CIO-Umfrage: IT-Ausgaben 2002 und 2003

Budgets im Umbruch

02.12.2002

Eigene Ressourcen nutzen

Auch Friedrich Wöbking, Vorstand für Informationssysteme und E-Business bei der Allianz Lebensversicherung und der Allianz Versicherung, setzt auf sparsames Wirtschaften und darauf, so viel wie möglich mit Bordmitteln zu bewerkstelligen.

"IT-Projekte werden erst dann umgesetzt, wenn ihre Notwendigkeit und ihr Nutzen überzeugend ausgeführt sind und wir vorhandene Ressourcen innerhalb der Gruppe optimal ausnutzen", stellt Wöbking klar. Damit die Kosten während der Umsetzung nicht doch aus dem Ruder laufen, würden die Projekte ständig überprüft. "Dieser Prozess wird fortwährend durch eine Controlling-Einheit begleitet und durch IT-Governance abgesichert, und zwar unabhängig von der Höhe des Etats oder der aktuellen Konjunkturlage." Für den Münchener Versicherungsriesen zählen IT und E-Business zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren; schließlich arbeiten VersicherungenVersicherungen und Finanzdienstleister vor allem mit Papier. Dementsprechend liegt hier ein großes Potenzial zur Effizienzsteigerung, das mithilfe der IT genutzt werden kann: Um am Markt zu bestehen, müssen Papiervorgänge in elektronische Bahnen gelenkt werden. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Die Allianz hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von E-Business-Projekten geprüft und umgesetzt. Dazu zählen unter anderem ein vor drei Monaten gestartetes Serviceportal sowie eine Online-Versicherung. "Darauf können wir uns jetzt konzentrieren", so Wöbking. Im nächsten Jahr werde es bei der IT-Planung Allianz in Deutschland um die Optimierung bestehender Systeme gehen. Allerdings wollte Wöbking keine Angaben dazu machen, wie sich die IT-Ausgaben des Versicherungskonzerns entwickeln werden.

Gewinner und Verlierer

Unsere Umfrage hat ergeben, dass Finanzdienstleister die IT-Ausgaben 2002 noch um 2,4 Prozent steigern konnten. Dagegen treten sie im nächsten Jahr mit einer Zeitverzögerung überdurchschnittlich stark auf die Kostenbremse: Um durchschnittlich 0,3 Prozent werden sie ihre Ausgaben vermutlich senken.

So treibt auch der Maschinen- und Anlagenbauer Krones neue Projekte voran. Für die Entwicklung und Konstruktion seiner Verpackungs- und Abfüllmaschinen setzt das in der Nähe von Regensburg ansässige Unternehmen seit zwei Jahren verstärkt 3-D-Software ein. SAP R/3 wird weltweit an allen 30 Standorten ausgerollt. Darüber hinaus hat der Vorstand die Entscheidung für ein SCM (Supply Chain Management) -Projekt gefällt. Schließlich will Klaus Palmtag, Bereichsleiter Informationsmanagement, im kommenden Jahr neben dem Ausbau des Reklamationsmanagements vordringlich Projekte im Bereich der Informationsbereitstellung (Data Warehouse, Infoportal, Knowledge Management) angehen. Hier sei der Bedarf am größten, so Palmtag. Alle Mitarbeiter, vom Vorstand bis auf die unterste Ebene, müssten auf einfachem Weg an Informationen gelangen können.

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