicht Top-down zu verordnen und durchzusetzen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen und zu lernen, wie sich die neue Struktur entwickelt. Offenheit und Data Sharing seien dabei entscheidende Prinzipien, die möglichst früh in der Kultur verankert werden sollten. Denn eins ist van der Horst klar: "Die schönste Architektur und die besten Applikationen nützen uns nichts, wenn wir nicht auch alle Daten dafür haben."

Nächste Schritte

Die Basis für den großen Umbau ist also gelegt: Es gibt eine übergeordnete Architektur, eine gemeinsame Security, und der Data Integration Layer wird entwickelt. "Das sind die drei Voraussetzungen, auf denen man Digitalisierung verantwortungsvoll betreiben kann", hält van der Horst fest.

Im nächsten Projektschritt schaut sich jetzt ein Kernteam die neue Architektur noch einmal genau an und prüft den Business Case. Sind diese Arbeiten erledigt, entwickelt sich die Next Generation Business Architecture zum Großprojekt und die nächsten Schritte wie der Data Integration Layer und die Umstellung auf S/4Hana werden angegangen. "Jetzt erwecken wir die neue Architektur zum Leben", sagt van der Horst.

BASF SE in Zahlen

Unternehmen

BASF SE

Hauptsitz

Ludwigshafen

Umsatz

57,5 Milliarden Euro (2016)

EBIT

6,3 Milliarden Euro (2016)

Mitarbeiter

114.000 (in 80 Ländern)

BASF SE IT-Kennzahlen

BASF SE

IT-Kennzahlen

CIO

Stefan Beck

IT-Mitarbeiter

2.700

IT-Anwender

110.000

IT-Tochter

BASF Business Services GmbH

Strategische Ausrichtung

Strategische Ausrichtung

Zentralisierung (1= sehr zentral, 5 = sehr dezentral)

2

Standardisierung (1= sehr standardisiert, 5 = best of breed)

2

Outsourcing (1= viel Outsourcing, 5 = wenig Outsourcing)

3

Digitalisierungsgrad (1= sehr digitalisiert, 5 = weniger digitalisiert)

2