SaaS


Studie ERP as a Service

Pro und Contra von SaaS-Angeboten

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Kleine Unternehmen und Dienstleister vorn

So können sich rund 30 Prozent der kleineren Unternehmen bis 100 Angestellten den Einsatz von ERPaaS-Systemen vorstellen, bei Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern jedoch nur 15 Prozent. Ein ähnliches Verhältnis findet sich im Branchenvergleich: Deutlich über 30 Prozent der befragten Dienstleistungsunternehmen stufen ERP als geeignetes Einsatzgebiet für SaaS ein; in Industrie und Handel sind es jeweils nur etwa 15 Prozent der Befragten. „In Industrie und Handel werden mit integrierter ERP-Software neben dem Finanz- und Personalwesen meist auch die logistischen Aufgaben abgedeckt, so dass die Prozesskomplexität und -individualität hier oft stärker ausgeprägt ist“, kommentieren die Studienautoren.

Als wichtigste Argumente für „ERP-as-a-Service“ sehen die Teilnehmer die Unterstützung verteilter Unternehmensstrukturen (etwa bei mehreren Standorten, Mitarbeitern im Vertrieb und Home Office, mobiler Außendienst), die hohe Kostentransparenz, die Flexibilität im Hinblick auf Nutzungsumfang und -dauer sowie die Verlagerung des Betriebsrisikos auf den Dienstleister. Bei jeweils mehr als die Hälfte der Befragten trafen entsprechende Aussagen auf Zustimmung. Dagegen waren nur vergleichsweise wenige Befragte der Ansicht, dass sich durch den SaaS-Ansatz die Einführungszeit (34 Prozent) und -kosten (28 Prozent ) erheblich reduzieren lassen.

Die Unterstützung verteilter Unternehmensstrukturen, hohe Kostentransparenz, flexible Nutzung und Bezahlung sowie Verlagerung des Betriebsrisikos auf den Dienstleister sind für Anwender die wichtigsten Argumente für SaaS.
Die Unterstützung verteilter Unternehmensstrukturen, hohe Kostentransparenz, flexible Nutzung und Bezahlung sowie Verlagerung des Betriebsrisikos auf den Dienstleister sind für Anwender die wichtigsten Argumente für SaaS.
Foto: Trovarit

„Es ist im Allgemeinen unstrittig, dass mittels des SaaS-Ansatzes ERP-Anwendungen flächendeckend und zu transparenten Kosten bereit gestellt werden können. Ebenso billigt man dem SaaS-Ansatz Flexibilität im Hinblick auf Nutzungsumfang und –dauer zu, so dass im Bedarfsfall Kapazitäten und Kosten angepasst werden können“, resümieren die Studienautoren. Weiterhin sähen die Teilnehmer Potenzial zur Entlastung der IT durch ein reduziertes Betriebsrisiko, geringeren Personalaufwand und einfachere Updates und Release-Wechsel.

Die Anwender hadern vor allem mit der Abhängigkeit vom Anbieter und befürchten Probleme bei der Integration in die eigene IT-Infrastruktur.
Die Anwender hadern vor allem mit der Abhängigkeit vom Anbieter und befürchten Probleme bei der Integration in die eigene IT-Infrastruktur.
Foto: Trovarit

Als wichtigste Argumente gegen SaaS führen die Unternehmen die große Abhängigkeit vom Service-Anbieter, Schnittstellenprobleme, Bedenken bezüglich der Datensicherheit sowie die eingeschränkte Flexibilität von SaaS-Lösungen an. Deshalb wurden besonders Anwendungsfelder mit hoch formalisierten oder relativ einfachen Abläufen wie etwa HR/Lohn- und Gehaltsabrechnung, Finanzbuchhaltung, CRMCRM oder ProjektmanagementProjektmanagement als am besten für SaaS-Lösungen geeignet angesehen. Dagegen sehen deutlich weniger Firmen die inner- und überbetriebliche Logistik (SCM, PPS, WWS) als ideales Anwendungsfeld für SaaS. Entsprechend zurückhaltend stufen sie integrierte ERP-Lösungen ein, weil hier in vielen Fällen neben administrativen Aufgaben Teile der Logistik mit abgedeckt werden müssen. Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu Projektmanagement auf CIO.de

Zur Startseite