Strategien


IT-Kompass 2014

IT und Fachbereiche nähern sich an

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

"Aus IDC-Sicht wird die IT-Organisation dennoch zu häufig als Kostenfaktor und zu selten als Innovationstreiber in Unternehmen gesehen", merkt Schulte an. Das sei "mitunter" verständlich, denn die Kernkompetenzen lägen in den Betrieben häufig an anderer Stelle. Dennoch sollten die Unternehmen von der IT eine stärkere Unterstützung bei der Verbesserung von Geschäftsabläufen einfordern und sie stärker in die Innovationsprozesse integrieren.

Auf die Fragen nach der Rolle des IT-Einsatzes in der strategischen Unternehmensplanung entschied sich ein Viertel der Befragten für die Antwort: "Die IT ist Kernbestandteil der Unternehmensstrategie." Das bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber dem "IT Kompass 2013", als nur 18 Prozent dieser Aussage zustimmten. 21 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten: "Die IT-Abteilung ist in der Geschäftsführung vertreten und gestaltet die Unternehmensstrategie aktiv mit." Das heißt, dort wird die IT in alle Strategie-Meetings einbezogen.

In 40 Prozent der Unternehmen ist die IT zumindest in situationsbedingten Einzelfällen "explizit" in die Unternehmensplanung eingebunden. Schulte zufolge wird hier jeweils geprüft, ob die IT von dem strategischen Vorhaben berührt wird. 14 Prozent der Teilnehmer äußerten die Ansicht: "In der strategischen Planung unseres Unternehmens spielen Fragen der IT eine untergeordnete Rolle."

IT-Verantwortliche gehören an den Entscheidungstisch

IDC empfiehlt allen Unternehmen, die IT-Verantwortlichen bei strategischen Themen "stets" ins Boot zu holen. "Nicht selten übersehen Geschäftsleiter den möglichen Wertbeitrag der IT für neue Geschäftsvorhaben", begründet Schulte die Empfehlung. Zudem ließen sich durch direkte Einbindung der IT negative Überraschungen, beispielsweise unerwartete Folgekosten, vermeiden. Darüber hinaus trage die Einbindung von IT-Verantwortlichen in wichtige Entscheidungsprozesse auch dazu bei, das Potenzial der Informationstechnik besser zu erschließen, ergänzt der Analyst.Nach wie vor äußerten viele Umfrageteilnehmer, genauer gesagt: 84 Prozent, die Ansicht, die IT nutze ihre Möglichkeiten nicht in ausreichendem Maße.

Elf Prozent der Befragten monieren: "Viele Potenziale liegen ungenutzt brach." Immerhin sind das weniger als in den Jahren zuvor, als zwischen 14 und 17 Prozent dieser Ansicht waren. Außerdem ist der Anteil derjenigen, die die Potenziale für "weitgehend ausgeschöpft" halten, mit 16 Prozent so hoch wie noch nie in der vierjährigen Geschichte des "IT-Kompass".

IDC bricht eine Lanze für den CIO auf Geschäftsführungs- oder Vorstandsebene. "Diese Ernennung trägt aus unserer Sicht dazu bei, brachliegendes Potenzial besser zu erschließen", argumentiert Schulte. Gleichzeitig müsse die IT-Abteilung dem Management aber verdeutlichen, wozu sie fähig ist, beispielsweise durch aussagekräftige Kennzahlen.

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