Fast drei Millionen WM-Tickets für 200 Millionen Euro

Mit RFID-Tags gegen das Chaos

02.05.2006
Von Tanja Wolff

Elektronische Einlasskontrolle

Während der Fußball-WM werden nicht nur einige junge Spieler zum ersten Mal die Gelegenheit haben ihr Können der Welt zu präsentieren. Auch die noch junge RFID-Technologie wird zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft eingesetzt.

Mit der namentlichen Registrierung der Ticket-Käufer soll das System für mehr Sicherheit in den Stadien sorgen. Mit Hilfe von RFID sollen Stadienverbote effektiv umgesetzt werden. Außerdem kann der Schwarzhandel mit Eintrittskarten auf diese Weise ausgeschlossen werden.

"Zur Kontrolle der Einlassberechtigung werden für alle Spiele der Fußball-WM 2006 elektronisch gesteuerte Drehsperren mit Leseeinheiten zur Identifizierung der chip-basierten Tickets verwendet“, sagt Stephan Eiermann, Sprecher des OK. Die RFID-Chips würden keine personenbezogenen Daten enthalten, sondern nur Angaben zur Registrierung beim Ticket-Kauf und die Spielinformationen.

Um eine reibungslose Kontrolle am Stadioneingang zu gewährleisten, übertrage man die notwendigen Daten, auch personenbezogene, aus dem Ticket-System verschlüsselt in das Zugangskontrollsystem des jeweiligen Stadions. Der Chip sei der Schlüssel zu diesen Daten und diene dem Abgleich mit den Daten der Zugangskontrolle. Sobald der Karteninhaber die Drehsperre passiert hat, werde auf dem Tag der Zutritt registriert. Dadurch vermeide man auch bei einem Ausfall des Netzwerkes einen unberechtigten Doppeleintritt.

Die WM-Karten werden vom Elektronikkonzern Philips mit den RFID-Chips ausgestattet. "Unsere Chips wurden bereits für das Ticketing des Confederation Cups verwendet", sagt Simone Fuchs, Sprecherin von Philips. Außerdem werde die so genannte Mifare-Technologie bereits in Städten wie London, Moskau und auch in Hanau im Nahverkehr eingesetzt. Jedoch sei die Fußball-WM die erste internationale Großveranstaltung, bei der eine elektronische Zugangskontrolle genutzt wird.

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