Strategien


Was Analysten meinen

Siemens verkauft IT-Tochter SIS

16.12.2010
Von Nicolas Zeitler

Das Programm "TOP2" soll die neue Organisation profitabler machen. Gelingen soll das unter anderem durch Synergien bei Einkauf von Hard- und Software und Verwaltungskosten. Bis 2013 soll sich der EBIT dadurch um 225 Millionen Euro verbessern.

Problemtochter SIS ausgegliedert

Die SIS galt seit langem als Problemkind von Siemens. Im Geschäftsjahr erzielte der IT-Dienstleister 4,2 Milliarden Euro Umsatz und kam damit auf ein Negativ-Ergebnis von 537 Millionen Euro. Mehrfach gab es bei SIS Management- und Strategiewechsel. Mit Beginn des neues Geschäftsjahres Anfang Oktober hatte Siemens-Chef Peter Löscher SIS ausgegliedert. Seither operiert der Dienstleister als GmbH.

„Es war wichtig, dass jetzt endlich Klarheit geschaffen wurde“, sagt Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, zu der jetzt erfolgten Übernahme. Regional und auch thematisch ergänzten sich die bisherige SIS und Atos Origin gut. Dass sich Atos als europäisches Unternehmen verstehe, beurteilt er grundsätzlich positiv. „Einige europäische Unternehmen favorisieren einen europäischen Dienstleister als Ansprechpartner.“ Es werde aber auch nötig werden, dass sich die neue Atos Origin noch globaler aufstelle.

Matthias Kraus von IDC beurteilt es als positiv, dass Atos Origin Cloud Computing zum Schwerpunktthema macht. "In diesem Bereich gibt es viel Beratungsbedarf", sagt er.
Matthias Kraus von IDC beurteilt es als positiv, dass Atos Origin Cloud Computing zum Schwerpunktthema macht. "In diesem Bereich gibt es viel Beratungsbedarf", sagt er.
Foto: IDC

Dass Atos Origin Cloud Computing als ein Schwerpunktthema benannt habe, sieht Kraus positiv. „Das ist weit mehr als ein Hype, in diesem Bereich gibt es beispielsweise viel Bedarf an Beratung und Systemintegration“, erklärt er. Wichitg sei, dass Atos zu dem Thema eine Roadmap aufzeige.

Wichtig sei auch, intern schnell Weichen zu stellen – auch angesichts der angekündigten Stellenstreichungen. „Wie bei anderen Mergern zu beobachten war, können die Versunsicherung und anstehende organisatorische Veränderungen dazu führen, dass die Motivation sinkt oder gute Mitarbeiter das Unternehmen verlassen“, erklärt er.

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