Hays-IT-Gehaltsstudie

SAP-Berater und Cyber-Security-Manager sind Spitzenverdiener

Silvia Hänig ist Kommunikationsberaterin und Geschäftsführerin der iKOM in München.
Mit einem durchschnittlich fast sechsstelligen Jahresgehalt führen die SAP-Berater und Security-Experten die Rangliste der Topverdiener in der IT an, wie der aktuelle IT-Gehaltsreport des Personaldienstleisters Hays zeigt.
Obwohl alle in der IT arbeiten und gut verdienen, sind die Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Berufen dennoch sehr groß.
Obwohl alle in der IT arbeiten und gut verdienen, sind die Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Berufen dennoch sehr groß.
Foto: Hyejin Kang - shutterstock.com

Es steht außer Frage: Ohne fähige IT-Fachkräfte lassen sich die dringend notwendigen Digitalisierungsprojekte nicht stemmen. Ob es sich um Softwareentwicklung, Cloud-Transformation oder Datenanalysen handelt, diese Experten sind der Kern für den technologischen Vorstoß eines jeden Unternehmens. Entsprechend wichtig ist es, Transparenz über eine marktgerechte Vergütung dieser Spezialisten zu haben. Das ist nicht immer leicht, zumal sich Technologien rasant weiterentwickeln und IT-Fachkräfte ihr Wissen und ihre Qualifikationen entsprechend entlohnt haben möchten.

Um Licht ins Dunkel der aktuellen Gehaltsstrukturen von IT-Fach- und Führungskräften zu bringen, hat der Personaldienstleister Hays im Zeitraum von März bis April 2023 insgesamt 1.285 Fach- und Führungspersonen zu deren Jahresgehältern sowie Gehaltserwartungen befragt.

Große Gehaltsunterschiede

Im Vergleich zu anderen Disziplinen können sich IT-Kräfte, ob Fach- oder Führungskraft, über ihr GehaltGehalt nicht beklagen. Ihr Durchschnittsgehalt liegt mit 37 Prozent über dem, was Fachkräfte aus anderen Bereichen verdienen. Das durchschnittliche Jahressalär einer Fachkraft beträgt rund 67.000 Euro. Führungskräfte kommen im Mittel auf knapp 100.000 Euro Jahresgehalt, wobei die Bereichsleitungsebene mit 127.000 Euro den höchsten Verdienst aufweist. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Neben der Hierarchieebene spielt aber vor allem die fachliche Qualifikation eine wichtige Rolle beim Verdienst. Beispielsweise wird der Bereich Data & Advanced Analytics mit über 70.000 Euro überdurchschnittlich gut vergütet. Der Blick auf die einzelnen Berufsbilder zeigt allerdings Unterschiede.

Software-Architekten liegen bei rund 80.000 Euro im Jahr

Während Data Engineers und Data Scientists ein durchschnittliches Jahresgehalt von rund 70.000 Euro kassieren, liegen Datenanalysten mit 61.700 Euro deutlich darunter. Spitzenreiter beim Jahresbrutto sind allerdings SAP-Berater im Bereich ERP mit 91.200 Euro sowie Information Security Manager aus dem Umfeld der Cyber-Security.

Ihre Arbeitsverträge beinhalten oft ein Jahresgehalt von mehr als 100.000 Euro. Im Bereich der Softwareentwicklung erhalten die Software-Architekten mit durchschnittlich 79.700 Euro die vergleichsweise höchsten Summen. Die Einkommen der Software Developer, die als Fullstack-, Front-, oder Backend-Entwickler tätigt sind, liegen mit jeweils rund 60.000 Euro weit darunter.

Beruflicher Aufstieg in der IT zahlt sich aus

Wer in der IT Karriere machen, beruflich aufsteigen und Personalverantwortung erhalten möchte, darf mit folgenden Jahresgehältern rechnen: Die Teamleitung erhält im Schnitt 79.500 Euro vergütet, wer eine ganze Abteilung führt, kann sich auf 87.800 Euro freuen, und wer für einen kompletten Geschäftsbereich die Verantwortung trägt, bekommt 120.100 Euro im Jahr. Übrigens schlägt der Gender-Pay-Gap auch in der IT-Industrie durch. Männliche IT-Fachkräfte verdienen rund 19 Prozent mehr als ihre weiblichen Kolleginnen.

Trotz hoher Gehälter sind viele unzufrieden und wollen wechseln

Drei von vier Befragten gaben an, den aktuellen Job für ein noch besseres Gehalt wechseln zu wollen. Beim Blick auf die unterschiedlichen Fachrichtungen und Qualifikationen wird deutlich, dass IT-Spezialisten im Bereich Cloud Computing mit einer Wechselbereitschaft von 83 Prozent die Spitzenposition einnehmen.

Gefolgt von Experten im Bereich Data Analytics, IT-Projektmanagement und ERP-Management, von denen jeweils 75 Prozent einem Wechsel offen gegenüberstehen. Diejenigen IT-Profis, die eine übergreifende Verantwortung innehaben, zeigen mit einer Wechselbereitschaft von 63 Prozent die größte Loyalität gegenüber ihrem aktuellen Arbeitgeber.

Auch Berufseinsteiger scheinen mit ihrem Einstiegsgehalt nicht recht zufrieden zu sein. Es fällt auf, dass diejenigen, die über weniger als zwei Jahre berufliche Praxis verfügen, in der Mehrheit nicht zufrieden mit dem Gehalt sind. Dabei starten sie mit knapp 50.000 Euro ins Arbeitsleben und gehören damit ohnehin zu den Besserverdienern.

IT-Fachkräfte im öffentlichen Dienst sind am unzufriedensten

Der Personaldienstleister hat zudem ermittelt, dass das Gehalt der Einsteiger im Durchschnitt nach zwei Jahren um 17 Prozent steigt. Die geringste Zufriedenheit zeigt sich allerdings bei den IT-Experten im öffentlichen Dienst. Denn während in Industrie- und Dienstleistungssektor 44 beziehungsweise 42 Prozent mit ihrer Bezahlung zufrieden sind, können das nur 34 Prozent in der öffentlichen Verwaltung von sich behaupten.

"Unsere Auswertung zeigt, dass die Höhe des Gehalts allein kein Garant mehr dafür ist, dass die Fachkräfte ihrem Arbeitgeber treu bleiben. Vielmehr scheinen sich Gehaltshöhe und Zufriedenheit immer stärker voneinander abzukoppeln. Das dürfte vor allem für diejenigen Unternehmen interessant sein, die mit hohen Gehältern IT-Fachkräfte anlocken möchten," so Francesco Panzica, IT-Bereichsleiter bei Hays.

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