Strategien


Was Peter Záboji und andere CEOs ihren CIOs abverlangen

Ich erwarte Wunder

03.06.2002

Bei Tenovis sei das anders, bekräftigt CEO Záboji. Er beschäftige sich täglich mit IT-Themen - bei mehr als 30 Jahren in der Branche (unter anderem IBMIBM und Siemens) und als Mitglied des Redaktionsbeirats von CIO keine Überraschung. IT-spezifische Informationen holt sich der Tenovis-Chef nach eigener Auskunft aus dem Geschäftsführungskreis, in dem neben CIO Alfred Schöppl die IT-Kenner Peter Barnewitz und Andreas von Meyer zu Knonow sitzen. Barnewitz kommt vom Netzwerkausrüster Cisco, von Meyer zu Knonow arbeitete vorher bei Siemens. "Mit unserem CIO rede ich täglich. Er besitzt die Gabe, die Themen auf mein Niveau runterzubringen", so Záboji mit einem Augenzwinkern.
Die mehrfache Verankerung der IT-Kompetenz in der Geschäftsführung ist für ihn zwingend notwendig, weil es für Tenovis schwieriger sei, im Business die Skalen-effekte wie die ganz Großen der Branche zu erreichen. Das Unternehmen ist mit 6500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro die Nummer fünf unter den TK-Ausrüstern in Europa. Nur mit exzellent geplanten und gesteuerten Prozessen sei man konkurrenzfähig. "Kein Papier mehr, nur noch elektronisch - da sind wir brutal konsequent; das ist für uns langfristig die einzige Überlebenschance", bekräftigt Záboji. Alles zu IBM auf CIO.de

Doch Geld allein reicht nicht. Für Záboji ist die interne Kommunikation der stärkste Hebel, um die Technik in Gang zu bringen. "Die Frage lautet: Wie revolutioniere ich die Unternehmenskultur, damit ich schneller und flexibler StrategienStrategien festlegen kann?" Alles zu Strategien auf CIO.de

Post-CIO mit Konzernkompetenz

Den schärfsten Kontrast zum IT-Experten Záboji stellt wohl der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post dar. "Als ausgesprochenen Computerfachmann würde ich mich nicht bezeichnen. Da verlasse ich mich auf das Know-how von Peter Kruse", sagt Klaus Zumwinkel. Bei der Deutschen Post vertritt Kruse als Vorstand für Euro Express (Paket- und Distributionsnetz) und Logistik auch die IT-Interessen von Post-CIO Manfred Schuster.

Im "IT-Board" trifft sich Zumwinkel regelmäßig zu Gesprächen mit dem Vorstand, den obersten IT-Verantwortlichen der einzelnen Konzernbereiche und Schuster. Obwohl der CIO kein Vorstandsmitglied ist, kommt ihm eine zentrale Rolle zu. "Nur ein für den Konzern gesamtverantwortlicher CIO kann die IT-Strategie über die Grenzen der Unternehmensbereiche hinweg steuern", so Zumwinkel.

Die Bedeutung der IT spiegelt sich in den Investitionen wider. Als Logistikdienstleister hängt die Post auf Gedeih und Verderb von IT-Prozessen ab. 2,5 Milliarden Euro gibt der Gelbe Riese in diesem Jahr für seine IT-Aktivitäten aus. Darunter fallen die Erneuerung der Schalter-Terminals in rund 13000 Filialen, die Einführung der weltweit größten SAP-HR-Anwendung (Personalverwaltung) sowie Projekte in der Lagerwirtschaft und bei der Postbank.

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